Ministerpräsident Winfried Kretschmann und die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration Staatsministerin Dr. Maria Böhmer haben im Landtag auf Initiative der Integrationsministerin Bilkay Öney die „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet. Die Charta will Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Vielfalt in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen in Deutschland voranbringen.
„Vielfalt, Toleranz und gegenseitiger Respekt der Menschen haben einen hohen Stellenwert in Baden-Württemberg“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Es ist der Anspruch unseres Regierungshandelns, dass alle Menschen die gleichen Chancen, Rechte und Pflichten haben und gemeinsam an der Zukunft des Landes arbeiten können. Wir als Landesverwaltung haben hier eine Vorbildfunktion.“
„Die Unterzeichnung der Charta der Vielfalt ist ein starkes Zeichen für die interkulturelle Öffnung unserer Verwaltung. Gemeinsam wollen wir ein Arbeitsumfeld schaffen, das frei von Vorurteilen ist“, sagte Ministerin Bilkay Öney. „Es geht uns um Potenziale – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität.“
Die „Charta der Vielfalt“ wurde im Jahr 2006 von Daimler, der BP Europa SE (ehemals BP), der Deutschen Bank und der Deutschen Telekom deutschlandweit ins Leben gerufen. In Baden-Württemberg haben mittlerweile knapp 80 Unternehmen und Einrichtungen die Charta unterzeichnet. Bundeskanzlerin Angela Merkel ist Schirmherrin, Staatsministerin Dr. Maria Böhmer unterstützt mit ihrer Unterschrift die Initiative.
„Ich freue mich sehr darüber, dass Baden-Württemberg heute als elftes Bundesland der ,Charta der Vielfalt‘ beitritt. Dies belegt: Vielfalt ist nicht nur für die Wirtschaft ein wichtiger Standortfaktor, sondern auch für Bundesländer und den gesamten öffentlichen Dienst“, so Staatsministerin Dr. Böhmer. „Für den Zusammenhalt ist es entscheidend, dass sich die wachsende Vielfalt unseres Landes auch in den Behörden, bei Erzieherinnen und Lehrkräften sowie bei Polizei und Feuerwehr widerspiegelt. Der Erfolg der ,Charta der Vielfalt‘ steht auch für den Wandel im Umgang mit Migranten: Menschen aus Zuwandererfamilien werden zunehmend als Bereicherung angesehen. Hierzu leistet das Land Baden-Württemberg mit seiner Unterschrift unter die Charta einen wertvollen Beitrag!“
Das Thema Vielfalt wird in Unternehmen und Organisationen unter dem Begriff „Diversity Management“ behandelt. Die steigende Heterogenität bei den Beschäftigten, die Pluralisierung von Werten und Lebensformen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Internationalisierung der Wirtschaftsbeziehungen machen Diversity Management notwendig.
„Vielfalt stärkt die Kompetenzen der Verwaltung und macht sie als Dienstleister bürgernah“, sagte Ministerin Öney. „Diversity Management ist also auch unter dem Gesichtspunkt der Effizienz von Verwaltungshandeln ein wichtiger Aspekt.“
Die Landesregierung plant weitere Maßnahmen zur interkulturellen Öffnung von Unternehmen. Am 3. Dezember 2012 veranstaltet das Ministerium für Integration den landesweiten Kongress „Kooperative Vielfalt – Interkulturelle Öffnung für Baden-Württemberg“. Neben Ministerin Öney werden dort u.a. Landtagspräsident Guido Wolf, der Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Cem Özdemir und der Ulmer Oberbürgermeister Ivo Gönner sprechen.
Mehr Informationen zur „Charta der Vielfalt“ und zum Kongress „Kooperative Vielfalt“ unter www.charta-der-vielfalt.de und www.integrationsministerium-bw.de.