Verkehr

Nachhaltige Mobilität in Baden-Württemberg

Die Landesregierung möchte Baden-Württemberg zur Pionierregion für nachhaltige Mobilität machen. Davon profitieren Mensch, Klima und Umwelt. Aber auch unsere Wirtschaft als Anbieter zukunftsfähiger Produkte und Dienstleistungen. Nachhaltige Mobilität verbindet ökologische Verantwortung, soziale Teilhabe und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit.

Mobilität ist ein Grundbedürfnis von uns allen. Und Mobilität ist Voraussetzung für Beschäftigung und Wohlstand. Über ein Viertel des Ausstoßes an Treibhausgasen in Baden-Württemberg stammen aus dem Verkehr – vor allem dem Straßenverkehr. Das macht deutlich: Nachhaltige Mobilität bietet einen großes Potential für Baden-Württemberg. Wir sind überzeugt, dass umweltfreundlicher und klimaschonender Verkehr langfristig günstiger ist. Zudem bieten die dafür notwendigen Produkte und Dienstleistungen wichtige Chancen für unsere Wirtschaft.

Wenn wir über nachhaltige Mobilität reden, dann meinen wir damit Elektroautos und umweltfreundliche Antriebe, den Ausbau des ÖPNV, mehr Fahrradfahren oder die intelligente Vernetzung unterschiedlicher Verkehrsträger. Aber richtig nachhaltig wird es nur, wenn wir das Thema Mobilität auf ganz verschiedenen Ebenen anpacken: In der Stadtentwicklung, beim Straßenbau, in der Forschung, zusammen mit der Wirtschaft, mit Kommunen, Städten und Gemeinden und nicht zuletzt gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern in Baden-Württemberg.

 

 

 

Weniger Auswirkungen des Verkehrs auf die Umwelt

Unter nachhaltiger Mobilität verstehen wir auch, dass die Umwelt weniger durch den Verkehr belastet wird. Das gilt beispielsweise für:

  • Luftreinhaltung: Die Luftqualität in Baden-Württemberg ist in den vergangenen Jahren besser geworden. Sowohl die Feinstaub- als auch die Stickstoffdioxidbelastung ging an den meisten Messstationen deutlich zurück. Um diese Werte weiter zu senken, haben wir mit den Kommunen Luftreinhaltepläne entwickelt. So dürfen etwa seit dem 1. Januar 2013 nur noch Fahrzeuge mit grüner Umweltplakette in die mittlerweile 26 Umweltzonen Baden-Württembergs einfahren. Wo es sich anbietet wollen wir diese Umweltzonen erweitern, so wie es derzeit etwa rund um Ludwigsburg der Fall ist.
  • Flächenverbrauch: Nachhaltige Mobilität bedeutet auch, dass nicht mehr Flächen als nötig mit Straßen oder Schienen versiegelt werden. Momentan sind das rund 5,5 Prozent der Landesfläche. Um diese Fläche zu reduzieren, setzt die Landesregierung im Straßenbau konsequent auf den Grundsatz „Erhaltung und Ausbau statt Neubau“. Das gilt auch für den Städtebau: Wir versuchen, neue Siedlungsflächen zu vermeiden und stattdessen bestehende zu entwickeln.
  • Weniger Zerschneidung der Landschaft: Um die biologische Vielfalt zu erhalten oder wiederherzustellen, vernetzen wir die Lebensräume wildlebender Tiere wieder, die derzeit noch durch Straßen getrennt werden. Dazu gehört etwa der Ausbau von Wildbrücken über Autobahnen und Bundesstraßen. Darüber hinaus helfen wir Kommunen bei der Planung und beim Ausbau von zusammenhängenden Biotopen und Waldflächen.
  • Lärmschutz: Verkehr verursacht nicht nur Treibhausgase, sondern auch Lärm. Die Landesregierung unterstützt deshalb die für den Lärmschutz verantwortlichen Städte und Gemeinden, ihre Lärmaktionspläne umzusetzen. Auf europäischer Ebene setzen wir uns für eine Begrenzung von Geräuschemissionen von Motorrädern, Lkw und Pkw ein.

Verkehr und Wirtschaftspolitik

Wir fördern die Entwicklung neuer Mobilitätstechnologien, indem wir in die Vernetzung von Wirtschaft und Hochschulforschung investieren. Außerdem unterstützen wir die Implementierung dieser Technologien:

