Podcast

„Einfach Inklusion“ Folge 13: Inklusion in Kitas

Lesezeit: 3 Minuten
  • Teilen
  •  
Landesbehindertenbeauftragte Simone Fischer und Mikrofon

In der 13. Folge ihres Podcasts spricht die Landes-Behindertenbeauftragte Simone Fischer mit Sabrina Bogner-Rudolf, Leiterin eines Kindergartens, darüber, wie Inklusion in Kitas erfolgreich umgesetzt werden kann.

Die Beauftragte der Landesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Extern: Simone Fischer (Öffnet in neuem Fenster), spricht in der neuen Folge ihresExtern: Podcast „Beteiligung schafft Gesellschaft. Einfach Inklusion“ (Öffnet in neuem Fenster) mit Sabrina Bogner-Rudolf, Leiterin eines Kindergartens, darüber, wie Extern: Inklusion in Kindertagesstätten (Kitas) (Öffnet in neuem Fenster) erfolgreich umgesetzt werden kann.

Eine Frage von Qualität und Professionalität

Simone Fischer sagt: „In Baden-Württemberg zeigen etliche Träger, dass Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen ihre Kita am Wohnort besuchen können. Gleichzeitig berichten Eltern, dass ihre Kinder wegen deren Beeinträchtigung vielerorts nicht aufgenommen, Kündigungen ausgesprochen und Betreuungszeiten drastisch gekürzt werden, verhältnismäßig öfter als bei nichtbehinderten Kindern. Das ist weder rechtens noch fair. Es gibt tragfähige Konzepte und erfolgreiche Umsetzungen, die sich auch in den Krisen der heutigen Zeit bewähren. Sie legen ihren Fokus auf gesunden Ressourceneinsatz, um Kita und Mitarbeitende so auszustatten, dass sie den Bedarfen aller Kinder begegnen können. Sie zeigen: Inklusion gehört zu unserer DNA. Sie ist eine Frage von Qualität und Professionalität.“

Sabrina Bogner-Rudolf leitet mit dem Kindergarten Extern: MiteinanderWald (Öffnet in neuem Fenster) in Dietlingen eine solche Kita. Außerdem ist sie Mitglied des Extern: Inklusionsrats in Keltern (Öffnet in neuem Fenster), der sich dafür einsetzt, barrierefreie Voraussetzungen für alle Menschen in der Gemeinde zu schaffen. Im Gespräch mit Simone Fischer berichtet sie von ihrer Arbeit und ihren Erfahrungen. Dabei versteht sie Inklusion umfassend: „Es liegt in der Verantwortung von uns. Wir Erwachsenen müssen Lösungen finden, damit niemand ausgeschlossen ist und die Voraussetzungen dafür schaffen. Inklusion ist, dass jeder die gleiche Chance hat. Diese Denkweise muss verstanden und gelebt werden.“

Für die Kita-Leiterin und ihr Team steht im Vordergrund, dass alle Kinder gleichermaßen teilhaben können, unabhängig von den jeweiligen Bedürfnissen. „Wenn wir uns darum kümmern und die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, wird niemand ausgeschlossen. Inklusion ist gesetzlich verankert und alle Bildungsinstitutionen haben den Auftrag, so zu arbeiten. Wir lernen alle miteinander“, so Sabrina Bogner-Rudolf.

Auskömmliche Infrastruktur, inklusive Settings und heterogene Gruppen kommen allen zugute

Simone Fischer betont: „Weder sind Kinder mit Behinderung Bremsklotz noch ist Inklusion ein Add-on. Es ist selbstverständlich Auftrag einer jeden Kita und Schule, Bildung, Erziehung und Betreuung aller Kinder von Beginn an zu ermöglichen. Eine auskömmliche Infrastruktur, inklusive Settings und kleinere Gruppen kommen allen Kindern zugute. Studien belegen, dass sie in heterogenen Gruppen erfolgreich lernen. Hingegen gibt es keine bekannte Studie, die stützt, dass Kinder in homogenen Gruppen besser lernen, obwohl es vielfach behauptet wird.“

Dies belegt auch der Extern: Modellversuch Inklusion (Öffnet in neuem Fenster) des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport, der in acht Modellregionen durchgeführt wird. Inklusion von Beginn an mitzudenken, stellt einen Mehrwert für die Gruppe dar – für Kinder, Team und Eltern. Im Zentrum stehen die Qualifizierung, Stärkung und Begleitung der Mitarbeitenden, was sich auch auf die Verbesserung von Arbeitsbedingungen auswirkt. Das Team des MiteinanderWalds ist Teil des Extern: Modellversuchs Inklusion (Öffnet in neuem Fenster). Durch regelmäßige Schulungen und Supervision können die Mitarbeitenden auf die Arbeit mit allen Kindern vorbereitet und begleitet werden. Die Gemeinde Keltern unterstützt sie auf diesem Weg, so ist das inklusive Team beispielsweise vollständig bei der Gemeinde angestellt.

