Green Tech, alternative Antriebe und grüner Wasserstoff, Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Quantentechnologien bergen Innovationspotenziale die es zu entwickeln gilt. Deshalb wird nachhaltig, digital, menschlich zum neuen Gütesiegel „Made in Baden-Württemberg“.
Die Landesregierung verstärkt ihren Einsatz, Kindern und Jugendlichen in den Schulen die digitale Welt zu vermitteln. Neben einer zeitgemäßen Ausstattung der Schulen ist es wichtig, dass unsere Kinder die neuen Kulturtechniken nicht nur bedienen, sondern auch begreifen und beherrschen lernen. Das Fördern von Neugier, Offenheit und Mut ist eine wichtige Grundlage für unternehmerisches Denken, kreative Auseinandersetzung mit Chancen und Risiken sowie die Bereitschaft für innovatives Gründen.
Innovationskultur heißt auch Scheitern zuzulassen. Dies wollen wir weiter fördern und dort wo Erfolg nicht im ersten oder zweiten Anlauf stattfand, weitere Chancen fördern. Nur so haben wir die Chance, die erfolgreichen Geschäftsmodelle der Zukunft zu entwickeln. Damit unterstützen wir die Tugenden wie den Tüftler- und Unternehmergeist, die unser Land so erfolgreich gemacht haben auch in der Zukunft.
Wir bauen Baden-Württemberg weiter zu einem der führenden Start-up Hotspots in Europa aus. Die Landeskampagne „Start-up BW“ soll mit weiteren Komponenten das Gründerland Baden-Württemberg noch attraktiver und sichtbarer machen. Dazu zählen durchgängige Finanzierungsangebote von der Pre-Seed- bis zur Wachstumsphase.
Wir legen großen Wert darauf, den Anteil der Gründerinnen signifikant zu erhöhen und setzen dazu gezielte Förderinstrumente ein. Großes Gründungspotential liegt in der Fläche Baden-Württembergs. Um Gründerinnen und Gründer sowie die landesweiten regionalen Start-up BW Ökosysteme und Acceleratoren noch besser zu vernetzen und die Kommunikation zu verbessern, bauen wir StartupBW.de zu einer zentralen digitalen Plattform aus.
Ein Venture Capital Roundtable wird den Dialog und die Vernetzung zwischen Wagniskapitalinvestoren, Start-ups und Verwaltung weiter stärken.
Mit dem „Start-up BW Summit“ haben wir ein internationales Format der Präsentation und Vernetzung geschaffen, in dem Start-ups, Unternehmen, Finanzinstitute und Finanzdienstleister, Investoren sowie bestehende Ökosysteme gegenseitige Interessen ausloten, Geschäftsmodelle vorstellen und Unterstützer gewinnen können.
Das Land wird als öffentlicher Auftraggeber darauf achten, dass Start-ups bei öffentlichen Aufträgen eine faire Chance erhalten und Wert auf eine innovationsfreundliche Vergabepraxis legen.
Wir unterstützen unsere Hochschulen dabei, in ihren Studiengängen die Themen Innovation und Gründung zu verankern. Denn gerade das Hochschulumfeld ist ein geeigneter Nährboden für Geschäftsideen und innovative Produkte. Das Wissenschaftsministerium hat mit Programmen zur Gründungskultur in Studium und Lehre dazu beigetragen, innovative Lehrkonzepte zu stärken, um Studierende vom ersten Semester an mit Gründungsthemen vertraut zu machen. Durch 23 Gründungskulturprojekte konnte ein neuer Gründungs- und Innovationsgeist in die Hochschulen einziehen
Ergänzend unterstützen wir Gründerinnen und Gründer aus den Hochschulen mit dem Förderprogramm „Junge Innovatoren“. Dabei geht es um die Vorbereitung auf Unternehmensgründungen – gleichzeitig wird aber auch der Wissens- und Technologietransfer von den Hochschulen in die Wirtschaft gefördert.
