Eine Fahrstuhlfahrt Zeit für junge Geschäftsideen: In nur drei Minuten mussten Jungunternehmen, Gründerinnen und Gründer beim Elevator Pitch in Ehningen die Fachjury und rund 80 Zuhörer von ihrer Geschäftsidee überzeugen.
Der Wettbewerb wurde im Rahmen der Veranstaltung „Fit für die Gründung III“ in den Räumlichkeiten der IBM durchgeführt. Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft setzt die landesweite Wettbewerbsreihe „Elevator Pitch BW“ als Teil seiner Gründungsoffensive fort. Der regionale Wettbewerb wurde vom Ministerium in Kooperation mit der IHK Region Stuttgart Bezirkskammer Böblingen, der Wirtschaftsförderung des Landkreis Böblingen und Senioren der Wirtschaft e.V. veranstaltet. Das Preisgeld der Wettbewerbsreihe wird von der L-Bank gesponsert.
Den ersten Preis und damit 500 Euro hat die Geschäftsidee My sweet Chocolate aus Böblingen gewonnen. Susanne Horster bietet Schokoladenpartys für Kindergeburtstage, Junggesellinnenpartys und sonstige Feiern an, auf denen die Kunden lernen selbst Schokolade herzustellen. Susanne Horster fährt mit allen Zutaten direkt zum Kunden, wo der Kunde zusammen mit seinen Gästen Wissenswertes über Schokolade erfährt und unter fachmännischer Anleitung ganz individuell aus über 50 Zutaten seine eigene Schokolade selbst herstellen kann.
Den zweiten Platz (300 Euro) hat die Geschäftsidee Gold aus Müll aus Tübingen gewonnen. Die Verwertung von Schlacke aus der Müllverbrennung ist für die Müllheizkraftwerke ein ernsthaftes Problem. Die Restschlacke enthält hohe Metallanteile und kann deswegen normalerweise nicht im Straßenbau oder in der Zementindustrie eingesetzt werden. Der Unternehmensberater Dr. Thomas Helle und der Chemieexperte Benjamin Gann haben eine Methode entwickelt, um wertvolle Metalle (Gold, Silber, Kupfer) aus der Schlacke zu lösen und weiterzuverwenden. Das Verfahren nennt sich industrielles Bioleaching und nützt Bakterien und Säure zur Lösung und Wiedergewinnung der Metalle. Der verbleibende Reststoff kann so in der Zement- oder Betonindustrie als Zuschlagsstoff eingesetzt werden.
Den dritten Platz (200 Euro) hat die Geschäftsidee Web2Apps aus Stuttgart gewonnen. Web2Apps generiert mobile Apps aus Inhalten von existierenden Webseiten für Privat- oder Geschäftskunden. Ein intelligenter Softwareprozess entwirft dabei eigenständig Design-Vorschläge. Die Inhalte werden weiterhin nur in der bestehenden Datenquelle gepflegt, wodurch sich das Konzept von anderen unterscheidet und mit Hilfe künstlicher Intelligenz den Aufwand der individuellen App-Generierung deutlich reduziert. Web2Apps richtet sich mit direktem Vertrieb zuerst an Kleinunternehmen und später im indirekten Vertrieb an Dienstleister wie zum Beispiel Webagenturen. Das Team besteht aus Georg Schessler, Kornelius Prell, Christophe Conil und Waldemar Koch.
Zum „Publikumsliebling“ haben die Zuschauer ebenfalls die Geschäftsidee Web2Apps gewählt. Das Team erhält so noch einmal die Gelegenheit, sich für das Landesfinale 2016 zu qualifizieren.
Insgesamt hatten folgende Bewerber die Gelegenheit beim Regional Cup die Jury auf kreative Art und Weise zu begeistern:
- Gold aus Müll
- Keimkiller
- Magnofant
- My Sweet Chocolate
- Rosy Stauprognose
- selfagent
- Snackbaron
- syrvive
- Web2Apps
- Wolf’s Burger Bus
Die Teams wurden von der Jury anhand der Kriterien Präsentation (Rhetorik/ Persönlichkeit, Inhalt des Vortrags, zeitlicher Rahmen) und Geschäftsmodell (Konzeption/Geschäftsmodell, Kundennutzen/Marktrelevanz, Skalierbarkeit) bewertet. Die Zusammensetzung der Jury ist bei den regionalen Wettbewerben unterschiedlich.