Staatssekretärin Marion von Wartenberg hat den Stuttgarter Weiterbildungstag eröffnet. „Bildungsgerechtigkeit darf nicht am Geld scheitern. Die Landesregierung verbessert deshalb kontinuierlich die finanzielle Ausstattung von Weiterbildungsträgern“, erklärt Staatssekretärin Marion v. Wartenberg.
Die Landeregierung habe in den letzten drei Jahren entscheidende Schritte getan, um gerade Menschen mit geringen Qualifikationen neue Wege in Beruf und Gesellschaft zu eröffnen. Neben der Anhebung der Grundförderung der allgemeinen Weiterbildung verweist v. Wartenberg auf das neue Landesnetzwerk Weiterbildungsberatung oder den Ausbau des Weiterbildungsportals. „Um insbesondere Erwachsene mit wenig Bildungschancen stärker anzusprechen, entwickeln wir die Konzepte weiter, etwa in der Weiterbildungsberatung“, so die Staatssekretärin.
Bundesweit wird der Weiterbildungstag zum fünften Mal veranstaltet, in Stuttgart bereits zum 13. Mal. Mehr als 30 Bildungseinrichtungen aus der Region Stuttgart geben kostenfreie Informationen und Entscheidungshilfen.
Finanzielle Mittel für die allgemeine Weiterbildung werden erhöht
Mit zusätzlichen 3,9 Millionen Euro im Jahr 2015 und 8,6 Millionen im Jahr 2016 wird die Landesregierung die Grundförderung der allgemeinen Weiterbildung im kommenden Doppelhaushalt 2015/2016 an den Bundesdurchschnitt anpassen. Die Anhebung der allgemeinen Grundförderung trägt maßgeblich dazu bei, dass Weiterbildungsangebote bezahlbar sind und damit allen Bürgerinnen und Bürgern offen stehen.
Neuer Service: Landesnetzwerk Weiterbildungsberatung
Ein weiterer Meilenstein in der Weiterbildungspolitik des Landes wird das Landesnetzwerk Weiterbildungsberatung sein, das am 17. Oktober 2014 offiziell gegründet wird und zu Beginn des Jahres 2015 die Arbeit aufnehmen soll. Das Landesnetzwerk soll leicht zugängliche, aktuelle und gut vernetzte Beratung bieten und insbesondere bildungsferne und benachteiligte Erwachsene erreichen. Der Volkshochschulverband Baden-Württemberg und die Universität Heidelberg entwickelten das Konzept federführend, die Fachgremien des Bündnisses für lebenslanges Lernen waren ebenfalls beteiligt. Mit dem Netzwerk setzt das Kultusministerium eine der wichtigsten Handlungsempfehlungen der Enquetekommission „Fit fürs Leben in der Wissensgesellschaft – Berufliche Schulen, Aus- und Weiterbildung“ um.
Innovative Projekte zur Stärkung der Weiterbildungsbeteiligung
Schulabbrecher, funktionale Analphabeten, Menschen mit Migrationshintergrund und Wiedereinsteiger in den Beruf bilden die Zielgruppe von über 50 weiteren Projekten, die im Rahmen des Landesprogramms Weiterbildung bewilligt worden sind und noch bis 2015 laufen werden. Diese Projekte erproben, wie mehr Menschen mit bislang geringen Bildungschancen zu Weiterbildungsmaßnahmen motiviert werden können. Auch das Thema Inklusion in der Erwachsenenbildung spielt hier eine Rolle.
Mit dem „Digitalen Weiterbildungscampus“ stellt das Kultusministerium allen Weiterbildungseinrichtungen eine einmalige technische Infrastruktur zur Verfügung, auf der alle internetbasierten und medial gestützten Weiterbildungen technisch möglich werden.
Europaweites Engagement in der Weiterbildung
Das Motto des diesjährigen Weiterbildungstages lautet: „europa BILDEN“. Die Weiterbildungspolitik des Landes engagiert sich auch auf europäischer Ebene. Baden-Württemberg ist Vorstandsmitglied des europäischen Regionalverbundes EARLALL (European Association of Regional and Local Authorities for Lifelong Learning) und bringt sich auf Arbeitsebene des Kultusministeriums im Rahmen eines Auftrags der Kultusministerkonferenz (KMK) bei der Umsetzung der Europäischen Agenda für Erwachsenenbildung ein, sowie in der Expertengruppe Erwachsenenbildung der EU-Kommission Bildung und Kultur in Brüssel.
Weitere Informationen
Der Deutsche Weiterbildungstag ist eine gemeinsame Initiative verschiedener Verbände, Institutionen und Unternehmen der Weiterbildungsbranche. Er wird in der Regel alle zwei Jahre veranstaltet.