  • Forschung und Entwicklung: Die Landesregierung vernetzt Forschungseinrichtungen mit Unternehmen aus Fahrzeugbau, Energietechnik sowie Informations- und Kommunikationstechnik, die gemeinsam an Mobilitätslösungen für die Zukunft tüfteln. So wollen wir unsere Stellung in der Automobilindustrie auch zukünftig sichern. Neben 30 Millionen Euro vom Land wird das Programm Elektromobilität Süd-West seit 2012 vom Bund mit zusätzlichen 40 Millionen Euro gefördert. Zu den Forschungsgebieten gehören die Entwicklung großserienfähiger Elektrofahrzeuge, deren Produktion, effektivere Lade- und Speichertechnologien sowie IT-Lösungen.
  • Implementierung: Baden-Württemberg ist heute bereits eine international wahrgenommene Region in der Entwicklung der Elektromobilität. Wir wollen weiterhin beweisen, dass sich Elektromobilität in einer Hochtechnologie- und Industrieregion implementieren lässt. Im Zug der Landesinitiative „Elektromobilität II“ haben wir beispielsweise 180 Ladesäulen für Elektrofahrzeuge im Stuttgarter Stadtgebiet aufgestellt. Darüber hinaus führen wir eine ökologische Modernisierung unseres Landesfuhrparks durch und unterstützen die Anschaffung von Hybridbussen im ÖPNV. Wir haben den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur für Brennstoffzellenautos vorangetrieben und mit Demonstrationsprojekten gezeigt, dass sich Elektromobilität auch für den ländlichen Raum eignet. Nicht zuletzt möchten wir natürlich die Menschen in auf diesem Weg mitnehmen und sie mit verschiedenen Programmen und Initiativen davon überzeugen, das Auto vor allem auf kurzen Strecken stehen zu lassen und stattdessen lieber mit dem Rad zu fahren oder zu Fuß zu gehen.

Intelligente Leitsysteme

Zur effizienten Nutzung der Straßen tragen unter anderem so genannte Verkehrsbeeinflussungsanlagen bei, die den Verkehr je nach Verkehrssituation intelligent steuern oder Alternativrouten anbieten können. Die Anlagen bieten sich vor allem auf stark befahrenen Autobahnen und Bundesstraßen an. Bis 2015 sind Anlagen auf der A5, der A8, der A81 und auf Bundestraßen im Rhein-Neckar-Raum geplant oder bereits im Bau. Durch die Anlagen lassen sich Staus und Unfälle um bis zu 20 Prozent reduzieren.

Verkehrsvermeidung

Die Verkehrsvermeidung ist Teil der Stadtentwicklung und damit Aufgabe der Kommunen. In Städten können sich die Bewohnerinnen und Bewohner komfortabel zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit einem gut ausgebauten ÖPNV fortbewegen und reduzieren damit den Verkehr auf der Straße und den Ausstoß von Klimagasen. Ein besonderer Förderschwerpunkt des Landes bei der Städtebauförderung ist deshalb die Innenentwicklung. Sie zielt auf die Wiederbelebung von Brachen, die Aufwertung vorhandener Bebauung und die Schaffung und Stärkung von Infrastruktur in den Innenbereichen der Kommunen. Je kompakter und attraktiver die bestehenden Siedlungsgebiete und Zentren sind, umso weniger Siedlungsflächen in den Außenbereichen, die weiteren Individualverkehr erzeugen, kommen hinzu.

Förderung des Fußgänger- und Radverkehrs

Mit unserer Fuß- und Radverkehrspolitik wollen wir zum einen die Infrastruktur und zum anderen eine fahrradfreundliche Mobilitätskultur fördern. Unsere Infrastrukturförderung hat das Ziel, die Lücken im Radwegenetz zu schließen, für genügend Fahrradstellplätze an ÖPNV-Haltestellen zu sorgen und alle Radwege einheitlich zu beschildern. Mit einer neuen Mobilitätskultur wollen wir die Menschen motivieren, im Alltag mehr Fahrrad zu fahren und zu Fuß zu gehen. Dafür haben wir die Initiative Radkultur ins Leben gerufen, bei der wir mit landesweiten Aktionen für das Radfahren werben. Darüber hinaus haben wir verschiedene Initiativen zusammen mit Unternehmen, Kommunen, Vereinen und der EU gestartet, um das Fahrradfahren in Baden-Württemberg noch attraktiver zu machen. Wir rechnen zudem damit, dass in den nächsten Jahren mehr Menschen emissionsarme E-Bikes und Pedelecs nutzen werden.

Stärkung des öffentlichen Personenverkehrs

Im Schienenverkehr entfällt bereits 90 Prozent der Verkehrsleistung in Baden-Württemberg auf elektrische Antriebe. Hier stehen in den nächsten Jahren unter anderem der Ausbau der Südbahn, der Rhein-Neckar-S-Bahn und der Breisgau-S-Bahn an. Zur Elektromobilität zählen auch Hybrid- sowie Wasserstoffbusse und Nutzfahrzeuge, vor allem des innerstädtischen Lieferverkehrs. Das Land fördert momentan insbesondere den Einsatz von Hybridbussen.

Weiterführende Links

Pionierregion für nachhaltige Mobilität
Ministerium für Verkehr und Infrastruktur
Aktiv-Mobil BW
e-mobil BW - Elektromobilität in Baden-Württemberg

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