Gesundheit

Ausgabe von elektronischem Heilberufsausweis ab sofort möglich

Eine Pflegerin schiebt eine Bewohnerin eines Pflegeheims in einem Rollstuhl über den Flur.
Symbolbild

Mit dem elektronischen Heilberufsausweis erhalten Pflegekräfte, Hebammen und Physiotherapeuten sicheren Zugang zu digitalen Gesundheitsdaten und Anwendungen der Telematikinfrastruktur. Anträge sind online über das elektronische Gesundheitsberuferegister zu stellen.

Das Gesundheitswesen wird zunehmend digitaler. Insbesondere die Vernetzung unterschiedlicher Berufsgruppen spielt dabei eine zentrale Rolle. Ein wichtiger Teil ist etwa der Zugriff auf Daten und Anwendungen der sogenannten Telematikinfrastruktur. Sie ist die zentrale Plattform für Gesundheitsanwendungen in Deutschland. Mit dem elektronischen Heilberufsausweis (eHBA) können Pflegekräfte, Hebammen und Physiotherapeutinnen/Physiotherapeuten sicher auf diese Infrastruktur sowie die elektronische Gesundheitskarte (eGK) zugreifen. Elektronische Heilberufsausweise werden auch für in Baden-Württemberg tätige Gesundheitsfachkräfte ab sofort ausgestellt.

Sicherer Zugriff auf Gesundheitsdaten und Anwendungen

„Das elektronische Gesundheitsberuferegister ist ein Meilenstein auf dem Weg zur sicheren Kommunikation im Gesundheitswesen und in der Langzeitpflege. Mit dem elektronischen Heilberufsausweis können die Angehörigen der Gesundheitsfachberufe wie Pflegefachkräfte nun in die Telematikinfrastruktur einbezogen werden“, sagte Sozial- und Gesundheitsminister Manne Lucha am Freitag, 19. Mai 2023, in Stuttgart. „Pflegefachkräfte, Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten sowie Hebammen erhalten mit diesem Ausweis patientenbezogenen Zugriff zum Beispiel auf die elektronische Patientenakte, das elektronische Rezept, die elektronischen Notfalldaten und können nun etwa mit der Ärzteschaft sicher per E-Mail kommunizieren.“

Die Ausstattungs- und Betriebskosten der Telematikinfrastruktur sind erstattungsfähig entsprechend dem Verhandlungsergebnis zwischen den Berufsgruppen und dem Spitzenverband der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen.

Ausgewählte Pflegekräfte von ambulanten Pflegediensten sollten eHBA-Antrag zeitnah stellen

Bis zum 1. Januar 2024 müssen sich die Erbringer von häuslicher Krankenpflege und Erbringer von außerklinischer Intensivpflege (nach § 360 Absatz 8 Sozialgesetzbuch Fünftes Buch SGB V – Gesetzliche Krankenversicherung) an die Telematikinfrastruktur anschließen. Pflegekräfte von ambulanten Pflegediensten sollten nach Rücksprache mit ihren Arbeitgebern zeitnah ihre Anträge für einen elektronischen Heilberufsausweis stellen, um lange Wartezeiten von der Antragstellung bis zu Ausstellung des eHBA zu vermeiden. Möglich ist das digital über die Webseite des elektronischen Gesundheitsberuferegisters (eGBR).

Die Anbindung der gesamten Langzeitpflege an die Telematikinfrastruktur läuft derzeit an. Daher werden die eHBAs auch in der stationären Langzeitpflege benötigt. Bislang besteht für die Langzeitpflege allerdings keine Refinanzierungsvereinbarung für den eHBA, dies ist aber derzeit Gegenstand von Verhandlungen der Selbstverwaltung. Daher ist eine gängige Empfehlung, dass vorerst beispielsweise die Pflegedienstleitung sowie eine weitere Pflegekraft einer Einrichtung jeweils einen eHBA beantragen. Um die sichere Kommunikation der Telematikinfrastruktur nutzen zu können, benötigen vorerst nicht alle Pflegekräfte einer Einrichtung einen solchen Ausweis.

Elektronisches Gesundheitsberuferegister (eGBR)

Mit dem Staatsvertrag über die Errichtung und den Betrieb des elektronischen Gesundheitsberuferegisters wird eine gemeinsame Stelle der Länder als elektronisches Gesundheitsberuferegister (eGBR) geschaffen. Über das Register erhalten alle Angehörigen der Gesundheitsfachberufe wie Pflegekräfte, Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, Hebammen, zu späteren Zeitpunkten auch noch weitere Angehörige von Gesundheitsfachberufen, ihre elektronischen Heilberufsausweise, damit sie mit Anwendungen basierend auf der gemeinsamen Telematikinfrastruktur arbeiten können.

Für den Austausch von Gesundheitsdaten innerhalb der Telematikinfrastruktur ist ein besonderes Sicherheitsniveau erforderlich. Zu den entsprechenden Schutzmaßnahmen gehört unter anderem die persönliche Authentifizierung mittels eines eHBA.

Baden-Württemberg hat den Staatsvertrag bereits unterzeichnet und hierzu ein Gesetz verabschiedet. Der Staatsvertrag tritt in Kraft, sobald alle Länder unterzeichnet haben. Der technische Aufbau des Registers in Münster ist abgeschlossen und der Betrieb verläuft reibungslos. Der laufende Pilotbetrieb wird sukzessive weiter ausgebaut. Die aktuelle Bearbeitungszeit für die Bestätigung der Berufsurkunde beträgt durchschnittlich sieben Tage (Stand 2023). Die Fertigung und Bereitstellung der Karte beim entsprechenden Kartenhersteller ist dabei nicht inbegriffen.

Weitere Meldungen

Eine Trachtengruppe beim Landesfestumzug der Heimattage 2018 in Waldkirch (Bild: © picture alliance/Achim Keller/dpa).
  • Kultur

Zehn Heimatmedaillen verliehen

Kinder sind auf einer Straße mit dem Fahrrad unterwegs zur Schule. (Foto: © dpa)
  • Sicherheit

Start der Aktion „Sicherer Schulweg“

Portrait von Michael Kleiner
  • Wirtschaft

Kleiner wirbt in Polen für den Standort Baden-Württemberg

Landesrat Zadra aus Vorarlberg und Verkehrsminister Hermann präsentieren die unterzeichnete Absichtserklärung.
  • Schienenverkehr

Grenzüberschreitenden Schienenverkehr verbessern

Neubau Forschungszentrum Uni Tübingen
  • Vermögen und Hochbau

Rund 476 Millionen Euro für landeseigene Immobilien

Eine Gruppe Grundschülerinnen unterschiedlicher Herkunft stehen auf dem Pausenhof zusammen (Bild: © Ministerium für Kultus, Jugend und Sport BW).
  • Integration

Land fördert interkulturelle Elternmentorenprogramme

Euro-Banknoten
  • Haushalt

Land beauftragt europäische Ratingagentur

Portrait der neuen Finanzamtsleiterin in Backnang: Simone Spier
  • Verwaltung

Neue Leiterin des Finanzamts Backnang

Aussicht vom Schönbergturm bei Reutlingen.
  • Ländlicher Raum

Neue Förderlinie zur nachhal­tigen Strukturentwicklung

Ein Mann programmiert einen Roboterarm, der in einer Produktionslinie einer Smart Factory eingebaut ist.
  • Arbeitsmarkt

Lage auf Arbeitsmarkt bleibt angespannt

Symbolbild: Bewohner des Mehrgenerationenhauses in Überlingen stehen auf Balkonen.
  • Quartiersimpulse

Land fördert acht weitere Quartiers-Projekte

Eine Frau bedient die Smartphone-App eines Onlinehändlers. (Foto: © dpa)
  • Verbraucherschutz

Projekt zum Verbraucherschutz in einfacher Sprache

Niko Kappel läuft Ehrenrunde nach Medaillengewinn
  • Paralympics

Elf Athleten aus Baden-Württemberg bei den Paralympics in Paris

Eine Hand nimmt eine Euro-Münze aus einer Geldbörse, in der sich weitere Münzen befinden. (Foto © dpa)
  • Soziales

Armut verschlechtert Chancen bei der Wohnungssuche

Hohenlohe
  • Landwirtschaft

Gemeinsamen Antrag digital beantragen und verwalten

Autonomes Shuttle
  • Autonomes Fahren

RABus: Autonome Busse gehen in die Betriebsphase

Ein Haus, dessen Grundgerüst aus Holz besteht, steht in einem Tübinger Neubaugebiet. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
  • Forst

4,8 Millionen Euro für Anpassung an den Brexit

Baufreigabe Neubau Rechenzentrum Uni Mannheim Visualisierung Schräge Ansicht
  • Vermögen und Bau

Neubau des Rechenzentrums Universität Mannheim

Gamescom 2024
  • Games

Rapp besucht Gamescom 2024

 Ministerpräsident Winfried Kretschmann (erste Reihe, Dritter von links) beim Besuch zweier Projekte der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart.
  • Stadtentwicklung

Projekte der Internationalen Bauausstellung 2027

Mann im Rollstuhl testet die höhenverstellbare Wandklappliege für Erwachsene in einer „Toilette für alle“
  • Menschen mit Behinderungen

Land fördert „Toiletten für Alle“ erneut mit bis zu 200.000 Euro

Frau am Computer. (Bild: Land Baden-Württemberg)
  • Hochschulen

Digitale Hochschullehre im Land weiterentwickeln

Oberfinanzpräsident Bernd Kraft (links) und Staatssekretärin Gisela Splett bei der Vorstellung der Bilanz 2023
  • Steuern

Bilanz der Steuerverwaltung Baden-Württemberg 2023

Ein Arzt einer Frauenklinik führt eine pränatale Ultraschall-Untersuchung an einer in der 18. Woche schwangeren Frau durch. (Bild: © picture alliance/Daniel Karmann/dpa)
  • Gesundheit

Förderprogramm für Sprach­mittler im Gesundheitswesen

Ein automatisierter externer Defibrillator (AED) in einem Kasten (Bild: © Carolin Eckenfels/dpa)
  • Polizei

Polizei leistete in rund 1.000 Fällen Erste-Hilfe