Auf der Weltausstellung EXPO in Mailand werden vier weitere Mitstreiter dem von Baden-Württemberg und Kalifornien auf den Weg gebrachten weltweiten Klimabündnis „Under2MOU“ beitreten: Die italienischen Regionen Lombardei, Emilia-Romagna und Sardinien sowie die niederländische Region Zuid Holland.
„Damit gehören unserem Klimabündnis nunmehr weltweit 50 Länder und Regionen an. Das ist ein starkes Bündnis engagierter und williger Regionen“, erklärte Umweltminister Franz Untersteller in Stuttgart. Die Unterzeichner des MoU repräsentierten damit bereits rund 500 Millionen Bürgerinnen und Bürger und damit etwa so viele Einwohner wie es innerhalb der EU gebe.
Von dem Zusammenschluss gehe mit Blick auf die Ende dieses Jahres in Paris stattfindende Weltklimakonferenz ein wichtiges Signal aus, so Untersteller weiter. „Es ist ein klares und bedeutendes Votum klimaengagierter Länder und Regionen, die ihre Stimme erheben und deutlich machen, dass ein ehrgeiziges Klimaabkommen auf Ebene der Vereinten Nationen überfällig ist.“
„Der Kreis der Unterstützer wird bis zur Weltklimakonferenz in Paris noch weiter wachsen“, zeigte sich der baden-württembergische Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft zuversichtlich. So habe das Piemont bereits erklärt, dem MOU ebenfalls zeitnah noch beitreten zu wollen, ebenso die Kantone Basel-Stadt und Basel-Land. Weitere Unterschriften, zum Beispiel von Sao Paulo (Brasilien) oder Laikipia County (Kenia), werden aktuell vorbereitet. Vor dem Hintergrund der letzte Woche stattgefundenen Chinareise wertete Untersteller es als einen großen Erfolg, dass es gelang, für diese Initiative auch in China unterstützende Regionen wie die baden-württembergische Partnerprovinz Jiangsu zu gewinnen.
„Under2MOU“
Mit der Bezeichnung „Under2MOU“ wird zum Ausdruck gebracht, dass die Unterzeichner das Ziel unterstützen, die mittlere globale Erwärmung auf weniger als zwei Grad Celsius zu begrenzen. Hierzu streben die Parteien an, bis 2050 den CO2-Ausstoß pro Kopf ihrer Bevölkerung auf unter zwei Tonnen zu senken, was von Klimawissenschaftlern als noch vertretbares Maß angesehen wird.
Gleichzeitig wird in dem Dokument ein Informations- und Ideenaustausch verabredet sowie ein Datenabgleich vereinbart. Schließlich beschreiben die unterzeichnenden Regionen in einem eigenen Anhang jeweils ihre konkreten Ziele sowie die zu ihrer Erreichung auf den Weg gebrachten politischen und gesetzgeberischen Aktivitäten.
Unterzeichnet haben unter anderen:
Acre (Brasilien), Baja California, Chiapas (Mexiko), British Columbia, Ontario, Quebec (Kanada), Katalonien (Spanien), Rhône-Alpes (Frankreich), Cross River State (Nigeria), Gifu (Japan), Kathmandu Valley (Nepal), Madeira (Portugal), Schottland, Wales, Greater Manchester (Großbritannien).
Als große Städte haben beispielsweise unterzeichnet:
Mexico City, New York City, Los Angeles, City of San Francisco.