Radverkehr

Mit Radschnellwegen in neue Dimension umweltschonender Mobilität

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Baden-Württemberg ist bundesweit Vorreiter bei der Realisierung von Radschnellprojekten. Seit 2016 wurden im Land für 60 Strecken mit gut 1.100 Kilometern Gesamtlänge Machbarkeitsstudien erarbeitet. Das Fahrrad ist als klimafreundliches Verkehrsmittel in der Fläche des Landes angekommen.

Radschnellwege als attraktive Routen für Pendlerinnen und Pendler werden in ganz Baden-Württemberg in großem Umfang in Angriff genommen. Seit 2016 wurden für 60 Strecken mit einer Gesamtlänge von 1.100 Kilometern vom Land geförderte Machbarkeitsstudien erarbeitet.

Radschnellwege hervorragendes Mittel, um Verkehrswende voranzutreiben

„16 von 24 durch den Bund geförderte Radschnellprojekte sind aus Baden-Württemberg. Damit sind wir bundesweit klarer Vorreiter. Nirgendwo sonst in Deutschland werden diese Projekte so ambitioniert und entschlossen in Angriff genommen. Radschnellwege sind ein hervorragendes Mittel, um die Verkehrswende in Richtung einer klimaneutralen Mobilität voranzutreiben. Denn im ganzen Land steigt die Nutzung des Fahrrads. Damit steigt natürlich auch das Bedürfnis nach einer gut ausgebauten, lückenlosen und sicheren Radinfrastruktur. Und gerade in Bezug auf die wichtigsten Pendlerstrecken besitzen Radschnellwege ein enorm großes Potential. Fahrradfahren ist in Baden-Württemberg mehr geworden als nur eine Freizeitaktivität“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Dienstag, 13. Juli 2021, in Stuttgart.

Die Positivbilanz gilt auch für weitere Radverkehrsprojekte: Beim Bundesprogramm „Stadt und Land“ hat Baden-Württemberg seine Länderquote der nächsten Jahre in Höhe von rund 70 Millionen Euro bereits nach sechs Monaten ausgeschöpft.

Fahrrad als klimafreundliches Alltags-Verkehrsmittel in der Fläche angekommen

Verkehrsminister Winfried Hermann hatte am Dienstag dem Landeskabinett über die Entwicklung der Radschnellwege und der kommunalen Radinfrastruktur berichtet. Er sagte: „Das riesige Interesse bei Kommunen, Landkreisen und Regionen an gut ausgebauten und weitgehend kreuzungsfreien Verbindungen für Alltagsradlerinnen und -radler zeigt, dass das Fahrrad als klimafreundliches Verkehrsmittel in der Fläche angekommen ist. Der Umstieg aufs Rad ist auch ein gutes Mittel, um in den Hauptverkehrszeiten dem Stau zu entfliehen und Staus zu vermeiden. Wie andere Infrastrukturvorhaben dauert der Bau von Radschnellwegen von der ersten Idee bis zu Umsetzung aber mehrere Jahre.“

Im Mai 2019 wurde mit Förderung des Landes der erste Radschnellweg in Baden-Württemberg auf dem Abschnitt Böblingen/Sindelfingen und Stuttgart fertiggestellt. Im Jahr 2020 folgte die Realisierung des zweiten Abschnitts zwischen Böblingen und Ehningen. Im ersten Jahr nach der Freigabe wurden circa 250.000 Radlerinnen und Radler gezählt. Am 23. Juni 2021 wurde mit dem Bau eines Demonstrationsteilstücks des Radschnellwegs im Filstal zwischen Reichenbach und Ebersbach begonnen. Dieser soll die neue Infrastruktur erlebbar machen. „Die nun in Planung befindlichen 16 Projekte wollen wir in den kommenden Jahren realisieren“, sagte Minister Hermann. „Damit können wir beispielsweise in Oberschwaben, an der Schweizer Grenze oder auch zwischen Heidelberg und Mannheim eine leistungsfähige und hochattraktive Radinfrastruktur aufbauen.“

Starke Nachfrage von Kommunen nach Förderung von Radverkehrsinfrastruktur

„Entscheidend für den weiteren Ausbau der Radinfrastruktur ist das Zusammenspiel zwischen Land und Kommunen“, erklärte Minister Hermann weiter. „Der Aufbau der beim Land bestehenden Strukturen sowie die gute Kooperation mit den Kommunen haben dazu beigetragen, dass die Nachfrage der Städte, Gemeinden und Landkreise nach einer Förderung von Radverkehrsinfrastruktur stark gewachsen ist.“ So wurden innerhalb von drei Jahren Programmaufnahme im Rahmen des Landesgemeindefinanzierungsgesetzes (LGVFG) die Mittel im Bereich der Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur (RuF) von im Jahr 2018 18 Millionen Euro auf 72 Millionen Euro im Jahr 2021 vervierfacht.

