Arbeit

Land bringt Initiative für „Gute Arbeit“ in Bundesrat ein

Arbeiter bei der Produktion von Motorenteilen (© Bosch)

Die Landesregierung wird eine umfassende Initiative für Gute Arbeit in den Bundesrat einbringen. Darin wird unter anderem ein gesetzlicher  Mindestlohn, gleiche Bezahlung für Stammbelegschaft und Leiharbeiter sowie gleiche Bezahlung von Männer und Frauen gefordert.

Mit Blick auf den Tag der Arbeit am 1. Mai warnten Arbeits- und Sozialministerin Katrin Altpeter und Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid heute trotz der vergleichsweise guten Arbeitsmarktzahlen in Baden-Württemberg vor zu viel Euphorie. „Es geht nicht allein darum, Menschen in Beschäftigung zu bringen, sondern auch darum, die Qualität der Beschäftigung zu verbessern“, erklärten die Minister angesichts der Veröffentlichung der aktuellen Arbeitsmarktzahlen. Sie kündigten an, an diesem Freitag eine umfassende Initiative zu „Guter Arbeit“ in den Bundesrat einzubringen.

In der Bundesratsinitiative wird die Bundesregierung aufgefordert, umfassende gesetzliche Veränderungen auf den Weg zu bringen, um die Voraussetzungen für „Gute Arbeit“ in Deutschland zu schaffen. Dazu gehören u.a. die Sicherung auskömmlicher Löhne, insbesondere durch die Einführung eines allgemeinen gesetzlichen flächendeckenden Mindestlohns in Höhe von mindestens 8,50 Euro, die Sicherstellung gleicher Bezahlung von Stammbelegschaft und Leiharbeitern, die Verhinderung der Umgehung von Arbeitnehmerschutzrechten durch (Schein-)Werkverträge sowie die Herstellung von Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen. Auch die Eindämmung von Minijobs und die Reduzierung befristeter Beschäftigungsverhältnisse sind Teil der Initiative. „Wir wollen mit diesem Vorstoß dazu beitragen, dass die zunehmende Polarisierung der Gesellschaft überwunden wird und dass es sozial gerecht zugeht“, so die Minister.

Die Einkommensverteilung in Deutschland ist Altpeter und Schmid zufolge in den letzten Jahren zunehmend in Schieflage geraten. Immer mehr Menschen erzielen keinen existenzsichernden Lohn aus ihrer Beschäftigung. Fast jeder Vierte in Deutschland ist atypisch beschäftigt. Daraus resultieren für zahlreiche Beschäftigte eine mangelnde soziale Absicherung sowie eine Aushöhlung der sozialen Sicherungssysteme. Die Minister: „Fehlentwicklungen, wie dem sich ausbreitenden Niedriglohnsektor und der Zunahme prekärer Beschäftigung, müssen wir deshalb gegensteuern. Der Wert der Arbeit muss wieder angemessen berücksichtigt werden.“

Die Bundesratsinitiative umfasst auch einige frühere Vorstöße aus Baden-Württemberg im Bundesrat, die seinerzeit an der schwarz-gelben Mehrheit gescheitert waren, z.B. die Forderungen nach einem Mindestlohn und nach gleicher Bezahlung von Männern und Frauen.

Auch Baden-Württemberg, so Arbeits- und Sozialministerin Katrin Altpeter, wolle die Landesregierung zu einem Musterland für gute Arbeit machen. „Wir wollen Langzeitarbeitslosen die Rückkehr ins Erwerbsleben ermöglichen und auf dem Arbeitsmarkt Ordnung schaffen“, so Altpeter. Sie habe dazu ein Landesprogramm auf den Weg gebracht, dass mit dem Passiv-Aktiv-Tausch ein bundesweit einmaliges Modellprojekt zugunsten von Langzeitarbeitslosen umsetzt. Außerdem werde mit diesem Landesprogramm benachteiligten Jugendlichen und allein erziehenden Müttern bei der Ausbildung geholfen. „Wir wollen Arbeit finanzieren, nicht Arbeitslosigkeit“, betonte Altpeter.

