Menschen mit Behinderung

Potenziale schwerbehinderter Menschen nutzen

Schwerbehinderte Menschen haben es immer noch sehr schwer, eine Arbeitsstelle zu finden. Sozialministerin Katrin Altpeter findet es besorgniserregend, dass auch die konjunkturelle Erholung in Baden-Württemberg nicht zu einer Verbesserung der Situation geführt hat. Gemeinsam mit Eva Strobel, der Vorsitzenden der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, und Senator e.h. Prof. Roland Klinger, dem Verbandsdirektor des Kommunalverbandes für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS), appellierte sie deshalb anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember an die Arbeitgeber im Land: „Berücksichtigen Sie auch ältere schwerbehinderte Menschen bei Ihrer Personalauswahl! Nutzen Sie deren fachliche Kompetenzen, ihre oftmals langjährigen Berufserfahrungen und ihre hohe Sozialkompetenz im Sinne einer zukunftsorientierten Personalpolitik!“

Sozialministerin Altpeter beobachtet die steigende Arbeitslosenquote von älteren schwerbehinderten Menschen mit Sorge. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen in Baden-Württemberg um ca. zwei Prozent gestiegen (Stand Oktober). 60 Prozent der insgesamt 17.158 arbeitslosen schwerbehinderten Menschen sind zudem über 50 Jahre alt. „Schwerbehinderte und vor allem schwerbehinderte ältere Menschen profitieren nicht von der guten Arbeitsmarktlage“, bilanzierte Altpeter. Die Ministerin will erreichen, dass wieder mehr Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben teilnehmen und hat deshalb gemeinsam mit der Regionaldirektion Baden-Württemberg und dem KVJS das Förderprogramm „Initiative Inklusion“ für Baden-Württemberg auf den Weg gebracht. Dadurch erhalten Arbeitgeber, die schwerbehinderte Menschen über 50 Jahre einstellen, Prämien von bis zu 10.000 Euro – zusätzlich zu den gesetzlichen Förderleistungen. „Mit dem Programm ermöglichen wir es schwerbehinderten Menschen, einen Beruf auszuüben und ganz normal am sozialen Alltagsleben teilzunehmen“, betonte Altpeter. Seit März konnten aus dem Förderprogramm 52 neue Arbeitsverhältnisse gefördert werden.

„Es freut mich, dass sich die Arbeitsagenturen und Jobcenter fast flächendeckend an der Umsetzung des Förderprogramms beteiligen. Als Träger der beruflichen Rehabilitation wissen wir, dass ein offener Arbeitsmarkt, wie ihn die UN-Behindertenrechtskonvention fordert, noch erarbeitet werden muss. Daher wollen wir gemeinsam mit der Wirtschaft Möglichkeiten und Wege nutzen, Menschen mit Behinderungen reale Chancen zur Beschäftigung auf dem Arbeitsmarkt zu eröffnen. Die Arbeitsagenturen und Jobcenter unterstützen dabei auch die Arbeitgeber“, betonte Frau Strobel.

„Inklusion wird dann gelingen, wenn in der Wirtschaft die Erkenntnis reift, dass Vielfalt innerhalb der Belegschaft eine Bereicherung ist und die Übernahme sozialer Verantwortung kein Zuschussgeschäft sein muss. Aus Erfahrung weiß ich, dass es zahlreiche behinderte Menschen gibt, die zunächst nicht 100-prozentig auf ein Stellenangebot passen, aber nach einer gezielten Einarbeitung oder einer behindertengerechten Ausstattung des Arbeitsplatzes die Ansprüche vollständig erfüllen. Es ist daher essentiell, dass wir die Barrieren ausräumen, die der Beschäftigung schwerbehinderter Menschen im Wege stehen“, sagte KVJS-Verbandsdirektor Klinger.

Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung wird die Bundesagentur für Arbeit auch in diesem Jahr vom 3. bis zum 7. Dezember eine Aktionswoche durchführen, in der die Agenturen für Arbeit und die Jobcenter Arbeitgeber über die Chancen informieren, die schwerbehinderte Mitarbeiter für ein Unternehmen bieten und die dafür bestehenden Fördermöglichkeiten aufzeigen. Arbeitgeber, die Interesse an der Einstellung von älteren schwerbehinderten Menschen haben, können sich auch an ihren persönlichen Ansprechpartner im Arbeitgeberservice oder die Arbeitgeberhotline (Telefon 01801- 66 44 66) wenden.

Initiative Inklusion

Die „Initiative Inklusion“ ist Teil des Nationalen Aktionsplanes der Bundesregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und soll die beruflichen Teilhabemöglichkeiten schwerbehinderter Menschen verbessern. Für die Verbesserung der Beschäftigungssituation älterer schwerbehinderter Menschen, insbesondere von schwerbehinderten Frauen und Empfängerinnen und Empfängern von Grundsicherungsleistungen, stehen Baden-Württemberg in den nächsten Jahren fast 5,3 Millionen Euro zur Verfügung. Weitere Informationen zum Förderprogramm finden Sie unter www.sozialministerium-bw.de/de/Foerderprogramm_Initiative_Inklusion/274159.html.

Quelle:

Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg

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