Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut hat in Neuenstadt am Kocher und in Heilbronn Einzelhändler und Innenstadt-Akteure besucht. Der stationäre Einzelhandel befindet sich aufgrund vielfältiger Herausforderungen wie der Digitalisierung in einem Strukturwandel. Die Innenstädte sollen auch in Zukunft lebenswert und attraktiv bleiben.
Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat am 25. Mai 2022 die Stadt Neuenstadt am Kocher, das Forschungs- und Innovationszentrum Kognitive Dienstleistungssysteme (KODIS) sowie die Stadt Heilbronn und dort unter anderem das Schuhhaus Kaufmann und das Haushaltswarenfachgeschäft Tritschler besucht. Im Fokus ihrer Reise standen der Austausch zur Zukunft des Einzelhandels und der Innenstädte im Land sowie Best-Practice-Ansätze. „Der inhabergeführte, stationäre Einzelhandel befindet sich seit langem in einem Strukturwandel – insbesondere aufgrund vielfältiger Herausforderungen wie der Digitalisierung und des stark wachsenden Online-Handels. In den beiden vergangenen Jahren kamen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie hinzu. Wir unterstützen die Einzelhändler dabei, sich angesichts dieser vielfältigen Herausforderungen zukunftssicher aufzustellen“, erklärte die Ministerin. „Mein Ziel ist, dass unsere Innenstädte auch in Zukunft lebenswert und attraktiv bleiben.“
Innenstadtberater unterstützen lokale Akteure
In Neuenstadt am Kocher tauschte sich Hoffmeister-Kraut mit Bürgermeister Andreas Konrad und weiteren Akteuren über die vom Wirtschaftsministerium geförderten, regionalen Innenstadtberater aus. Die Ministerin betonte: „Wenn wir auch in Zukunft attraktive Innenstädte in Baden-Württemberg mit einem breiten Nutzungsmix haben wollen, müssen wir dafür Sorge tragen, dass unsere Einzelhändler eine gute Zukunft haben. Genau hier setzt unsere Fördermaßnahme regionale Innenstadtberater an. Der Innenstadtberater unterstützt vor Ort bei der Analyse und Bestandsaufnahme der Innenstädte, erarbeitet gemeinsam mit den Akteuren Konzepte für die Weiterentwicklung und kann bei Bedarf auch bei der Umsetzung unterstützen. Das kommt vor allem kleinen und mittelgroßen Kommunen wie Neuenstadt zu Gute. Ich bin dem Regionalverband Heilbronn-Franken dankbar, dass er sich für diese anspruchsvolle Aufgabe in seiner Region beworben hat und freue mich, dass wir so gemeinsam die Innenstädte stärken können.“
KODIS forscht zur Zukunft des Einzelhandels
Am Fraunhofer IAO/KODIS am Bildungscampus in Heilbronn standen der Austausch zu Entwicklungsperspektiven von Einzelhandel und Innenstadt sowie die Besichtigung von Forschungsprojekten im Fokus. „Wissenschaft und Innovation sind die Basis für die Zukunftsfähigkeit unserer Städte und Regionen“, erklärte die Ministerin. „Ich bin der festen Überzeugung: Wenn wir unsere Kräfte bündeln und die richtigen Netzwerke knüpfen und auch in schwieriger Zeit die Rahmenbedingungen für Investitionen und Innovationen weiter verbessern, dann haben wir alle Chancen, die künftigen Herausforderungen zu bewältigen. Das gilt in besonderer Weise für den stationären Einzelhandel und die Innenstädte, die sich gleich mehreren Herausforderungen stellen müssen.“ Das Wirtschaftsministerium fördert das KODIS als einer der sechs Projektpartner des Kompetenzzentrums Smart Services. Das KODIS ist ein interdisziplinäres Forschungszentrum für die Entwicklung und Umsetzung digitaler Service-Produkte und datenbasierter Geschäftsmodelle, das von der Dieter Schwarz Stiftung unterstützt wird.
Einzelhändler in Heilbronn zeigen Erfolgsrezepte auf
Bei Schuh Kaufmann informierte sich die Ministerin über die Anwendung digitaler Technologien zur Erweiterung des Service-Angebots von stationären Einzelhändlern. Im Schuhgeschäft kann das Personal mittels einer App einfach und schnell ermitteln, welche Schuhe in welcher Größe im eigenen Lager oder in den Lagern von etwa 5.000 bis 6.000 anderen Schuhhändlern verfügbar sind. Im eigenen Geschäft nicht verfügbare Schuhe können so direkt zu den Kunden nach Hause geschickt werden. „Schuh Kaufmann zeigt seit Jahren erfolgreich auf, wie eine gute Beratung gepaart mit zusätzlichen, auch digitalen Services zum Erfolgsrezept für den Handel werden können. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die digitale Transformation des Einzelhandels mit zahlreichen Fördermaßnahmen. Investitionen in digitale Projekte können seit Jahren über unsere bewährte Digitalisierungsprämie gefördert werden. Und mit unserer Intensivberatung Zukunft Handel 2030 fördern wir qualifizierte Fachberatungen für Einzelhändler in den Themenfeldern Digitalisierung, Strategie und Personal, um die Unternehmen direkt bei der Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit und der Bewältigung des Strukturwandels zu unterstützen“, so Hoffmeister-Kraut.
Auch bei Tritschler, einem der größten Fachhändler für Haushaltswaren und Geschenkartikel in Deutschland, stand die Verzahnung von stationären und digitalen Angeboten im Mittelpunkt. Tritschler bietet neben einem Online-Shop auch eine Showküche an, in der Kunden Produkte ausprobieren und in Aktion erleben können. „Mit Ihrer kompetenten Beratung und dem vielfältigen Service-Angebot beweisen Sie einmal mehr, dass kreative Ideen wie die einer Showküche den Einzelhandel zum Erfolg führen und von der Konkurrenz des Online-Handels abheben können“, betonte die Ministerin und ergänzte: „Die Filiale in Heilbronn wurde kurz vor dem Ausbruch der Pandemie neu eröffnet. Somit ist es besonders bemerkenswert, das Geschäft in dieser Zeit am Markt zu halten. Ich bin zuversichtlich, dass sich dieses Vertrauen in den Standort auszahlen wird.“