Bundesrat

Sympathiewerbung für terroristische Vereinigungen unter Strafe stellen

Minister Strobl spricht im Bundesrat

Propaganda für terroristische Vereinigungen muss bestraft werden können, daher hat sich Baden-Württemberg im Bundesrat nun dafür eingesetzt.

„Mit großer Sorge blicke ich auf extremistische und antisemitische Tendenzen in Teilen unserer Gesellschaft. Es ist verstörend und beschämend, wenn der Terrorangriff der Hamas auf Israel in Teilen Deutschlands auf den Straßen und in sozialen Netzwerken bejubelt und antisemitischer Hass und Hetze verbreitet wird. Hier muss der Rechtsstaat klare Grenzen setzen. Terroristische Vereinigungen wollen die Menschen in Angst und Schrecken versetzen. Sie wollen so unsere Freiheit und unsere Demokratie bekämpfen und ihre Ideologie durchsetzen. Bereits die Verherrlichung einer solchen Ideologie, die Rechtfertigung der Ziele terroristischer Vereinigungen oder von diesen begangenen Straftaten sowie das Eintreten für eine solche Vereinigung und deren Anführer führt zu nicht zu unterschätzenden Gefahren für die innere Sicherheit in unserem Land. Dass diese Gefahren für die Innere Sicherheit vorliegen, hat ganz aktuell die Festnahme von vier mutmaßlichen Mitgliedern der ausländischen terroristischen Vereinigung ‚HAMAS‘ durch die Bundesanwaltschaft gezeigt. Diesen Gefahren muss der deutsche Gesetzgeber mit aller Entschlossenheit entgegentreten. Baden-Württemberg hat deshalb im Bundesrat dafür gestimmt, dass das Werben um Sympathie für terroristische Vereinigungen unter Strafe gestellt werden soll. Um es auf den Punkt zu bringen: Die Bekämpfung des Terrorismus und damit auch die Verteidigung unserer Werte darf nicht erst dann beginnen, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Jeglichen Formen von terroristischer Gewalt muss entgegengewirkt werden“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Baden-Württembergs, Thomas Strobl, am 15. Dezember 2023 in der Plenarsitzung des Bundesrats in Berlin.

Im Jahre 2002 wurde unter die Strafbarkeit auf das gezielte Werben um Mitglieder und Unterstützer von terroristischen Vereinigungen beschränkt – die Sympathiewerbung für Terrororganisationen blieb straflos. Seitdem sehen die Paragraphen 129a, 129b des Strafgesetzbuchs vor, dass die Bildung in- und ausländischer terroristischer Vereinigungen strafbar ist. Die Strafbarkeit erfasst dabei die Gründung der terroristischen Vereinigung und die Beteiligung als Mitglied. Strafbar machen können sich zudem auch außenstehende Personen, welche die Tätigkeit der terroristischen Vereinigung unterstützen und für sie werben. Allerdings ist ausdrücklich nur das gezielte Werben um Mitglieder und Unterstützer strafbar. Nicht strafbar sind dagegen Verhaltensweisen, die andere Menschen für die Ziele und Handlungen der Organisation lediglich günstig beeinflussen wollen – die sogenannte Sympathiewerbung. Der Gesetzentwurf, über den der Bundesrat abgestimmt hat, sah deshalb vor, dass auch die Werbung für terroristische Vereinigungen, die nicht ausdrücklich auf die Gewinnung neuer Mitglieder oder Unterstützer gerichtet ist, nach den Paragraphen 129a, 129b des Strafgesetzbuchs strafbar sein soll.

Terrorismus effektiv und nachhaltig bekämpfen

„Ich befürworte es daher ausdrücklich, das Terrorismusstrafrecht wieder auf die Höhe der Zeit zu bringen. Dies ist ein weiterer wichtiger Baustein, um den Terrorismus effektiv und auch nachhaltig zu bekämpfen. Die Verteidigung unserer freiheitlichen Staats- und Gesellschaftsordnungen ist eine wichtige und elementare Aufgabe unseres Staates. Den terroristischen Vereinigungen liegt ein freiheitsfeindliches und antidemokratisches Weltbild zugrunde. Ihr Handeln ist darauf ausgerichtet, unsere Werte zu bekämpfen und ihre ideologischen Überzeugungen durchzusetzen. Vor dem Hintergrund einer wehrhaften Demokratie ist es zwingend geboten, auch bereits das Werben für solche Vereinigungen mit den Mitteln des Strafrechts frühzeitig entgegenzutreten. Sympathiewerbung bereitet den Nährboden für extremistische und terroristische Gewalt. Diese gilt es frühzeitig und konsequent zu verhindern, bevor die Agitation verfängt. Unsere Ermittlungsbehörden brauchen die Möglichkeit, niederschwellig einzuschreiten und diese Werbung frühzeitig zu unterbinden – wie es bis zum Jahr 2002 bereits möglich war“, so Innenminister Thomas Strobl.

