Der kommunale Breitbandausbau in Baden-Württemberg kommt voran. Minister Alexander Bonde übergab fünf weiteren Landkreisen Förderbescheide für den Ausbau des schnellen Internets. Insgesamt hat die Landesregierung die Mittel für die Breitband-Offensive 4.0 auf 250 Millionen Euro versechsfacht, ein Breitband-Kompetenzzentrum eingerichtet und neue Fördermöglichkeiten geschaffen.
„Das Landesförderprogramm kommt in der Fläche an. Der kommunale Breitband-Ausbau ist erfolgreich. Die leistungsstarken Netze erreichen genau die unterversorgten Gemeinden, denen die großen Netzbetreiber kein schnelles Internet bieten. Wir schließen aber Versorgungslücken und bauen schon heute an der hochleistungsfähigen Breitband-Infrastruktur von morgen“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde.
Bonde übergab Förderbescheide zum Ausbau der Internetversorgung an den Gemeindeverwaltungsverband Meersburg (Bodenseekreis), an die drei Gemeinden Unterschneidheim, Kirchheim am Ries und Wört (alle Ostalbkreis), an Trochtelfingen (Landkreis Reutlingen), die Stadt Wildberg (Landkreis Calw) und an die Interkommunale Zusammenarbeit Bad Krozingen (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald).
Schnelles Internet wichtig für Wettbewerbsfähigkeit
Ein Schwerpunkt in der Breitband-Offensive 4.0 ist es, Unternehmen sofort an die Glasfaser zu bringen und damit von Gigabit-Versorgungsraten profitieren zu lassen. Die Datenautobahn ist für heutige Unternehmen und ihre Wettbewerbsfähigkeit so wichtig wie der Anschluss an schnelle überregionale Verkehrswege. Die Breitband-Offensive 4.0 fördert deshalb den Glasfaseranschluss von Unternehmen mit Fördersätzen von bis zu 90 Prozent. Der Gemeindeverwaltungsverband Meersburg, die Gemeinde Ballrechten-Dottingen und die Stadt Wildberg bauen Höchstgeschwindigkeits-Netze für den gewerblichen Bedarf aus.
„Breitband ist eine wirtschaftspolitische Herausforderung, die wir gemeinsam mit den Landkreisen und Kommunen angehen. Das schnelle Internet ist ein starker Motor für wirtschaftliches Wachstum, aber auch für den Arbeitsmarkt. Mit unserer Strategie bringen wir die Unternehmen im Land schnell an die hochleistungsfähige Infrastruktur, die Spitzenlasten trägt und auf lange Sicht neue Formen der Zusammenarbeit und Kommunikation sichert“, so der Minister für Ländlichen Raum.
Bei Infrastrukturarbeiten werden Glasfaserkabel gleich mitverlegt
Die Kommunen Unterschneidheim, Kirchheim am Ries und Wört, Trochtelfingen und auch der Meersburger Ortsteil Uhldingen-Mühlhofen nutzen jede ihrer Baustellen für Strom-, Abwasser- oder Gasleitungen, um gleichzeitig auch Bandbreite mit zu verlegen. „Wie nachhaltig die Kommunen die Fördermittel einsetzen, sehen wir an den heutigen Beispielen. Das branchenübergreifende Koordinieren von Tiefbauarbeiten beschleunigt den Breitbandausbau kosteneffizient“, sagte Bonde.
In einem ersten Schritt verbinden die Kommunen bestehende Kabelverzweiger über Glasfaserleitungen. Diese Hochgeschwindigkeits-Netze verbessern die Versorgungsrate in kürzester Zeit auf 50 Megabit pro Sekunde. „Die kommunalen Netze sichern in den Übergabepunkten einen freien Netzzugang, den Open Access. Über diese können Gemeinden die Haushalte schrittweise an die Glasfaser anschließen“, so Bonde.
Gemeindeverwaltungsverband Meersburg
Die Stadt Meersburg verbessert mit den Gemeinden Uhldingen-Mühlhofen, Daisendorf, Stetten und Hagnau die Versorgung mit schnellem Internet. Um dieses Ziel zu erreichen, bildet die Stadt mit den einzelnen Gemeinden einen Gemeindeverwaltungsverband (GVV), auch eine mögliche Form der interkommunalen Zusammenarbeit beim Breitbandausbau.
Mit der Fördersumme baut der Verband im ersten Bauabschnitt Glasfaser in Meersburg und den dortigen Gewerbegebieten Toren und Unterstadt aus. In einem zweiten Abschnitt wird Glasfaser an den Ortsteil Uhldingen-Mühlhofen herangeführt. Dabei nutzt der GVV Meersburg die Tiefbauarbeiten für die Abwasserleitungen und bringt die digitale Infrastruktur mit ein. Gleichzeitig werden die Arbeiten an Stromleitungen und das Versetzen von Straßenleuchten mit dem Verlegen von Breitband verknüpft. Das Land unterstützt diese Maßnahmen mit insgesamt rund 320.000 Euro.
Gemeinden Unterschneidheim, Kirchheim am Ries und Wört
Die Gemeinde Unterschneidheim verlegt über eine Länge von rund 2,5 Kilometer die Glasfaser-Leerrohre gleichzeitig dann mit, wo Stromkabel erneuert, der Verlauf von Gasleitungen geändert oder oberirdische Freileitungen erdverkabelt werden. Kirchheim am Ries und Wört verlegen die Glasfaser-Leerrohre gemeinsam mit Strom- und Gasleitungen. Das Land unterstützt die derzeitigen Breitband-Vorhaben im Ostalbkreis mit insgesamt knapp 100.000 Euro.
Trochtelfingen
Trochtelfingen verbindet das Verlegen der Leerrohre zwischen den Ortsteilen Wilfingen und Pfronstetten mit der Erdverkabelung der EnBW. Das Land fördert die Mitverlegung in Höhe von knapp 108.000 Euro.
Interkommunale Zusammenarbeit Bad Krozingen
Zehn südbadische Gemeinden treiben den Ausbau des schnellen Internet im Ländlichen Raum voran. Unter der Federführung von Bad Krozingen verpflichten sich die Gemeinden Staufen, Münstertal, Ballrechten-Dottingen, Buggingen, Sulzburg, Müllheim, Neuenburg, Eschbach und der Gewerbepark Breisgau dazu, ein gemeinsames Breitband-Netz aufzubauen und dafür einen privaten Betreiber zu finden. Insgesamt fördert das Land das Breitband-Projekt der Interkommunalen Zusammenarbeit Bad Krozingen mit Fördergeldern in Höhe von 654.000 Euro.
Wildberg
Die Stadt Wildberg schließt ihr Gewerbegebiet „Vor dem Wald“ an die Glasfaser. Dabei plant und managt Wildberg den Breitbandausbau im Alleingang. Den geringeren Fördersatz als Stadt in der Randzone zum Verdichtungsraum macht die Breitband-Offensive 4.0 wieder wett: Der Schwerpunkt „Glasfaser-Anschluss von Unternehmen“ erhöht den Förderbetrag um 30 Prozent auf 39.800 Euro.
Breitbandversorgung und Breitbandoffensive 4.0
Clearingstelle Neue Medigen im Ländlichen Raum
Broschüre „Breitband-Offensive 4.0 – Schnelles Internet für Baden-Württemberg“