Weitere Meldungen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 30. April 2024

Eine Auszubildende steht am Schaltpult einer computergesteuerten Fräsenmaschine (Symbolbild, © dpa).
  • Arbeitsmarkt

Wenig Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt

Ein Mann programmiert einen Roboterarm, der in einer Produktionslinie einer Smart Factory eingebaut ist.
  • Arbeit

Tag der Arbeit am 1. Mai

  • Hochschulen

Werbekampagne für MINT-Studierende startet

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. April 2024

Zwei junge Frauen zeigen auf den Monitor und diskutieren gemeinsam über die Präsentation am Computer.
  • Fachkräfte

Landesregierung startet Fachkräfteinitiative

Zwei Lokführer stehen am Kopf eines Zuges der SWEG und lachen in die Kamera.
  • Nahverkehr

Bündnis gegen Fachkräftemangel im ÖPNV

Arbeiter bauen Präzisions-Klimasysteme zusammen, die für die Lithographie-Abteilung in der Chip Produktion eingesetzt werden (Bild: © dpa).
  • Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit im März nur leicht gesunken

Ausbilderin mit Lehrling
  • Ausbildung

Bundesrat spricht sich für Stärkung der Ausbildung aus

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
  • Frau und Beruf

Mentorinnen-Programm für Migrantinnen startet wieder

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 12. März 2024

ein Junger Mann sitzt an einem Laptop am Schreibtisch beim Lernen.
  • Weiterbildung

Grundbildungsnetzwerk sichert Fachkräftepotenzial

ELR
  • Ländlicher Raum

Land fördert über 1.100 Strukturmaßnahmen

Kinder sitzen im Unterricht an Computern.
  • MINT-BERUFE

Hoffmeister-Kraut besucht Girls‘ Digital Camps

Businessfrau sitzt an einem PC
  • Frau und Beruf

30 Jahre Kontaktstellen Frau und Beruf

Auszubildende in der Lehrwerkstatt der Firma Marbach in Heilbronn.
  • Arbeitsmarkt

Arbeitsmarktzahlen im Februar

Zwei selbstbewusste Teammitglieder vor blauem Hintergrund mit dem Slogan "AMTLICH WAS BEWEGEN" und dem Wappen von Baden-Württemberg, als Teil einer Initiative des Finanzministeriums.
  • Personal

Finanzministerium startet neues Karriereportal

Ein Mann im Rollstuhl arbeitet an der Rezeption eines Campingplatzes. (Foto: © dpa)
  • Inklusion

Steigende Nachfrage nach Leis­tungen der Eingliederungshilfe

Ein Ausbilder erklärt in einem Techniklabor jugendlichen Auszubildenden etwas.
  • Schülerpraktika

Start der Praktikumswochen Baden-Württemberg 2024

Ein Pfleger eines Pflegeheims schiebt eine Bewohnerin mit einem Rollstuhl.
  • Gesundheits- und Pflegeberufe

Fachkräfteoffensive für mehr Pflegekräfte aus dem Ausland

Ein Auszubildender im Handwerk arbeitet am an einer Berufsschule an einer Werkbank mit Holz.
  • HANDWERK

Land fördert Deutsches Handwerksinstitut

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 6. Februar 2024

Simone Fischer, Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung, Jennifer Langer, Beauftragte der Stadt Stuttgart für die Belange von Menschen mit Behinderung, Dr. Alexandra Sußmann, Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration und Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung tauschten sich mit Beteiligten des Vorzeigemodells „inklusive Arbeitsplätze bei der Stadt Stuttgart“ aus. Gruppenbild
  • Menschen mit Behinderungen

Fischer besucht Stuttgarter Rathaus und Landesmuseum Württemberg

Arbeiter bauen Präzisions-Klimasysteme zusammen, die für die Lithographie-Abteilung in der Chip Produktion eingesetzt werden (Bild: © dpa).
  • Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit steigt leicht

Ein Integrationsmanager erarbeitet mit zwei jugendlichen Flüchtlingen aus Eritrea Bewerbungsschreiben. (Foto: © dpa)
  • Arbeitsmarkt

Runder Tisch zur Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten