Familie

Baden-Württemberg will Betreuungsgeld verhindern

Mit einer Bundesratsinitiative will Sozialministerin Katrin Altpeter das Betreuungsgeld zu Fall bringen, auf das sich die Berliner Regierungskoalition gestern geeinigt hatte. „Das Betreuungsgeld ist ein bildungs- und frauenpolitischer Irrweg, integrationspolitisch ein Rückschritt und zudem verfassungsrechtlich höchst fragwürdig.“ Statt Eltern Geld dafür zu geben, dass sie ihre Kinder zu Hause betreuen, sollten lieber mehr Mittel für die frühkindliche Bildung und den Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren vom Bund bereit gestellt werden“, forderte Altpeter am Montag. Die Bundesratsentschließung soll vom Kabinett an diesem Dienstag beschlossen werden.

„Mit einem Betreuungsgeld entstehen Fehlanreize“, ist sich Altpeter sicher. Eltern würden so ermuntert, ihre Kinder von den vorschulischen Bildungseinrichtungen fern zu halten und selber auch zu Hause zu bleiben. „Damit wird die Armutsgefährdung von Familien mit Kindern gefördert, ganz besonders bei ökonomisch ohnehin schon schwächeren Familien“, kritisierte die Ministerin. Noch dazu werde die traditionelle Rollenverteilung zwischen Frauen und Männern gefestigt. „Das ist ein völlig überholtes Denken. Heutzutage wollen Frauen und Männer Familie und Beruf in Einklang bringen“, erklärte die Ministerin. Auch würden die gut ausgebildeten Frauen auf dem Arbeitsmarkt gebraucht.

Die Milliarden, um die es beim Betreuungsgeld geht, könnten anders viel besser eingesetzt werden. „Gerade beim Ausbau der Betreuungsplätze für die unter dreijährigen brauchen wir noch Geld“, stellte Altpeter fest.

Sie sieht im Betreuungsgeld auch einen Verstoß gegen das Grundgesetz. Es verletze das Gleichstellungsgebot des Grundgesetzes und schaffe zudem ein ganz neues Recht, indem Familien für die Nicht-Inanspruchnahme öffentlicher Betreuungseinrichtungen einen finanziellen Ausgleich bekommen. Altpeter: „Ich baue darauf, dass die fortschrittlichen Kräfte in der Länderkammer den gesellschaftspolitischen Rückschritt der Bundesregierung in die 50er Jahre aufhalten.“

Die Regierungskoalition des Bundes hatte sich am Sonntag (6.11.) darauf verständigt, „ab dem Jahr 2013 als zusätzliche Anerkennungs- und Unterstützungsleistung ein Betreuungsgeld in Höhe von zunächst 100 Euro für das 2. und ab dem Jahr 2014 in Höhe von 150 Euro für das 2. und 3. Lebensjahr des Kindes einführen.“

Quelle:

Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg

Weitere Meldungen

  • Der Baden-Württemberg-Podcast aus Berlin

SpätzlesPress #2: Organspende – Eine Geste für das Leben

Symbolbild Elektro-LKW (Bild: © picture alliance/Britta Pedersen/zb/dpa)
  • Elektromobilität

Ausbau und Netzintegration von Ladeinfrastruktur für E-Lkw

Polizisten kontrollieren eine Gruppe Jugendlicher. (Foto: dpa)
  • Gesetzentwurf

Ministerrat beschließt Änderungen des Landesbeamtengesetzes

Menschen gehen über die Bernhardusbrücke in Bad Krozingen.
  • Kommunen

Bad Krozingen wird Große Kreisstadt

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 30. April 2024

Geschäftsleute in einem Sitzungssaal diskutieren unter der Leitung einer Führungskraft.
  • Gründungskultur

Baden-Württemberg stärkt Start-up-Förderung

Eine Auszubildende steht am Schaltpult einer computergesteuerten Fräsenmaschine (Symbolbild, © dpa).
  • Arbeitsmarkt

Wenig Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt

Verkehrsminister Winfried Hermann und Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut auf dem Fahrrad mit weiteren Radfahrenden beim STADTRADELN-Auftakt 2024
  • Radverkehr

Auftakt zum STADTRADELN 2024

von links nach rechts: Ministerialdirektor Elmar Steinbacher, Generalstaatsanwalt Frank Rebmann und Justizministerin Marion Gentges
  • Justiz

Neuer Leiter der Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart

Ein Mann programmiert einen Roboterarm, der in einer Produktionslinie einer Smart Factory eingebaut ist.
  • Arbeit

Tag der Arbeit am 1. Mai

Neugestalteter Stadtpark am Wuhrloch in Neuenburg am Rhein
  • Städtebau

Städtebaumaßnahmen in Neuenburg am Rhein abgeschlossen

Ein Inlineskater fährt auf einer Fußgängerbrücke.
  • Straßenbau

Rund 46 Millionen Euro für Straßen und Brücken

Ein Lehrer erklärt einem Schüler etwas (Bild: © Ministerium für Kultus, Jugend und Sport BW).
  • Studium

Zusätzlicher Weg ins Lehramt

Die Waldbox
  • Forst

Waldpädagogikangebot „Die Waldbox“

Symbolbild: Ein kleines Rehkitz liegt regungslos in einem Maisfeld. (Bild: picture alliance/Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa)
  • Tierschutz

Drohnen retten Rehkitze vor dem Mähtod

Maimarkt Mannheim
  • Verbraucherschutz

Mannheimer Maimarkt eröffnet

LGS 2024 in Wangen
  • Gartenschau

Landesgartenschau Wangen eröffnet

Die Aufnahme zeigt das Atomkraftwerk in Fessenheim in Frankreich.
  • Kernkraft

Stellungnahme zu KKW Fessenheim

Ein Wolf sitzt im Erlebnispark Tripsdrill in einem Gehege. (Foto: dpa)
  • Wolf

Wolf tötet Schafe in Rudersberg

Justizministerin Marion Gentges hält am Pult des Bundesrates eine Rede.
  • Justiz

Identität von Vertrauenspersonen schützen

Rinder mit Kälbern auf der Weide
  • Landwirtschaft

Milchwirtschaft nicht zusätzlich belasten

Ein Stempel mit der Aufschrift "Bürokratie" liegt auf Papieren.
  • Bundesrat

Land treibt Bürokratieabbau voran

Solar-Carport mit Ladeinfrastruktur in Rheinfelden der Fa. Energiedienst AG, Förderprojekt INPUT
  • Erneuerbare Energien

Weitere Photovoltaik-Anlagen auf Parkplätzen gefördert

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
  • Startup BW

Acht Finanzierungszusagen für junge Unternehmen

Screenshot LEP-Portal
  • Landesentwicklung

Mitwirken am Landesentwicklungsplan