Weitere Meldungen

Die Aufnahme zeigt das Atomkraftwerk in Fessenheim in Frankreich.
  • Kernkraft

Stellungnahme zu KKW Fessenheim

Justizministerin Marion Gentges hält am Pult des Bundesrates eine Rede.
  • Justiz

Identität von Vertrauenspersonen schützen

Rinder mit Kälbern auf der Weide
  • Landwirtschaft

Milchwirtschaft nicht zusätzlich belasten

Ein Stempel mit der Aufschrift "Bürokratie" liegt auf Papieren.
  • Wirtschaft

Land treibt Bürokratieabbau voran

Screenshot LEP-Portal
  • Landesentwicklung

Mitwirken am Landesentwicklungsplan

Eine Spritze liegt auf einem Impfpass.
  • Gesundheit

Europäische Impfwoche sensibilisiert für Bedeutung von Impfungen

Symbolbild zur Künstlichen Intelligenz mit einem Prozessor und dem Schriftzug "AI Artificial Intelligence Technology"
  • Innovation

InnovationCamp künftig an drei Standorten

Enforcement Trailer der Polizei Baden-Württemberg zur Geschwindigkeitskontrolle.
  • Verkehrssicherheit

Bilanz der Geschwindigkeits­kontrollwoche

Vier Jugendliche sitzen auf einer Freitreppe und betrachten etwas auf dem Smartphone
  • Jugendliche

Jugendliche diskutieren zum Thema „Was dich bewegt“

Die Europafahne weht auf dem Dach der Villa Reitzenstein, dem Amtssitz des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg.
  • Europawahl

34 Parteien zur Europawahl zugelassen

Eröffnungsfeier Animated Week Stuttgart
  • Kunst und Kultur

Erste „Stuttgart Animated Week“ eröffnet

Gruppenbild vor dem baden-württembergischen Gemeinschaftsstand auf der Hannover Messe 2024
  • Wirtschaft

Kretschmann besucht Hannover Messe

Gruppenbild mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (vorne, Mitte) und den Ordensprätendentinnen und Ordensprätendenten
  • Auszeichnung

Verdienstorden des Landes an 22 verdiente Persönlichkeiten

Ein Rettungswagen fährt mit Blaulicht. (Foto: © dpa)
  • Rettungsdienst

Neufassung des Rettungsdienstgesetzes auf den Weg gebracht

Zwei Polizeibeamte bei einer Streife.
  • Sicherheit

Positive Bilanz beim siebten länderübergreifenden Sicherheitstag

Deutscher Pavillon auf der Kunstbiennale Venedig 2024
  • Kunst und Kultur

Deutscher Pavillon auf der Biennale Venedig eröffnet

Euro-Banknoten und -Münzen
  • Haushalt

Rechtsgutachten zur Haushaltspraxis im Land

Breisgau-S-Bahn im Landesdesign (bwegt)
  • Schienenverkehr

Zuverlässigkeit auf der Breisgau-S-Bahn wird verbessert

Lagegespräch BAO Fokus, Gruppenfoto im Innenministerium
  • Sicherheit

Bekämpfung der Gewaltkriminalität in Stuttgart

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. April 2024

Zwei junge Frauen zeigen auf den Monitor und diskutieren gemeinsam über die Präsentation am Computer.
  • Fachkräfte

Landesregierung startet Fachkräfteinitiative

Ministerin Marion Gentges spricht bei der Auftaktveranstaltung zum 74. Deutschen Juristentag in Stuttgart.
  • Justiz

Auftaktveranstaltung zum 74. Deutschen Juristentag

Polizist der Polizei Baden-Württemberg kontrolliert den Verkehr.
  • Verkehr

Bundesweiter Aktionstag zur Sicherheit im Güterverkehr

Autos fahren in Stuttgart (Foto: © dpa)
  • Verkehr

Statt Fahrverbote wirksame Maßnahmen für weniger CO2-Ausstoß

In einer braunen Biomülltonne liegen Lebensmittel.
  • Ernährung

Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung