Integration

Land fordert Nachbesserungen beim geplanten Integrationsgesetz

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Flüchtlinge arbeiten in einem Handwerksbetrieb an einem Werkstück.

In seiner ersten Rede vor dem Bundesrat hat Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha die Bundesregierung zu grundlegenden Änderungen am geplanten Integrationsgesetz aufgefordert. Zwar sei der vorgelegte Entwurf als erster Schritt zu einer in sich stimmigen Integrationsgesetzgebung in Deutschland zu begrüßen, allerdings seien die Hürden für eine gelingende Integration noch viel zu hoch.

„Deutschland braucht ein Integrationsgesetz, das in der Praxis funktioniert. Diesem Anspruch wird der Gesetzesentwurf in seiner jetzigen Form in vielen Punkten nicht gerecht, weshalb Baden-Württemberg Änderungsanträge einbringt“, so der Minister. Der Bund müsse insbesondere bei den Regelungen in Bezug auf den Arbeitsmarktzugang von Flüchtlingen und die Teilnahme an Integrationskursen dringend nachbessern.

Unnötige Hürden bei der Integration in den Arbeitsmarkt abbauen

Positiv sieht die baden-württembergische Landesregierung dem Minister zufolge, dass Flüchtlinge künftig einfacher als bisher eine Beschäftigung aufnehmen können sollen. Wichtig sei auch, die Vorrangprüfung ganz aufzugeben, sagte Lucha. „Die Vorrangprüfung stellt eine unnötige Hürde dar, die das Verfahren für Flüchtlinge und für unsere heimischen Betriebe erschwert.“ 

Dass junge Geflüchtete künftig eine Duldung für die Dauer ihrer Ausbildung und für weitere zwei Jahre Beschäftigungszeit nach der Ausbildung erhalten sollen, findet der Minister gut. In der konkreten Ausgestaltung des Integrationsgesetzes müsste jedoch unbedingt darauf geachtet werden, dass der Abbruch des Ausbildungs- oder Arbeitsverhältnisses nicht umgehend eine Ausreisepflicht begründet. Lucha: „Wir würden unnötig Arbeitskräftepotenzial verschenken, wenn wir grundsätzlich bei jedem Ausbildungsabbruch die Duldung entziehen würden.“

Ausreichend großes Angebot an Integrationskursen sicherstellen

Als wichtigen Schritt bezeichnete der Minister, dass Asylsuchenden künftig schon frühzeitig die Teilnahme an Integrationskursen und anderen Integrationsmaßnahmen ermöglicht werden soll. „Wer die Mitwirkung an solchen Maßnahmen verpflichtend einfordert, der muss auch sicherstellen, dass es ein ausreichend großes und flächendeckendes Angebot an Kursen gibt und die dafür erforderlichen finanziellen Mittel zur Verfügung stellen“, so Lucha mit Blick auf die Bundesregierung. Daran hapere es derzeit noch. 

Weitere Meldungen

Cover der 2. Staffel: SpätzlesPress - Der Baden-Württemberg-Podcast aus Berlin. Rechts die Illustration eine Löwen, der Kopfhörer im LÄND-Shape hat und vor sich ein Mikrofon, das an den Funkturm am Alexanderplatz in Berlin erinnert
Der Baden-Württemberg Podcast aus Berlin

SpätzlesPress #7: Wer ist „Wir”? Gemeinsam Gesellschaft gestalten

von links nach rechts: Migrationsstaatssekretär Siegfried Lorek, Präsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge Dr. Hans-Eckhard Sommer und Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges
Justiz

Mehr Rückführungen in 2024 auf Westbalkan

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 8. April 2025

Blaulicht und Schriftzug "Stopp Polizei" auf einem Einsatzfahrzeug.
Polizei

Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 des Bundes vorgestellt

Eine muslimische Einwanderin sitzt mit anderen Personen am Tisch und schaut sich während des Englischunterrichts Blätter mit Grammatikaufgaben an.
Migration

20 Projekte für Frauen mit Zuwanderungsgeschichte

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Energiewirtschaft

Einsparpotenzial beim klimaneu­tralen Umbau des Energiesystems

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 1. April 2025

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
Fachkräfte

Landesagentur für die Zuwanderung von Fachkräften startet

MLR
Landwirtschaft

Agrarministerkonferenz 2025 in Baden-Baden

Ein Windrad dreht sich bei Herbolzheim vor einem Strommast. (Bild: Patrick Seeger/dpa)
Energie

14. Energiepolitisches Gespräch zur Umsetzung der Energiewende

Eine Krankenpflegerin schiebt ein Krankenbett durch einen Flur.
Krankenhäuser

Umfrage zur wirtschaftlichen Situation der Kliniken im Land

Bauarbeiter erneuern den Fahrbahnbelag auf einer Straße (Bild: © dpa).
Verkehr

B 10 Gingen–Geislingen: Bund hat Gesehenvermerk erteilt

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
Frau und Beruf

Mentorinnen-Programm für Migrantinnen startet

Gebäude des Bundesrats
Bundesrat

Impulse für ein wettbewerbsfähiges Europa

Ministerpräsident Winfried Kretschmann spricht bei der Plenarsitzung im Deutschen Bundesrat.
Bundesrat

Baden-Württemberg stimmt Grundgesetzänderung zu