Ländlicher Raum

EU-Programm LEADER soll zentrales Instrument der Regionalentwicklung werden

Alexander Bonde - Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz

„Die Zukunft des Ländlichen Raums ist von entscheidender Bedeutung für die grün-rote Landesregierung. Wir wollen Bürgerinnen und Bürgern künftig mehr Möglichkeiten geben, sich in die Gestaltung ihres direkten Lebensumfeldes einzubringen. Dabei kommt dem EU-Regionalentwicklungsprogramm LEADER als starkes Förderinstrument für den Ländlichen Raum eine zentrale Rolle zu. Vereine, Verbände, Institutionen und Kommunen sind aufgerufen, gemeinsam über die Weiterentwicklung ihrer Region und Themenschwerpunkte für das Programm zu beraten. Der Wettbewerb um die besten Ideen ist damit eröffnet“, sagte der Minister für Ländlichen Raum, Alexander Bonde, in Stuttgart. Gerade vor dem Hintergrund der laufenden Haushaltsverhandlungen in Brüssel und den in diesem Zuge zu befürchtenden Kürzungen auch im EU-Programm LEADER sei es wichtig, dass die ab 2014 zur Verfügung stehenden Mittel bestmöglich eingesetzt würden.

Das Regionalentwicklungsprogramm startet 2014 in die nächste siebenjährige Förderperiode. Indem bereits heute eine Informations-Offensive startet, um möglichst früh auch neue Akteure anzusprechen, geht die Landesregierung bei der Suche nach den LEADER-Regionen in der kommenden Förderperiode neue Wege. Der offiziellen Ausschreibung zur LEADER-Förderperiode wird ein Interessenbekundungsverfahren vorgeschaltet. „Unser Ziel ist es, auch Interessierten, die zur Zeit noch über keine oder wenig Erfahrung im LEADER-Prozess verfügen, die Möglichkeit einer qualifizierten Bewerbung zu geben“, betonte der Minister.

Mehr Eigenverantwortung vor Ort - mehr Fördermöglichkeiten
Die Landesregierung setze dabei auf mehr Bürgerbeteiligung, um die Regionalentwicklung in der Mitte der Gesellschaft zu verankern. Bonde dazu: „Die Aktionsgruppen werden künftig größere Entscheidungsspielräume haben und damit auch mehr Verantwortung als bisher übernehmen. Wir wollen deshalb, dass die Aktionsgruppen künftig ein breiteres gesellschaftliches Spektrum abbilden, um einen intensiven und durchaus auch kritischen Diskussionsprozess über die Weiterentwicklung der jeweiligen Region anzustoßen. Ziel ist es, regionale Strukturen aufzubauen, die über die Förderperiode hinaus fortbestehen und sich selbst tragen.“ Damit viele innovative Projekte in ländlichen Räumen entstehen könnten, würden auch die Gestaltungsspielräume noch vergrößert: „In den Bereichen Kultur, Dorfentwicklung, Tourismus, Gewerbeförderung und Vermarktung regionaler, naturverträglich erzeugter Produkte werden wir die Fördermöglichkeiten deutlich erweitern“, so Bonde. Ein besonderer Stellenwert komme dabei auch der Gestaltung des demographischen Wandels und der Rolle der Frauen im Ländlichen Raum zu. „Wir wollen LEADER künftig noch breiter aufstellen und damit zu einem zentralen Instrument der Regionalentwicklung aufwerten“, unterstrich Bonde. Besondere Bedeutung komme dabei auch der regionalen und interkommunalen Zusammenarbeit zu.

Interessenbekundung bis Mitte Mai abgeben – Beratung inklusive
Vorschläge mit Informationen zu Aktionsgebiet, Zusammensetzung der Aktionsgruppe und ersten angedachten Themenschwerpunkten zur regionalen Entwicklung sollten Interessierte möglichst bis zum 15. Mai abgeben. „Die Interessenbekundung ist unverbindlich und verpflichtet nicht zur Abgabe einer LEADER-Bewerbung. Interessierte profitieren von einer gezielten fachlichen Beratung zur optimalen Regionalförderung“, sagte Bonde. Im Laufe des Jahres 2013 berate die Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume in Schwäbisch Gmünd interessierte Gruppen und bereite sie auf eine mögliche Bewerbung für die LEADER-Förderperiode 2014 bis 2020 vor. „Die Vereinfachung des Antragsverfahrens, die wir mit der neuen Förderperiode umsetzen, ist ein weiterer Anreiz, das Förderprogramm LEADER für die eigene Region zu nutzen“, sagte Bonde abschließend.

Hintergrundinformationen:
LEADER („Liaison entre actions de développement de l´économie rurale“) steht für die „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“ und ist ein Förderinstrument der Europäischen Union zur Stärkung und Weiterentwicklung der Ländlichen Räume. Seit der Förderperiode 2007 bis 2013 ist LEADER Teil des „Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raums“ (ELER).

LEADER ist ein Programm zur Regionalentwicklung. Die Idee dahinter ist, dass lokale und regionale Akteure aus dem privaten und/oder öffentlichen Bereich sich zusammenschließen und als eine sogenannte LEADER Aktionsgruppe (LAG) eine Bewerbung einreichen. Die Aktionsgruppe erhält, wenn sie im Auswahlwettbewerb zum Zug kommt, Fördermittel von der EU und dem Land. Ziel des LEADER-Förderprogramms ist es, Bürgerinnen und Bürger vor Ort, Interessengruppen, Verbände, Vereine, Institutionen und kommunale Entscheidungsträger aktiv in die Gestaltung der Zukunft ihrer Regionen einzubeziehen. Sie sollen in den LEADER Aktionsgruppen angemessen vertreten sein. Die Aktionsgruppen beraten und entscheiden unter Berücksichtigung der Förderkriterien über die zu fördernden Projekte. In der noch bis Ende 2013 laufenden Förderperiode stehen dafür landesweit insgesamt etwa 52 Millionen Euro EU- und Landesmittel zur Verfügung.

Ländliche Regionen können sich um eine Aufnahme in das LEADER-Programm 2014 bis 2020 bewerben. Die Bewerbung initiieren und einreichen können sowohl nichtstaatliche wie auch staatliche Institutionen. Im Rahmen des nun startenden Interessenbekundungsverfahrens können diese Akteure dem Land ihr Interesse an einer Bewerbung mitteilen. In einem offenen Ausschreibungsverfahren werden dann im Jahr 2014 die besten Ideen und Konzepte in das Programm aufgenommen .

Weitere Informationen zum Förderprogramm LEADER sind verfügbar unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de und www.leader.baden-wuerttemberg.de

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