Die Lenkungsgruppe der Landesregierung für die Flüchtlingserstaufnahme hat vorgeschlagen, das Patrick-Henry-Village (PHV) in Heidelberg zu einem Aufnahmezentrum des Landes auszubauen. Das heißt nicht, dass dort weitere Unterbringungskapazitäten geschaffen werden sollen, sondern dass dort die Mehrheit der in Baden-Württemberg ankommenden Flüchtlinge innerhalb von ein bis zwei Wochen von der Erfassung über die Gesundheitsuntersuchung bis hin zur Asylantragstellung alle Schritte durchlaufen würden. Nach dieser Zeit sollen jene Menschen, die eine Bleiberechtsperspektive haben, in die Stadt- und Landkreise verteilt werden. Die anderen Personen würden in die Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes verteilt.
Die derzeitige Erhöhung der PHV-Kapazität um rund 850 Personen ist dem unvorhersehbar hohen Zustrom der vergangenen Tage nach Baden-Württemberg geschuldet. Das Aufnahmezentrum könnte dabei helfen, die Verfahren im Land zu bündeln und effizienter zu machen. Dabei würde es sich um eine vorübergehende Maßnahme und nicht um eine dauerhafte Einrichtung in PHV handeln.
Mit einer verstärkten Registrierung in PHV hat das Land bereits begonnen. Bislang stehen insgesamt zehn Geräte zur Verfügung. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge wird innerhalb der nächsten Tage bis zu 40 weitere Registrierungsgeräte in PHV aufbauen. Angesichts der aktuellen Notsituation greift das Land bei der Registrierung von Flüchtlingen auch auf die Hilfe von Bundeswehrsoldaten zurück.