Vorurteile, überholte Ansätze oder mangelndes Wissen dürfen Inklusion nicht ausbremsen. Bildungsgerechtigkeit bedeutet, dass Kinder mit Behinderung wohnortnah allgemeine Einrichtungen vorfinden, die ausgestattet sind, um dem Bedarf aller Kinder zu begegnen, anstatt sie auf exklusive Strukturen zu verweisen. Kinder, Eltern und Kita-Mitarbeitende müssen unterstützt werden, damit gemeinsames Aufwachsen, Lernen und Zusammenleben nicht nur auf dem Papier steht.

Gleichberechtigte Zugänge sicherstellen und Benachteiligung ausgleichen

Simone Fischer sagt: „In diesem Sinne muss auch der zu erwartende Erprobungsparagraf nach dem neuen Extern: Kindertagesbetreuungsgesetz (KiTaG) (Öffnet in neuem Fenster) genutzt werden. Das Extern: Sozialgesetzbuch VIII (Öffnet in neuem Fenster) wie das Kita-Gesetz sichert gleichberechtige Zugänge, die beachtet werden müssen. Bei Änderungen, insbesondere der Gruppengröße oder Personalschlüssel, dürfen Kinder mit Beeinträchtigungen nicht benachteiligt werden.“

Der Podcast „Beteiligung schafft Gesellschaft. Einfach Inklusion“ ist auf allen gängigen Plattformen zu finden. Auf Extern: YouTube (Öffnet in neuem Fenster) sind eine Übersetzung in Gebärdensprache sowie Untertitel vorhanden.

Weitere Meldungen

Der Wettbewerb „KI-Champion BW“ startet. (Bild: Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg)
Künstliche Intelligenz

„KI-Champions Baden-Württemberg 2025“ ausgezeichnet

Frau mit KI Brille
Digitalisierung

Land zeigt Chancen im Metaverse für die Wirtschaft auf

In einem Stuttgarter Kindergarten gibt es Lasagne zum Mittagessen. (Bild: dpa)
Ernährung

Tag der Kitaverpflegung

Die Preisträger und Preisträgerin mit Staatssekretärin Elke Zimmer und Ministerialdirektor Berthold Frieß
Nahverkehr

Land kürt „BWeger und BWegerin 2025“

Ein mit Solarzellen ausgerüstetes Einfamilienhaus.
Wohnraumoffensive BW

Kompetenzzentrum Wohnen BW weiterentwickelt

Ein Schild mit der Aufschrift "Universitätsklinikum" steht in Mannheim an einer Einfahrt zum Universitätsklinikum.
Krankenhäuser

Grünes Licht für Klinikverbund Heidelberg-Mannheim

Ein Neubaugebiet von Weissach
Ländlicher Raum

Studie zu Wohnortwahl junger Menschen veröffentlicht

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 6. Mai 2025

Ein Motorradfahrer fährt auf einer Landstraße (Bild: © Verkehrsministerium Baden-Württemberg)
Lärmschutz

Initiative Motorradlärm bilanziert Erfolge

Siebte Sitzung des Kabinettsausschusses „Entschlossen gegen Hass und Hetze“
Innere Sicherheit

Siebte Sitzung des Kabinetts­ausschusses gegen Hass und Hetze

Kinder und Jugendliche proben im Kammertheater Stuttgart das Musiktheaterstück „Nimmerland“ (Bild: © dpa).
Kunst und Kultur

200.000 Euro für Projekte von Kinder- und Jugendtheatern

Ein Arbeiter sortiert einen Stapel Holzbretter in eine automatische Maschine in einer Holzbaufirma.
Forst

Vierter Fachkongress Holzbau am Bodensee

Übergabe Breitbandförderbescheide
Digitalisierung

142,7 Millionen Euro für den Breitbandausbau im Land

Ein Scan-Auto, das automatisch Parksünder registriert, fährt bei einem Pilotversuch an vor der Universität Hohenheim geparkten Fahrzeugen vorbei.
Digitalisierung

Digitale Parkraumkontrolle mit Scan-Fahrzeug

Ministerpräsident Winfried Kretschmann
Kreisbesuch

Kretschmann besucht Landkreis Reutlingen