Arbeit und Soziales

100. Arbeits- und Sozialministerkonferenz

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Pflegekraft hilft einer alten Frau beim Trinken aus einem Becher in einem Seniorenheim (Bild: Patrick Pleul / dpa)

Die Arbeits- und Sozialministerkonferenz unterstützt den Vorstoß Baden-Württembergs für eine bessere Finanzierung im Pflegebereich und für eine Qualifikation von Menschen mit Behinderungen.

Baden-Württemberg hat sich auf der 100. Konferenz der Arbeits- und Sozialminister (ASMK), die am 7. Dezember 2023 in Berlin zu Ende ging, erfolgreich für eine Weiterentwicklung der beruflichen Qualifizierung besonders von Menschen mit Behinderungen eingesetzt. Durch einen mehrheitlich gefassten Beschluss forderten die Länder den Bund auf, ein Budget für berufliche Qualifizierung einzurichten. Der Bedarf dafür sei besonders ausgeprägt bei Menschen mit Behinderungen, die noch unterhalb der Schwelle zur Ausbildung stehen. Ihnen sollen dadurch Perspektiven auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt eröffnet werden. Das Budget für berufliche Qualifizierung schließt die bisherige Lücke zwischen den vereinfachten Fachpraktikerausbildungen nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung und der Tätigkeit in einer Werkstatt ohne eine Möglichkeit, eine rechtlich abgesicherte und einheitlich zertifizierbare Qualifizierungsmöglichkeit zu erlangen.

„Es ist uns sehr wichtig, dass Menschen mit Behinderungen gute Chancen bekommen, auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Daher setzen wir uns gegenüber dem Bund für Qualifizierungsbausteine für betriebliche und außerbetriebliche Ausbildungen ein – sei es durch speziell zugeschnittene Ausbildungsverträge
oder in Kooperation mit einer Werkstatt für behinderte Menschen“, sagte Staatssekretärin Dr. Ute Leidig zum Abschluss der diesjährigen ASMK in Berlin.

Finanzierung der Ausbildungskosten in der Pflegehilfe und -assistenz

Auch in einem weiteren wichtigen Punkt erhielt Baden-Württemberg auf der ASMK Rückenwind: Mehrheitlich folgte die Fachministerkonferenz einem gemeinsamen Antrag Baden-Württembergs und Nordrhein-Westfalens und forderte die Bundesregierung zur Einführung einer trägerunabhängigen, sektorenübergreifenden Finanzierung der Ausbildungen in der Pflegehilfe beziehungsweise der Pflegefachassistenz auf.

„Wir haben den Bund gebeten, sehr zeitnah eine gesetzliche Grundlage für eine einheitliche trägerunabhängige Finanzierung der Ausbildungskosten in der Pflegehilfe und -assistenz zu schaffen“, sagte Dr. Leidig weiter. „Der Pflegebereich ist vom Fachkräftemangel stark betroffen und muss dringend einen Personalaufwuchs erfahren – gerade auch im Bereich der Helfer- und Assistenzberufe. Aufgrund des hohen Personalbedarfs in der Pflege können wir es uns nicht leisten, dass Ausbildungsplätze verloren gehen, weil die Erstattung der Ausbildungskosten von den jeweiligen Trägern abhängig ist.“

Die meisten Länder befinden sich noch im Umsetzungsprozess oder haben bereits die Pflegehilfe- und Assistenzausbildungen entsprechend generalistisch ausgelegt. Bisher hängt es aber vom Träger der praktischen Ausbildung ab, in welcher Höhe die Ausbildungskosten erstattet werden. Ohne eine auskömmliche Finanzierung besteht die Gefahr, dass zu wenig Ressourcen in die Ausbildung von Helferinnen und Helfern investiert werden.

Weitere Meldungen

Ein Silvesterböller wird mit einem Feuerzeug gezündet. (Foto: © dpa)
Silvester

Mit kleinem Feuerwerk sicher ins neue Jahr

Baustelle eines Wohnhauses mit Dachausbau
Bauen

Land startet Förderaufruf „Clever Bauen BW“

Geldscheine mit dem Wert von 100 und 50 Euro und Münzen liegen auf einem Tisch.
Wirtschaft

Austausch mit Vertretern der Kreditwirtschaft und der L-Bank

Eine Pflegerin legt der Bewohnerin einer Seniorenresidenz im Rahmen einer elektronischen Visite ein EKG-Gerät an, das die Daten an einen Tablet-Computer und von dort aus zum Arzt überträgt.
Pflege

Land investiert 1,6 Millionen Euro in Televisiten

Ein Mitarbeiter des Fraunhofer Instituts, führt bei der Eröffnung des neuen "Future Work Lab" des Fraunhofer Instituts in Stuttgart einen Roboterarm. (Foto: dpa)
Wirtschaftsnahe Forschung

38,1 Millionen Euro für die Fraunhofer-Gesellschaft

Ein Bauarbeiter schaut auf ein Gebäude, das als Testobjekt aus Recyclingbeton gebaut wird.
Bauen

Land fördert Wiederverwendung von Bauteilen

Ein Mann im Rollstuhl arbeitet an der Rezeption eines Campingplatzes. (Foto: © dpa)
Bildung

Land fördert innovative Inklusions-Projekte in der Lehrerbildung

Rauch steigt aus einem Schornstein in einen wolkenlosen sonnigen Himmel auf. (Foto: © dpa)
Klimaschutz

Engmaschig überwachter Testbetrieb mit Solvay vereinbart

Eine Forscherin arbeitet im AI Research Buildung der Universität Tübingen, das zum „Cyber Valley“ gehört, an einem Code.
Wirtschaft

Mit Künstlicher Intelligenz gegen Fachkräftemangel

Jugendliche halten ein Banner mit der Aufschrift «Ehrenamt» in den Händen.
Bürgerengagement

Sozialministerium fördert 27 Ehrenamtsprojekte

Ein Integrationsmanager erarbeitet mit zwei jugendlichen Flüchtlingen aus Eritrea Bewerbungsschreiben. (Foto: © dpa)
Integration

Rund 1,55 Millionen Euro für Integrationsarbeit in ländlichen Räumen

Ein Kinderarzt untersucht einen Jungen mit einem Stethoskop.
Gesundheit

Land stärkt kinder- und jugendärztliche Versorgung

Ministerialdirektor Dr. Christian Schneider beim Erfahrungsaustausch Gestaltungsbeirat
Baukultur

Erfahrungsaustausch zu kommunalen Gestaltungsbeiräten

Touristen sitzen im Aussenbereich von Restaurants.
Bundesrat

Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie im Bundesrat

Rettungsassistenten laufen mit den Rettungsrucksäcken zu einem Einsatz. (Foto: © dpa)
Rettungsdienst

Land investiert 80 Millionen Euro in Rettungswachen