Daneben investieren wir in spezielle Themenfelder und binden die Hochschulen und Forschungsinstitute mit ein. Schließlich gäbe es das Silicon Valley auch nicht ohne Stanford. Deshalb bauen wir derzeit in Heidelberg, Tübingen und Stuttgart/Karlsruhe einen Innovationscampus auf. Hier bringen wir Spitzenforschung, Wirtschaft und Start-ups in den Themenfeldern Medizin, Künstliche Intelligenz, Mobilität und Produktion zusammen. Am weitesten sind wir mit dem „Cyber Valley“, bei dem nicht nur die Universitäten Stuttgart und Tübingen, die Max Planck-Gesellschaft, sondern auch Unternehmen wie Daimler, Bosch und Amazon beim Zukunftsfeld Künstliche Intelligenz mit an Bord sind. Ziel des neuen Förderformats sind eine höhere wissenschaftsgetriebene Gründerdynamik, die Gewinnung hochqualifizierter Nachwuchskräfte sowie disruptive Erfindungen und bahnbrechende Entdeckungen.
Um die Innovationsdynamik weiter zu beflügeln, brauchen wir den kreativen und lösungsorientierten Mittelstand. Kleine und mittlere Unternehmen verfügen in aller Regel nicht über eigene Forschungsabteilungen, sondern setzen auf die Partner der wirtschaftsnahen Forschung und Entwicklung.
Die wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen der Innovationsallianz Baden-Württemberg, der Fraunhofer Gesellschaft sowie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) sind die Innovationspartner des Mittelstands, um im internationalen Innovationswettbewerb vorne dabei sein zu können.
Die Landesregierung setzt sich deshalb neben einer konstanten Förderung auch insbesondere für Neugründungen und Ansiedlungen von Instituten in wirtschaftlich relevanten Zukunftstechnologien ein.
Digitale Technologien sind wesentliche Treiber gerade auch bei der wirtschaftlichen Transformation. Basis dafür sind hohe Bandbreiten in allen Netzen. Ultraschnelle Netze mit Glasfaser und im Mobilfunk sind für unser Hightech-Land wichtige Voraussetzung für eine gute Zukunft. In den am stärksten unterversorgten Gebieten können hochmoderne Satelliten eine schnelle und praktikable Übergangslösung schaffen. Wir treiben die flächendeckende Versorgung mit gigabitfähigen Netzen und Mobilfunk mit Hochdruck weiter voran, denn wir verstehen den Ausbau mit Glasfaser als Aufgabe der Daseinsvorsorge.
Wir haben uns daher in der Digitalisierungsstrategie digital.LÄND zum Ziel gesetzt, bis 2025 eine flächendeckende Versorgung mit gigabitfähigen Netzen in Baden-Württemberg auf den Weg zu bringen
Die Transformation der Wirtschaft zusammen mit den Potenzialen von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz wollen wir dazu nutzen, die ökologische Modernisierung der Wirtschaft weiter voranzutreiben.
Umweltverträgliche, klima- und ressourcenschonende Maschinen, Produkte und Dienstleistungen „Made in Baden-Württemberg“ bieten besonders für den Maschinenbau als Schlüsselbranche der hiesigen Industrie große Chancen.
Wir wollen Baden-Württemberg zu einem Musterland für Umwelt- und Energietechnologien (Green Tech) ausbauen, denn grüne Innovationen sind ein zentraler Schlüssel für einen effektiven Klimaschutz. Deshalb wollen wir Baden-Württemberg mit einer Innovationsoffensive für klimaneutrale Produktion zum weltweiten Leitanbieter für Green Tech für eine vorbildliche Kreislaufwirtschaft machen. Diesen Prozess wollen wir mit einer entsprechenden Forschungs- und Bildungsoffensive begleiten.
Diesen Anspruch unseres Landes wollen wir gemeinsam mit der Wirtschaft mit einer Green-Tech-Allianz vorantreiben.
Baden-Württemberg ist die Wiege des Automobils – und unser Land soll auch Pionier für die Erforschung, Entwicklung und Produktion des Autos der Zukunft sein. Die Megatrends Elektrifizierung und Digitalisierung stellen die gesamte Branche vor riesige Herausforderungen, die es angesichts ihrer wirtschaftlichen Bedeutung zu meistern gilt. Die Landesregierung hat daher im Sommer 2017 den „Strategiedialog Automobilwirtschaft BW“ angestoßen, der alle relevanten Akteurinnen und Akteure einschließt und auf das gemeinsame Erarbeiten von Lösungen setzt.
