Schriller Ton, zusätzliches rotes Blitzlicht, grellgelbe Signalfolie - die Streifenwagen der Polizei im Südwesten sollen ab sofort mehr auffallen. Ziel sei vor allem die verbesserte Sicherheit der Beamten, begründete Innenminister Reinhold Gall die Umrüstung der ersten knapp 650 Einsatzfahrzeuge. Am auffälligsten sind die neongelben Streifen über und unter den bekannten blauen an den silberfarbenen Wagen.
Sollen einzelne Autofahrer aus dem Verkehr gezogen werden, können jetzt landesweit der schrille Jaulton „Yelp“ und das rote Blitzlicht „Flasher“ auf dem Dach eingesetzt werden. In Hessen oder Nordrhein-Westfalen wird diese Technik bereits eingesetzt. Blaulicht und Martinshorn mit «Tatütata» bedeuten weiter: Bahn frei machen. Tests hätten bewiesen, so Gall, dass die Polizei mit den beiden unterschiedlichen Signaltönen den Autofahrern besser klar machen könne, was sie von ihnen will. Anhalten oder zur Seite fahren.
Der „gellende Schrei“, englisch „Yelp“, und der rote Blitz «Flasher“ werden in diesen Tagen bei 2.200 Streifenwagen freigeschaltet. Mit wenigen Handgriffen und ohne hohe Kosten, wie das Innenministerium versicherte. In der Praxis fährt die Polizei hinter den Wagen, der aus dem Verkehr gezogen werden soll, lässt den „Flasher“ aufblitzen, kombiniert mit dem Schriftzug „Stopp - Polizei“. Reagiert der Autofahrer auf diese optischen Signale nicht, etwa weil er nicht in den Rückspiegel schaut, kommt „Yelp“ zum Einsatz. Erbarmungslos - denn diesen neusten Schrei der Polizei kann man nicht überhören. Eine Hörprobe gibt es im Internet unter www.polizei-bw.de.
Gall stellte am Montag 645 neue Fahrzeuge in Dienst, die ältere Fahrzeuge ersetzen. Einen Großteil ihrer Fahrzeugflotte least die Polizei für verschiedene Laufzeiten. Auch um immer auf dem Stand der Technik zu bleiben, wie Gall betonte. Die neuen Fahrzeuge werden gleich mit der grellgelben und teils reflektierenden Signalfolie beklebt.
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dpa/lsw