Der Pflichtunterricht an den Schulen ist laut einer aktuellen Erhebung gesichert. Kultusminister Andreas Stoch will darüber hinaus auch den Ergänzungsbereich stabilisieren.
Er hat jetzt die Regierungspräsidien aufgefordert, bei Ausfällen durch Krankheit und Elternzeit im Pflichtunterricht verstärkt Verträge mit Krankheitsstellvertretern abzuschließen, um den Ergänzungsbereich zu schonen. Bei den hierfür notwendigen Mitteln - pro Haushaltsjahr stehen dafür derzeit 65 Millionen Euro zur Verfügung - sei dafür Spielraum vorhanden. „Wir wollen die Stunden im Ergänzungsbereich künftig vor allem an den Grundschulen absichern“, erklärte Stoch. Diese Entscheidung soll sicherstellen, dass die Förder- und AG-Stunden aus dem Ergänzungsbereich den Schulen auch tatsächlich zur Verfügung stehen. Eine Reduzierung dieser Stunden, um in einer Schule wegen einer längerfristigen Erkrankung einer Lehrerin oder eines Lehrers den Pflichtunterricht zu sichern, soll vermieden werden. Schulen können mit diesen Mitteln beim Fehlen von Lehrkräften befristete Verträge vor allem mit zuvor nicht eingestellten Bewerbern oder anderen Personen mit abgeschlossenem Lehramtsstudium abschließen.
Bei der Stabilisierung des Ergänzungsbereichs und der Unterrichtsversorgung insgesamt wirkt es sich auch aus, dass die Landesregierung die Zahl der festinstallierten Krankheitsvertreter an den Schulen zu Schuljahresbeginn zum zweiten Mal um weitere 200 auf jetzt 1666 erhöht hat. „Unser Ansatz, einen besseren Weg zu gehen als die frühere Landesregierung und die Schulen durch eine deutliche Aufstockung der Krankheitsvertreter qualitativ und quantitativ zu unterstützen, trägt jetzt Früchte“, erklärte Stoch. Das Kultusministerium kann damit den verfügbaren Ergänzungsbereich bei den Grund-, Haupt- und Werkrealschulen mit etwa 28.000 Lehrerwochenstunden sowie bei den Realschulen mit rund 8.500 Lehrerwochenstunden aus dem vergangenen Schuljahr stabilisieren. Bei den Gymnasien hat der Umfang des Ergänzungsbereichs insgesamt im Schuljahr 2012/13 mit mehr als 18.300 Lehrerwochenstunden den größten Umfang seit Jahren erreicht.
Einsatz von Pädagogischen Assistenten
Bei den Grund-, Werkreal- und Hauptschulen wird der Ergänzungsbereich darüber hinaus erweitert etwa durch den Einsatz von Pädagogischen Assistenten im Umfang von rund 420 Deputaten (rund 11.500 Lehrerwochenstunden), um die Lehrkräfte bei der Förderung leistungsschwächerer Schülerinnen und Schüler zu unterstützen. Zudem führte das Kultusministerium im vergangenen Schuljahr erstmals mit Mitteln des Ergänzungsbereichs eine Kooperationsstunde für die Grundschulen ein, um die Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Schule zu verbessern (87 Deputate, damit etwa 2.500 Stunden). Auch die Mittel für Jugendbegleiter und das Programm für Lehrbeauftragte an Ganztagsschulen im Umfang von etwa 250 Deputaten (rund 6.900 Stunden) unterstützen die Schulen bei der Ausgestaltung zusätzlicher Angebote. Bei den Realschulen werden unter anderem rund 240 Deputate (zirka 6.500 Stunden) für die Kompetenzanalyse mit anschließender individueller Förderung aus dem Ergänzungsbereich umgewandelt.
Förderstunden künftig noch stärker in den Pflichtbereich übernehmen
Diese erweiterten Ressourcen stehen den Schulen jetzt im Pflichtbereich zur Verfügung und unterliegen somit nicht den möglichen Schwankungen des Ergänzungsbereichs. Stoch will den Bereich der Förderstunden künftig noch stärker in den Pflichtbereich übernehmen. „Es ist besonders wichtig für uns, die individuelle Förderung der Kinder vor allem in den Grundschulen auf eine sichere Grundlage zu stellen. Die Eltern sollen sich darauf verlassen können, dass die Mädchen und Jungen etwa bei Lese- und Rechtschreibschwächen oder bei Dyskalkulie ausreichend Unterstützung durch die Lehrerinnen und Lehrer erhalten“, unterstrich Stoch.