Jahreswechsel

Neujahrsansprache von Ministerpräsident Winfried Kretschmann

In seiner Ansprache zum Jahreswechsel hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann das große ehrenamtliche und bürgerschaftliche Engagement in Baden-Württemberg gewürdigt.

Die Neujahrsansprache im Wortlaut:

„Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

zu meinen angenehmen Amtspflichten gehört, dass ich immer wieder Frauen und Männer auszeichnen darf, die sich in besonderer Weise für unser Land und für ihre Mitmenschen engagieren.

Dabei hörte ich auch in diesem zu Ende gehenden Jahr 2013 wieder Geschichten aus dem realen Leben, die mich sehr beeindruckten und berührten:

Da ist der Fall einer Frau, die als Joggerin zufällig einem kranken und verwirrten Obdachlosen begegnete, der im Wald lebte. Und sie hat nicht das gemacht, was wohl die meisten von uns tun würden: nämlich einfach weiter zu laufen. Vielmehr ist sie stehen geblieben und hat sich diesem einen Menschen zugewendet. Seitdem hat sie ihn über viele Jahre hinweg unterstützt, so dass er heute ein fast normales Leben führen kann.

Oder da ist die Frau, die buchstäblich Gott und die Welt in Bewegung setzte, um einen Knochenmarkspender für einen jungen Familienvater zu finden, der an Leukämie erkrankt war. Das ist ihr dann tatsächlich gelungen – dank der Unterstützung vieler Vereine und Einrichtungen und der Bereitschaft von über 10.000 Teilnehmern. So konnte ein Leben gerettet werden.

Es war, wie es so oft ist: Viele sind ja bereit, zu helfen und etwas zu tun. Aber immer muss jemand eben das Heft als erster in die Hand nehmen.
Genau dazu entscheiden sich Jahr für Jahr immer mehr Menschen in unserem Land.

Was wären wir ohne diese Bürgerinnen und Bürger, diese stillen Helden des Alltags, die nicht nur reden, sondern sich trauen und etwas tun?

Wir haben in Baden-Württemberg bundesweit den höchsten Anteil an Menschen, die sich freiwillig, ohne Bezahlung gemeinnützig engagieren.

Es stellt unserem Land ein gutes Zeugnis aus, dass 41 % unserer Bürgerinnen und Bürger aktiv in Vereinen und Verbänden, Parteien, Kirchen, bürgerschaftlichen Initiativen oder Selbsthilfegruppen mitarbeiten.

Sie übernehmen aus eigenem Antrieb Verantwortung und schenken der Gemeinschaft ihre Zeit, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten.

Sie leisten viele unverzichtbare Dienste für uns alle, aber ganz besonders für diejenigen, die auf Hilfe angewiesen sind: Den Kindern und Jugendlichen, den Kranken und Gebrechlichen. Oder für die bedauernswerten Menschen, die aus den Kriegsgebieten fliehen müssen und bei uns Zuflucht auf Zeit suchen.

All diesen ehrenamtlich Engagierten in den unterschiedlichsten  Bereichen danke ich von ganzem Herzen, denn sie machen aus unserem Land eine menschenfreundliche und liebenswerte Heimat.

Wie man Heimatverbundenheit zugleich mit großer Weltoffenheit verbinden kann, das hat uns der vor wenigen Wochen verstorbene Manfred Rommel vorgelebt.

Mir ist ein Satz besonders in Erinnerung geblieben, den er vor Jahren bei seiner Verabschiedung als Oberbürgermeister sagte: „Haltet auch ein bissle zusammen!“

Ein Zusammenhalt kann nicht gesetzlich verordnet oder erzwungen werden. Er entsteht dort, wo Menschen aufeinander zugehen und für einander einstehen, wo man sich lieber auf das Gemeinsame statt auf das Trennende einigt.

So ein gesellschaftliches Engagement bedeutet beträchtliche Arbeit und Mühe. Es ist auch keineswegs immer nur harmonisch.

Es macht unsere Gesellschaft aber reicher und friedlicher. Und nach meiner Beobachtung werden auch die Helfer selbst reich belohnt durch Anerkennung.

Solange wir über diesen gesellschaftlichen Reichtum verfügen und ihn weiter mehren, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, mache ich mir um unser Land keine Sorgen, solange wird es Baden-Württemberg gut gehen.

Ich bedanke mich für Ihr Engagement und bitte Sie sehr, in diesem Bemühen nicht nachzulassen.

Ich wünsche Ihnen und uns allen gemeinsam ein gutes und erfolgreiches Jahr 2014.”

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