Stuttgart - Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU) wollen die Landeshauptstadt zu einer Modellregion für Mobilität machen. «Wir sind eine wichtige Automobilstadt, wir sind eine Stadt mit einem sehr gut ausgebauten öffentlichen Verkehr, wir sind aber auch eine Stadt, deren Umgebung durch Staus geplagt ist», sagte Kretschmann bei seinem Antrittsbesuch im Stuttgarter Rathaus. Mit Schuster seien viele Themen besprochen worden - bis auf eines: «Über Stuttgart 21 haben wir heute nicht gesprochen, es gibt ja auch noch eine Welt jenseits von Stuttgart 21», sagte Kretschmann.
Schuster und Kretschmann wollen bei einer Mobilitäts-Plattform nun mehrere Akteure an einen Tisch bringen. Themen seien die Entwicklung moderner Technologien und die Vernetzung mehrerer Verkehrsträger. Der Autobauer Porsche und andere Automobilfirmen hätten schon Interesse signalisiert, sagte Kretschmann.
Auch bei verschiedenen Bauprojekten will Kretschmann in den kommenden fünf Jahren «einen Knopf dran zu machen». Bei den Gesprächen ging es um die Erweiterung und Sanierung des Landtags und die Neugestaltung des Quartieres unweit des Karlsplatzes, wo das geschichtsträchtige Hotel Silber steht. Entscheidungen hierzu könne man «nicht aus dem Ärmel schütteln», fand Schuster.
Der neue Ministerpräsident bekundete bei dem Treffen seine Zuneigung zu Stuttgart. «Ich habe sicher eine der schönsten Lebensphasen meines bisheriges Lebens in Stuttgart verbracht und habe ein sehr, sehr enges Verhältnis zu der Stadt.» Ob er allerdings in die Dienstvilla auf dem Gelände des Schlosses Solitude ziehen werde, ließ er offen. «Die Wahrscheinlichkeit, dass ich das mache, ist nicht sehr groß. Meine Kinder sind erwachsen und ich brauche jetzt nicht unbedingt eine Villa mit acht Zimmern.»
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dpa/lsw