Krankenhäuser benötigen für jedes einzelne Bett im Jahr durchschnittlich etwa so viel Energie wie zwei Einfamilienhäuser. Hierauf und auf die damit zusammenhängenden Einsparpotenziale haben Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller und der Vorstandsvorsitzende der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG), Landrat Thomas Reumann, bei der Fachtagung „Energieeffizienz in Gesundheitseinrichtungen“ in Stuttgart hingewiesen.
„Gesundheitseinrichtungen sind der größte Energieverbraucher im Sektor Gewerbe, Handel, Dienstleistung“, betonte der Minister. Wo viel Energie verbraucht werde, könnten mit der Nutzung erneuerbarer Energien und dem Einsatz von Energieeffizienztechnologien aber auch erhebliche Einsparungen beim Energieverbrauch und damit auch bei den CO2-Emissionen erzielt werden. „Untersuchungen zeigen, dass Gesundheitseinrichtungen ihren Energieverbrauch noch um bis zu 30 Prozent reduzieren können“, sagte Franz Untersteller.
Große Einsparpotentiale bei Gesundheitseinrichtungen
Den Verantwortlichen seien diese großen Einsparpotenziale jedoch nicht immer bewusst. Die Landesregierung biete daher ein speziell auf diese Zielgruppe ausgerichtetes Förderprogramm für eine umfassende und detaillierte Energieberatung an. Außerdem habe sein Ministerium die Broschüre „Energieeffizienz in Gesundheitseinrichtungen – Erfolgsbeispiele aus Baden-Württemberg“ veröffentlicht und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) dabei unterstützt, einen sogenannten „Energie-Quick-Check“ für Gesundheitsimmobilien zu entwickeln. Damit könnten Einrichtungen ohne großen Aufwand und kostenlos die Größenordnung der vorhandenen Einsparmöglichkeiten erkennen.
„Die Landesregierung möchte den Energieverbrauch im Land bis zum Jahr 2050 halbieren und 90 Prozent der CO2-Emissionen gegenüber 1990 reduzieren“, sagte der Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft weiter. Dies werde nur gelingen können, wenn insbesondere so große Wärmeverbraucher wie die Gesundheitseinrichtungen im Land ihren Bedarf an Wärmeenergie senken und die benötigte Wärme effizienter einsetzen würden.
„Wenn die Energiewende gelingen soll und die Klimaziele erreicht werden sollen, müssen auch die Krankenhäuser, Rehabilitations- und Pflegeeinrichtungen daran mitwirken“, ist sich der Vorstandsvorsitzende der BWKG, Thomas Reumann sicher. „Wenn es gelingt, durch Energieeinsparung und einen effizienten Energieeinsatz Kosten zu sparen, ist das zudem im ureigenen Interesse der Gesundheitseinrichtungen. Denn in der aktuell sehr angespannten finanziellen Situation müssen alle Einsparmöglichkeiten genutzt werden. Wertvolle Hinweise, wo es Einsparpotentiale beim Energieverbrauch gibt, kann der „Energie-Quick-Check“ liefern.“
Mit der gemeinsamen Fachtagung wollen die Landesregierung und die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft daher Krankenhäuser sowie Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen informieren und sie dazu motivieren, sich mit dem wichtigen Thema Energieeinsparung zu befassen.
Quelle:
Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft / Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft