Nationalpark Nordschwarzwald

Keine Nachteile für die heimische Sägeindustrie

Ein Wanderer steht im Nordschwarzwald beim Ruhestein am Aussichtspunkt Wildseeblick (Bild: dpa).

Die mögliche Ausweisung eines Nationalparks soll keine negativen Folgen für die heimische Sägeindustrie haben. Eventuelle Ausfälle sollen durch Holz aus andern Gebieten ausgeglichen werden. Zudem werden bei der möglichen Festlegung der Nationalparkflächen bevorzugt die wenig produktiven Waldflächen ausgewählt.

„Die mögliche Ausweisung eines Nationalparks im Schwarzwald wird keine Nachteile für die heimische Sägeindustrie bringen. Wir sichern den Sägebetrieben zu, dass der Landesbetrieb ForstBW Holzmengen, die in der Kernzone eines Nationalparks nicht mehr genutzt werden können, durch Holz aus anderen Gebieten des Staatswaldes zu den jeweiligen Marktkonditionen ausgleicht”“, sagte Forst- und Naturschutzminister Alexander Bonde am Samstag (6. April) in Stuttgart im Nachgang zu einem Gespräch mit Steffen Rathke, dem Präsidenten des Bundesverband der Säge- und Holzindustrie e.V. (BSHD), und Lars Schmidt, dem Generalsekretär des Vorstands und Hauptgeschäftsführer der Deutschen Säge- und Holzindustrie e.V. (DSH). Ein Nationalpark im Schwarzwald werde daher den Strukturwandel in der Sägeindustrie nicht beeinflussen.  

Im Hinblick auf die Gebietskulisse eines möglichen Nationalparks im Schwarzwald stellte der Minister die Rahmenbedingungen dar. „Ein Nationalpark muss aus naturschutzfachlicher Sicht und um die Voraussetzungen für eine internationale Anerkennung zu erfüllen, mindestens 10.000 Hektar groß sein. In einem Entwicklungsnationalpark wird davon nach 30 Jahren in einer Kernzone von 7.500 Hektar keine Holznutzung mehr stattfinden.“ Bei der möglichen Festlegung der Nationalparkflächen würden darüber hinaus bevorzugt die wenig produktiven Waldflächen ausgewählt. Damit würden auch Auswirkungen auf die Rohstoffversorgung verringert.  

Beide Seite setzen auf eine konstruktive Zusammenarbeit

Die Vertreter der Sägeindustrie betonten, dass sie an einer offenen und konstruktiven Zusammenarbeit interessiert seien. Die geplante Ausweisung eines Nationalparks im Nordschwarzwald sei in diesem Zusammenhang ein wichtiger, aber nicht der einzige Faktor für die Zukunftsfähigkeit der im Bundesvergleich gut aufgestellten und gesunden Sägeindustrie in der Region, so Rathke und Schmidt.  

Nach einer Phase der wirtschaftlich guten Entwicklung, in der viele Betriebe investiert hätten, befänden sich viele Sägewerke derzeit in einer extrem schwierigen Situation. Während die Rundholzpreise auf einem hohen Niveau lägen, seien die Schnittholzmärkte preislich und mengenmäßig stark unter Druck. Viele traditionelle Liefermärkte im europäischen Ausland befänden sich durch die europäische Finanzkrise zudem unter Druck.  

Cluster Forst und Holz

Rundum positiv bewerteten die Vertreter der Sägeindustrie die durch das Ministerium geförderte Studie im Rahmen des Clusters Forst und Holz in Baden-Württemberg. Jeder Betrieb habe hierbei die Möglichkeit, sich mit seinen Problemen einzubringen. Dabei würden auch konkrete Hinweise für eine positive Weiterentwicklung der Branche erwartet. Trotzdem betonten die Vertreter der Sägeindustrie, dass man den Verzicht auf die nachhaltige Bewirtschaftung von Waldflächen grundsätzlich sehr kritisch sehe.  

Die Vertreter der Sägeindustrie baten Minister Bonde um Unterstützung für faire Wettbewerbsbedingungen. Neben dem Abschluss von Langfristverträgen außerhalb Baden-Württembergs seien insbesondere die zulässigen Transportgewichte ein wichtiges Beispiel für den ungleichen Wettbewerb auf europäischer Ebene. Während in Deutschland das zulässige Gewicht eines LKW bei 40 Tonnen liege und besonders scharf kontrolliert werde, seien in Frankreich über 50 Tonnen und in Schweden sogar 80 Tonnen erlaubt. Die Sägeindustrie bat die Landesregierung, dieses Problem politisch aufzugreifen.

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