Auszeichnung

Ehrentitel „Professorin“ an Dr. Hildegard Hamm-Brücher

Hildegard Hamm-Brücher (Foto: © dpa)

„Das politische Wirken Dr. Hildegard Hamm-Brüchers ist zu einem großen Teil von ihren ganz persönlichen Erfahrungen geprägt“, so Staatsrätin Gisela Erler anlässlich der Verleihung des Ehrentitels einer Professorin an Dr. Hildegard Hamm-Brücher.

„Ihr politisches Handeln stand aber immer auch in der Tradition der Gedanken und Überzeugungen großer liberaler Demokraten und Politiker wie Theodor Heuss oder Thomas Dehler.“ Wenn es beispielsweise um die Bedeutung des Parlaments als zentralem Bezugspunkt in der Demokratie, um die Achtung von Institutionen und den Wert von Freiheit und Rechtsstaatlichkeit für das Zusammenleben der Bürgerinnen und Bürger oder um den engen Zusammenhang zwischen Bildung und Demokratie gehe.

Dr. Hildegard Hamm-Brücher studierte Chemie beim deutschen Nobelpreisträger Heinrich Wieland in München. Bereits mit 24 Jahre promovierte sie. „Und das, obwohl sie nach den sogenannten ‚Nürnberger Rassegesetzen‘ gar nicht studieren und promovieren durfte. Professor Wieland hat sich darüber hinweggesetzt“, so Erler. Nach dem Krieg standen ihr die Türen zu einer akademischen Laufbahn sicherlich weit offen, aber sie entschied sich für die Politik. Der Weg dorthin begann, als sie 1948 in den Stadtrat von München gewählt wurde. „Eine Frau in der Politik, die sich für die Rechte von Frauen einsetzte, das ging vielen schon zu weit. Eine Frau mit klaren Grundsätzen, die ihre politischen Ideen und Vorhaben mutig, eloquent und auf eine sehr intelligente Weise vermitteln konnte, das war den meisten Männern dann doch zu viel des Guten. Aber diesen blieb nichts anderes übrig als sich daran zu gewöhnen“, so Erler. 1950 wurde Dr. Hildegard Hamm-Brücher Mitglied im Bayerischen Landtag. „Hier ist sie vor allem als eine kenntnisreiche, fortschrittliche und am Lernerfolg des einzelnen Kindes orientierte Bildungspolitikerin hervorgetreten“, betonte die Staatsrätin. „Sie hat geduldige Überzeugungsarbeit für die Gesamtschule geleistet.“

Auch als Bundestagsabgeordnete, als Staatssekretärin im hessischen Kultusministerium, als Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft sowie als Staatsministerin im Auswärtigen Amt überzeugte sie viele für ihre Ideen.

Mit ganzer Kraft für Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit eingesetzt

„Dr. Hildegard Hamm-Brücher hat sich mit ganzer Kraft und großer Leidenschaft für die Sache der Freiheit, der Demokratie und der Gerechtigkeit eingesetzt. Nicht nur als aktive Politikerin, sondern auch als Autorin zahlreicher Aufsätze und Bücher“, betonte Staatsrätin Erler. Viele ihrer Bücher seien mehrfach aufgelegt worden und haben eine breite Leserschaft. „Ihr in den 70er Jahren erschienenes Buch ‚Bildung ist kein Luxus‘ ist ein großartiges und bis heute lesenswertes Plädoyer für mehr Bildungsgerechtigkeit“, so Erler. Und ihr Buch ‚Der Politiker und sein Gewissen‘ sei eine eindrucksvolle Verteidigung des Rechts auf Gewissensfreiheit aller frei gewählten Abgeordneten des Deutschen Bundestags. Bei der Abstimmung zum Misstrauensantrag gegen Bundeskanzler Helmut Schmidt sei sie mit ihrer mutigen Haltung vielen zu einem demokratischen Vorbild geworden, auch wenn ihr das manche aus ihrer eigenen Fraktion damals übel nahmen. „Dr. Hildegard Hamm-Brücher hat gezeigt: In der parlamentarischen Demokratie zählt nicht nur das Kollektiv der Fraktionen. Es zählt auch jede und jeder einzelne Abgeordnete. Und auf ihr Können und Wissen, aber auch auf ihre Integrität und ihr Gewissen kommt es an“, hob Staatsrätin Erler hervor.

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