Einen Grund zu feiern haben 60 angehende Beamtinnen und Beamten des mittleren Vollzugs- und Werkdienstes in Baden-Württemberg: Nach einer umfassenden Ausbildung an der landeseigenen Justizvollzugsschule haben sie nun ihre Laufbahnprüfung erfolgreich abgeschlossen.
Die Amtschefin des baden-württembergischen Justizministeriums Inken Gallner beglückwünschte die Absolventinnen und Absolventen des 222. und 223. Abschlusslehrgangs im Rahmen einer Feierstunde in Ludwigsburg.
Inken Gallner wies in ihrer Ansprache auf die große gesamtgesellschaftliche Bedeutung des Justizvollzugs hin: „Sie werden einen unverzichtbaren Beitrag zur inneren Sicherheit unseres Landes, zum Rechtsstaat und zur Resozialisierung der Ihnen anvertrauten gefangenen Menschen leisten“, sagte die Ministerialdirektorin des Justizministeriums. Gallner hob hervor, dass die Beschäftigten im baden-württembergischen Justizvollzug ihre herausfordernden und verantwortungsvollen Aufgaben tagtäglich mit großem Engagement, hohem fachlichen Können und beeindruckendem Einfühlungsvermögen erfüllten. Um den Justizvollzug auch für die künftigen Herausforderungen gut aufzustellen, hat das Justizministerium Anfang dieses Jahres eine Befragung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durchgeführt. Die Ergebnisse der Befragung, an der landesweit 66 Prozent aller Beschäftigten teilgenommen haben, werden derzeit von der Universität Heidelberg ausgewertet und in den nächsten Wochen vorgelegt. „Die Meinung unserer Beschäftigten ist uns immens wichtig, etwa wenn es um die Arbeitsbedingungen, das Arbeits- und Betriebsklima, die persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie geht“, sagte Ministerialdirektorin Gallner. Sie sicherte zu, dass die Ergebnisse der Befragung veröffentlicht und in die weiteren Überlegungen für strukturelle Verbesserungen im Justizvollzug einfließen werden.
Den zwei besten Absolventinnen und Absolventen der Laufbahnprüfung Monika Barthel (222. Abschlusslehrgang) und Martin Hein (223. Abschlusslehrgang) sprach Ministerialdirektorin Gallner ihre besondere Anerkennung aus. Sie dankte dem Leiter der Justizvollzugsschule Dr. Joachim Obergfell-Fuchs sowie allen Ausbildern und Lehrkräften für die geleistete Arbeit bei der Ausbildung des vollzuglichen Nachwuchses. „Dank Ihrer ausgezeichneten Arbeit sind unsere Anwärterinnen und Anwärter bestens vorbereitet auf ihre künftigen Aufgaben“, so Gallner.
Justizvollzugsschule
Die Justizvollzugsschule Baden-Württemberg in Stuttgart und in der Außenstelle Sachsenheim ist die zentrale Aus- und Fortbildungsstätte für die baden-württembergischen Justizvollzugsbediensteten. An ihr werden jährlich rund 100 Anwärterinnen und Anwärter des mittleren Vollzugsdienstes und des mittleren Werkdienstes praxisnah ausgebildet. Die zweijährige bzw. 18-monatige Ausbildung gliedert sich in einen praktischen und einen theoretischen Teil. Auf dem Stundenplan stehen etwa allgemeine Vollzugspraxis, Rechtskunde und Psychologie ebenso wie Kommunikation, Staatsbürgerkunde, Kriminologie und Selbstverteidigung: Die Anwärterinnen und Anwärter des Werkdienstes werden darüber hinaus auch in Rechnungswesen und Betriebswirtschaft geschult.
Justizvollzugsanstalten
In den Justizvollzugsanstalten des Landes arbeiten aktuell rund 2.500 Beamtinnen und Beamte des mittleren Vollzugsdienstes. Sie betreuen und beaufsichtigen die rund 6.500 Gefangenen und leisten so einen bedeutenden Beitrag zur inneren Sicherheit in den Anstalten. Darüber hinaus sind sie als erste Ansprechpartner der Gefangenen in die Organisation des Anstaltsalltags und in die allgemeine Vollzugsgestaltung eingebunden. Daneben sind derzeit rund 450 Beamtinnen und Beamten des mittleren Werkdienstes in den baden-württembergischen Vollzugsanstalten tätig. Sie wirken in der beruflichen Aus- und Weiterbildung der Gefangenen mit und leiten die vorwiegend handwerklich ausgerichteten Eigenbetriebe in den Anstalten wie Schreinereien, Schlossereien, Druckereien und landwirtschaftlichen Betriebe.