Immissionsschutz

Bundesregierung lehnt verbesserten Nachbarschaftsschutz bei Holz- und Kohleöfen ab

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Frau legt ein Stück Holz in einen Kaminofen (Quelle: dpa).

Umweltminister Franz Untersteller ist enttäuscht von der Entscheidung des Bundeskabinetts, einen Antrag des Bundesrats zur Änderung der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung abzulehnen. Der Bundesrat wollte mit dem von Baden-Württemberg initiierten Antrag die Vorgaben für die Ableitbedingungen von sogenannten Feststofffeuerungen ändern.

Enttäuscht hat Umweltminister Franz Untersteller auf die heutige Entscheidung des Bundeskabinetts reagiert, einen Antrag des Bundesrats zur Änderung der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung (1. BImSchV) abzulehnen. „Die Bundesregierung ist vor den Lobbyverbänden eingeknickt und hat den Gesundheitsschutz der Bürgerinnen und Bürger hintenangestellt“, sagte Untersteller.

Der Bundesrat wollte mit dem von Baden-Württemberg initiierten Antrag die Vorgaben für die Ableitbedingungen von sogenannten Feststofffeuerungen (insbesondere Holz- und Kohleöfen) ändern. „Anders als früher üblich werden Schonsteine heutzutage leider immer häufiger teilweise an der Dachkante und so niedrig gebaut, dass der Rauch und alle damit verbundenen Emissionen nicht mehr nach oben, in die freie Luftströmung, abziehen können“, sagte Umweltminister Untersteller. Nachbarschaftsbeschwerden über Rauch und Gerüche gehörten für die Immissionsschutzbehörden daher inzwischen zum Alltagsgeschäft. „Wäre die Bundesregierung dem Antrag des Bundesrates gefolgt, hätte diese Entwicklung gestoppt werden und der schadstoffbehaftete Rauch wieder dorthin abziehen können, wo er hingehört.“

Nach der heutigen Entscheidung der Bundesregierung könnten Schornsteine hingegen künftig weiterhin so niedrig erstellt werden, dass der krebserregende Rauch direkt in die Wohnräume der angrenzenden Nachbarinnen und Nachbarn ziehen könne, betonte der baden-württembergische Umweltminister. Er werde sich daher auch weiterhin für eine Änderung der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung (1. BImSchV) einsetzen. „Der gesundheitsgefährdende Rauch aus Einzelöfen hat in den Kinder- und Schlafzimmern der Nachbarschaft nichts verloren.“ 

Bunderatsinitiative

Mit der Bunderatsinitiative hatte Baden-Württemberg auf eine insbesondere ab den 2000er Jahren festzustellende Entwicklung reagiert, die unzureichende Vorgaben in der 1. BImSchV ausgelöst haben. Früher errichtete man Schornsteine zur Rauchableitung von Holz- und Kohleöfen firstnah und mit einer Öffnung, die über den First hinausragt. Heute werden die Schornsteine immer häufiger teilweise an der Dachkante und so niedrig gebaut, dass der Rauch und alle damit verbundenen Emissionen nicht mehr nach oben, in die freie Luftströmung, abziehen können. Der Bundesrat wollte mit seinem Antrag erreichen, dass die Abgase aus solchen Feststofffeuerungen wieder wie in der Vergangenheit üblich firstnah und über First abgeleitet werden.

Weitere Meldungen

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
Frau und Beruf

Mentorinnen-Programm für Migrantinnen startet

Gebäude des Bundesrats
Bundesrat

Impulse für ein wettbewerbsfähiges Europa

Kampagne *UnserHolz -Titelbild
Forst

Kampagne „#UnserHolz“ startet

Eine ehrenamtliche Helferin gibt zwei syrischen Flüchtlingen Deutschunterricht. (Bild: © dpa)
Gesundheit

Land fördert Sprachmittler im Gesundheitswesen

Von links nach rechts: Digitalisierungsminister Thomas Strobl, Wissenschaftsministerin Petra Olschowski und Gesundheitsminister Manne Lucha stehen hinter einem großen Schriftzug „MEDI:CUS“ auf der Bühne.
Gesundheit

Land präsentiert Medizindaten-Infrastruktur der Zukunft

Sick little boy lying in bed, having chills and fever. Flu season.
Gesundheit

Bessere Versorgung von jungen Menschen mit postinfektiösem Syndrom

Spitzengespräch zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei Fragen der Raumplanung mit Vertretern aus Baden-Württemberg, Frankreich und der Schweiz in Rheinfelden.
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Raumplanung über Grenzen hinweg

Ein Mitarbeiter der Robert Bosch GmbH überprüft mit einem Tablet die Betriebsdaten von vernetzten Maschinen für Metallspritzguss. (Foto: © dpa)
Wirtschaft

Rund zwei Millionen Euro für Technologietransfer

von links nach rechts: Ministerialdirektor Elmar Steinbacher, Präsident des Landgerichts Ellwangen Thomas Baßmann und Präsident des Oberlandesgerichts Stuttgart Dr. Andreas Singer
Justiz

Neuer Präsident des Landgerichts Ellwangen

Elevator Pitch, CBL, Landesfinalist, StartupBW, Startup Teams, CyberLab, Cynus
Startup BW

Cynus im Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch 2025“

Adenauerbrücke im Zuge der B 10 zwischen Ulm und Neu-Ulm über der Donau
Verkehr

Neue Adenauerbrücke als Investition in die Zukunft

Junge Menschen fahren auf Fahrrädern an einem Wassersprenger vorbei.
Gesundheit

Kommunen im Land erarbeiten Hitzeaktionspläne

Ein Traktor mäht  in Stuttgart eine Wiese, im Hintergrund sieht man den Fernsehturm. (Bild: dpa)
Landwirtschaft

Ministerrat beschließt Erosionsschutzverordnung

Eine gebrochene Tafel "Dubai-Schokolade" von "Kikis Kitchen"
Verbraucherschutz

„Dubai-Schokolade“ und Pistaziencremes untersucht

von links nach rechts: Ministerialdirektor Elmar Steinbacher; Präsident des Landgerichts Ulm, Matthias Grundke und Präsident des Oberlandesgerichts Stuttgart, Dr. Andreas Singer
Justiz

Matthias Grundke ist neuer Präsident des Landgerichts Ulm