Flüchtlinge

Allianz für Fachkräfte für Beschäftigungsmöglichkeiten für Flüchtlinge

Mann mit Farbeimer (c) dpa

Die Partner der Allianz für Fachkräfte setzen sich dafür ein, dass private wie öffentliche Arbeitgeber Beschäftigungsmöglichkeiten für Flüchtlinge bereitstellen. „Das Beschäftigungspotenzial von Flüchtlingen sollte von privaten und öffentlichen Arbeitgebern so umfangreich wie möglich ausgeschöpft werden“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Allianz.

Dabei haben die Partner vor allem anerkannte Flüchtlinge im Blick, bei deren Einstellung Arbeitgeber weitgehend Rechts- und Planungssicherheit haben. Im Oktober 2015 sind in Baden-Württemberg mehr als 4.000 Menschen allein aus den Asylherkunftsländern Irak und Syrien arbeitslos gemeldet gewesen. Die Partner der Allianz erklären sich bereit, private und öffentliche Arbeitgeber bei der Integration von Flüchtlingen zu unterstützen – etwa durch Beratung, Informationsveranstaltungen und Best-Practice-Beispiele.

Beschäftigung ist immens wichtig für die Integration

„Beschäftigung ist immens wichtig für die Integration“, sagte Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid im Anschluss an eine Sitzung der Allianz. „Es ist richtig, dass sich alle Akteure am Arbeitsmarkt dafür engagieren, dass diese Integration gelingt.“

In den vergangenen Jahren sei nicht nur die Zahl der in Baden-Württemberg Beschäftigten aus den fünf typischen Asylherkunftsländern Syrien, Irak, Afghanistan, Eritrea und Somalia gestiegen, auch die Zahl der Arbeitslosen habe zugenommen. „Neben den inländischen Arbeitslosen ist das Potenzial, das wir heben müssen: Die meisten der Menschen aus den Flüchtlingsländern sind jung, motiviert und engagiert“, so der Minister. Im März 2015 waren circa 4.800 Menschen aus den genannten Flüchtlingsländern in Baden-Württemberg sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

Angebot an Sprach- und Integrationskursen ausbauen

Nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mangelt es vielen Arbeitslosen aus den typischen fünf Asylzugangsländern an Deutschkenntnissen. Mangelnde Sprachkenntnisse gehören nach wie vor zu den größten Integrationshemmnissen. In ihrer gemeinsamen Erklärung begrüßen die Allianzpartner deshalb die bestehenden Möglichkeiten der Sprachförderung. Das Angebot an Sprach- und Integrationskursen solle aber noch deutlich ausgebaut werden. Auch hat nach Angaben des IAB ein großer Teil der Arbeitslosen aus den wichtigen Asylzugangsländern keinen formalen Berufsabschluss. Diejenigen jedoch aus den fünf Ländern, die bereits einer Beschäftigung nachgehen, sind vielfach und auch ohne formalen Berufsabschluss als Fachkraft tätig. Das zeigt, dass Chancen bestehen.

„Wir stehen bei der Integration von Flüchtlingen noch am Anfang“, erklärte der Minister. Entsprechend gebe es noch viele Unsicherheiten. „So mancher Arbeitgeber braucht Unterstützung, wir müssen den Unternehmen die notwendigen Informationen an die Hand geben und sie beraten.“ Das geschehe unter anderem durch die regionalen Fachkräfteallianzen und die Welcome Center in den Regionen des Landes.

Die Fachkräfteallianz wird in einem Jahr eine erste Bilanz ziehen. Offene Fragen werden zwischenzeitlich im Lenkungskreis der Fachkräfteallianz diskutiert.

Allianz für Fachkräfte

Die verstärkte Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in den Arbeitsmarkt gehört zu den erklärten Zielen der Fachkräfteallianz. Die Allianz wurde im November 2011 geschlossen. Erstmals sind darin alle Partner vereint, die an der Fachkräftesicherung im Land mitarbeiten. Sie haben sich auf einen Zielkatalog mit zehn Handlungsfeldern und regelmäßiger Evaluierung geeinigt. Außerdem setzt die Fachkräfteallianz ein gemeinsames Programm zur Fachkräftesicherung um. Das Fachkräfteprogramm wir regelmäßig fortgeschrieben.

Die Ziele der Fachkräfteallianz sind:

  • Berufliche Ausbildung verstärken
  • Berufliche Weiterbildung ausbauen
  • Beschäftigung von Frauen steigern
  • Beschäftigung älterer Personen erhöhen
  • Personen mit Migrationshintergrund stärker in den Arbeitsmarkt integrieren
  • Arbeitslosigkeit, insbesondere Langzeitarbeitslosigkeit, abbauen
  • Vollzeitbeschäftigungsniveau erhöhen
  • Beschäftigtenzahl im Mangelberuf Ingenieurwesen steigern
  • Gezielte Zuwanderung
  • Regionale Fachkräfteallianzen gründen

<link file:38779 _blank link-download>Gemeinsame Erklärung der Allianz für Fachkräfte (PDF)

<link file:38780 _blank link-download>Beschäftigung von Flüchtlingen IAB Baden-Württemberg (PDF)

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