Fachkräfte sind essenziell für unsere wirtschaftliche Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit, die Stabilität der sozialen Sicherungssysteme und damit für Baden-Württemberg insgesamt. Gute und in zahlreichen Branchen dringend benötigte Fachkräfte zu gewinnen, wird angesichts des demografischen Wandels immer herausfordernder. Deshalb bringen die relevanten Akteure aus Landesregierung, Wirtschaftsorganisationen, Gewerkschaften, Bundesagentur für Arbeit, kommunalen Landesverbänden, Ligaverbänden und Pflegeorganisationen, regionalen Wirtschaftsfördergesellschaften und Landesfrauenrat in der Fachkräfteallianz Baden-Württemberg ihre jeweiligen Kompetenzen gemeinsam ein. Zusammen gehen wir diese vielschichtige Gemeinschaftsaufgabe durch nachhaltiges und kontinuierliches Engagement an.
Um die Herausforderungen der Fachkräftesicherung zu bewältigen, wollen wir die vorhandenen Fachkräftepotenziale so umfassend wie möglich erschließen. Dies gilt insbesondere für die Potenziale von jungen Menschen, Frauen, Älteren, Menschen mit Behinderung, Personen mit Migrationshintergrund, Langzeitarbeitslosen, Geflüchteten und internationalen Fachkräften, ebenso für die Beschäftigten in Sektoren, die vom Strukturwandel und der Transformation betroffen sind. Ein besonderer Fokus liegt auf den Fachkräften im Handwerk, im Dienstleistungsbereich, in Pflege und Erziehung, in Bau- und in technischen Berufen sowie in Bereichen, die für Digitalisierung und die Nutzung von Zukunftstechnologien von besonderer Bedeutung sind.
Unsere regionalen Welcome Center als dezentrale Anlaufstellen sowie das Welcome Center Sozialwirtschaft bieten ein flächendeckendes Beratungsangebot sowohl für internationale Fachkräfte als auch für mittelständische Betriebe zu allen Fragen rund um Leben und Arbeiten in Baden-Württemberg. Zudem helfen Sie dabei, internationale Fachkräfte anzuwerben und in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien sind Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Die Erzeugung von Wasserstoff mit regenerativ erzeugtem Strom und die Nutzung des Wasserstoffs als Energieträger unterstützt die großflächige Nutzung erneuerbarer Energie und macht diese flexibel und langfristig speicher- sowie transportierbar.
Die Brennstoffzelle ist für eine mobile Zukunft ohne Emissionen ebenso wichtig wie die Batterie. Es wird und muss in der Zukunft beides nebeneinander geben. Wir brauchen die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien aber nicht nur für unsere Mobilität, sondern auch für die Speicherung und den Transport von Energie aus Windkraft und Photovoltaik, die in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen werden. Auch der Einsatz von grünem Wasserstoff, also aus erneuerbaren Energien gewonnener Wasserstoff, wird für die Industrie zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Baden-Württemberg hat daher gemeinsam mit Unternehmen, Verbänden und Forschungsinstitutionen eine „Roadmap Wasserstoff“ für Baden-Württemberg entwickelt. Bereits heute gibt es Forschungs- und Anwendungsprojekte: bei „HyFab“ wird gemeinsam mit Unternehmen erforscht, wie die Produktion von Brennstoffzellen automatisiert und hochskaliert werden kann. Beim auch vom Bund geförderten Projekt „H2Rivers“ und dem Schwesterprojekt „H2Rhein-Neckar“ wird die Verteilung und der Einsatz von Wasserstoff im Bereich Mobilität in einer ganzen Region (Rhein-Neckar) erprobt. Außerdem entstehen mit Hilfe von Mitteln aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) mit Mittlere Alb-Donau und Stuttgart zwei Wasserstoff-Modellregionen in Baden-Württemberg. Duese werden zusätzlich wissenschaftlich begleitet.
Die Corona-Pandemie hat unsere Wirtschaft und Gesellschaft hart getroffen. Deshalb wird die Landesregierung ein Neustart-Programm nach der Corona-Krise zusammen mit den Städten und Gemeinden auflegen. Es soll Einzelhandel, Gastronomie, Kultur und Kreativszene unterstützen und dafür sorgen, dass unsere Innenstädte auch morgen noch lebendig und überregional attraktiv sind. Dabei möchte die Landesregierung die Bewältigung der akuten Krise mit den großen langfristigen Herausforderungen verbinden, etwa indem man die Verbindung des stationären Handels mit digitalen Plattformen fördert.