Stuttgart/Berlin - Ausländische Arbeitnehmer können künftig ihre Berufsabschlüsse einfacher und schneller anerkennen lassen. «Die bessere Erschließung der mitgebrachten Qualifikationen von Migranten ist eine vorrangige politische Aufgabe und ebenso ein ganz zentraler Beitrag zur beruflichen und damit gesellschaftlichen Integration dieser Menschen», sagte die baden-württembergische Integrationsministerin Bilkay Öney (SPD) am Freitag in Berlin. Sie war eine der Rednerinnen bei der ersten Sitzung des Bundesrats, an der Vertreter der neuen grün-roten Landesregierung teilnahmen. Sie kündigte eine entsprechende Neuregelung für baden-württembergische Migranten an.
Der geplante Rechtsanspruch für alle Nationalitäten auf ein Anerkennungsverfahren basiert auf einem geplanten Bundesgesetz. Ein entsprechendes Gesetz für Baden-Württembergs soll noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden.
Die Türkische Gemeinde befürwortet die Pläne. «Wenn man über den Mangel an Fachkräften spricht, sollte man auf die zurückgreifen, die schon da sind und die Abschlüsse haben«, sagte der baden-württembergische Verbandschef Gökay Sofuoglu.
Nach dem geplanten Bundesgesetz sollen die im Ausland erworbenen Berufsabschlüsse innerhalb von drei Monaten überprüft werden. «Das ist eine gute Motivation für die Leute, sich qualitativ zu etablieren», sagte Sofuoglu. «Es ist schade, wenn ein Psychologe als Reinigungskraft arbeiten muss.»
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dpa/lsw