Brexit

Wolf zum Brexit: Ein bitterer Tag für Europa

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Guido Wolf, Minister der Justiz und für Europa (Bild: dpa)

Mit großer Bestürzung hat der baden-württembergische Minister der Justiz und für Europa, Guido Wolf, das Abstimmungsergebnis zum Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union zur Kenntnis gekommen. „Als überzeugter Europäer“, so Wolf, „habe ich bis zuletzt noch auf eine Mehrheit für den Verbleib in der EU gehofft. Das Nein der Briten ist ein schwerer Schlag für die Staaten Europas.“

„Dass die Idee von Frieden, Freiheit und Wohlstand nicht mehr alle überzeugt, macht mir große Sorgen“, so Wolf. Nun müsse selbstkritisch geprüft werden, warum das Vertrauen vieler Bürgerinnen und Bürger in das europäische Projekt verloren gegangen sei. Sonst könnten rechtspopulistische und europafeindliche Parteien weiteren Auftrieb bekommen.

Die EU braucht eine ehrliche Zukunftsdebatte

„Die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten dürfen sich einer gründlichen Analyse nicht verschließen“, so Wolf. „Ein „Weiter so“ könne es nicht mehr geben. Vor allem der Eindruck von immer mehr Bürokratie und bürgerfernem Zentralismus schade Europa. Deswegen brauchte es eine neue Debatte um die Zuständigkeiten der EU. „Europa darf sich nicht um alles kümmern. Europa muss sich um die richtigen Dinge kümmern. Das sind insbesondere die großen Herausforderungen wie die Flüchtlingskrise und die weitere Stabilisierung der Eurozone“, so Wolf weiter.

Dabei müsse auch grundlegend nachgedacht werden: „Ein neuer Konvent zur Zukunft der Europäischen Union unter maßgeblicher Beteiligung der Regionen Europas könnte das richtige Instrument sein, um die Menschen wieder mitzunehmen.“

Die Entscheidung der Briten gegen die Europäische Union sei selbstverständlich zu akzeptieren. Nun gehe es darum, die Phase des Austritts so zu gestalten, dass es zu keinem „Scheidungskrieg“ komme: „Wir müssen alles daran setzen, dass möglichst viele der hervorragenden Kontakte aus dem Land nach Großbritannien erhalten bleiben“, so Wolf.

Kretschmann entsetzt über Brexit

Weitere Meldungen

Blick in den Tagungsraum anlässlich der Sitzung der Europaministerkonferenz in der Landesvertretung in Brüssel
Europaministerkonferenz

Außenhandel der EU stärken und Regulierungen vereinfachen

Symbolbild zur Künstlichen Intelligenz mit einem Prozessor und dem Schriftzug "AI Artificial Intelligence Technology"
Künstliche Intelligenz

1,3 Millionen Euro für die Zukunft der photonischen KI

Container werden auf einem Container-Terminal transportiert. (Foto: © dpa)
Lieferkettengesetz

Einigung bei EU-Lieferkettengesetz und zu Nachhaltigkeitsberichten

Rauch steigt aus einem Schornstein in einen wolkenlosen sonnigen Himmel auf. (Foto: © dpa)
Klimaschutz

Sofortvollzug nach Klage von Solvay

Feld mit Blühstreifen
Landwirtschaft

Einsatz von Pflanzenschutz­mitteln erneut gesunken

Die IBK-Regierungschefs bei der symbolischen Steuerradübergabe im Zeppelin-Hangar Friedrichshafen, im Hintergrund steht ein Zeppelin.
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Bodenseeraum als Modellregion weiterentwickelt

Minister Manne Lucha und Staatsministerin Madhuri Misal des indischen Bundesstaats Maharashtra sitzen nebeneinander an einem Tisch und unterzeichnen Dokumente.
Delegationsreise

Baden-Württemberg und Maharashtra vertiefen Partnerschaft

Gruppenbild Agrarministertreffen
Landwirtschaft

Deutsche Agrarminister treffen sich in Brüssel

Mitarbeiter des Bereichs der atmosphärischen Aerosolforschung beim Karlsruher Institut für Technologie (KIT) arbeiten im Wolkenlabor an der Anlage für Aerosol Interaktionen und Dynamik in der Atmosphäre (AIDA). (Foto: dpa)
Ländlicher Raum

Land fördert Innovationen und nachhaltige Technologien

Weintrauben
Weinbau

Klare Regeln und weniger Bürokratie für Weinbaubetriebe

Ein Pfleger eines Pflegeheims schiebt eine Bewohnerin mit einem Rollstuhl.
Pflegeberufe

Lucha auf Delegationsreise in Indien

Förderaufruf „Bioökonomie als Innovationsmotor für den Ländlichen Raum“
Bioökonomie

Förderaufruf zur Bioökonomie im Ländlichen Raum gestartet

Gruppenbild anlässlich der Deutsch-Rumänisch-Moldauischen Wirtschaftskonferenz in Stuttgart
Europa

Wirtschaftskonferenz mit Rumänien und Moldau

Blick in den Konferenzraum während des Top-Level-Meetings des Strategiedialogs Automobilwirtschaft BW
Automobilwirtschaft

Gemeinsam die Autozukunft gestalten

Ein Schild, das auf ein Wasserschutzgebiet hinweist, steht an einer Wiese. (Foto: dpa)
Landwirtschaft

Schutzgebiet- und Ausgleichver­ordnung bis Ende 2029 genehmigt