Insgesamt wurden mehr als 500 Maßnahmen mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 490 Millionen Euro in das Förderprogramm LGVFG RuF für die Jahre 2021 bis 2025 aufgenommen. Eine Voraussetzung für diese Steigerung sowie für attraktive Förderbedingungen ist, dass der Bund mit dem Programm „Stadt und Land“ seit Anfang 2021 zusätzliche Finanzmittel für Radverkehrsinfrastruktur zur Verfügung stellt. Insgesamt stehen für Baden-Württemberg aus dem Bundesprogramm nach Landesschlüssel bis Ende 2023 circa 70 Millionen Euro für Radverkehrsinfrastruktur zur Verfügung. Kürzlich hat der Bund im Rahmen des Klimaschutz-Sofortprogramms bekanntgegeben, dass weitere Mittel für das Programm „Stadt und Land“ bereitgestellt werden sollen. Es ist jedoch absehbar, dass diese Zusatzmittel in Baden-Württemberg nur für wenige weitere Monate ausreichen. Auch die für Baden-Württemberg vorgesehenen Mittel aus dem separaten Radschnellwegeprogramm des Bundes werden voraussichtlich bis Ende des Jahres ausgeschöpft sein.

„Wir setzen uns beim Bund auch dafür ein, dass Mittel aus Bundesprogrammen dahin fließen, wo sie die schnellste Klimawirksamkeit entfalten und nicht durch starre Länderquoten blockiert werden – damit wir die Städte, Gemeinden und Kreise auch in Zukunft mit attraktiven Fördersätzen beim Ausbau der Radwegenetze unterstützen können“, sagte Minister Hermann.

Ausbaustand der Radschnellwege in Baden-Württemberg (PDF)

Ministerium für Verkehr: Radverkehr

Weitere Meldungen

Zahlreiche Menschen sind auf einem Radweg bei Sonnenschein auf ihren Fahrrädern und E-Roller unterwegs.
Radverkehr

STADTRADELN 2025 startet am 1. Mai

Schülerinnen und Schüler melden sich in einer Klasse.
Integration

Land macht Druck beim Thema Integration

Apfelbäume stehen auf einer Streuobstwiese (Foto: dpa)
Naturschutz

Tag der Streuobstwiese und Tag des Baumes

Visualisierung Heidelberg, Universitätsklinikum INF 220/221, ehem. Pathologie, Sanierung und Nachnutzung RM/HeiCINN, 1.BA
Vermögen und Bau

Sanierung am Universitätsklinikum Heidelberg beginnt

Garten- und Weinbau
Landwirtschaft

Auszahlung der EU-Frostbeihilfen

Ein Auto steht an einer Elektroladestation in der Stuttgarter Innenstadt.
Elektromobilität

Erster E-Ladepark an Landesstraße eröffnet

Aussenaufnahme der Justizvollzugsanstalt Heilbronn (Bild: © Franziska Kraufmann/dpa)
Vermögen und Bau

Generalsanierung der Justizvollzugsanstalt Heilbronn beginnt

Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Papst Franziskus
Kirche

Kretschmann zum Tod von Papst Franziskus

Mittelalterspielplatz in Neuenburg am Rhein
Städtebau

Städtebauförderprogramm 2026 startet

Cover der 2. Staffel: SpätzlesPress - Der Baden-Württemberg-Podcast aus Berlin. Rechts die Illustration eine Löwen, der Kopfhörer im LÄND-Shape hat und vor sich ein Mikrofon, das an den Funkturm am Alexanderplatz in Berlin erinnert
Der Baden-Württemberg Podcast aus Berlin

SpätzlesPress #7: Wer ist „Wir”? Gemeinsam Gesellschaft gestalten

Motorhaube eines Polizeiautos, auf welcher ein Förderbescheid des Verkehrsministeriums für Ladepunkte für Elektro- und Hybridfahrzeuge in Höhe von 787.500 Euro liegt.
Elektromobilität

225 neue Ladepunkte für Elektro- und Hybridfahrzeuge der Polizei

Visualisierung Höchstleistungsrechenzentrum an der Universität Stuttgart
Vermögen und Bau

Höchstleistungsrechenzentrum an der Universität Stuttgart

Ein breiter Radweg führt getrennt an einer Straße entlang und geht in eine Brücke über.
Radwege

Mehr sichere Radwege im ganzen Land

Bio-Musterregion Freiburg
Tierschutz

Kontrolluntersuchungen von Rindern auf IBR/IPV

Polizeibeamte kontrollieren ein Auto.
Polizei

Kontrollaktion gegen Autoposerszene