Energie

Öffentlichkeitsbeteiligung in der Atompolitik

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Castor-Behälter im Zwischenlager für Atommüll am Kernkraftwerk Philippsburg (Bild: dpa).

Das Umweltministerium hat verschiedene Formate der Öffentlichkeitsbeteiligung im Umfeld kerntechnischer Anlagen und Einrichtungen bewerten lassen. Ziel war es, herauszufinden, wie gut es gelungen ist, Bürgerinnen und Bürger zu informieren, ihre Anregungen und Sorgen aufzunehmen und Prozesse und Entscheidungen transparent zu machen. Beauftragt mit der Analyse wurde das Öko-Institut in Darmstadt, dessen Bericht jetzt auf der Webseite des Umweltministeriums einzusehen ist.

„Der Betrieb atomarer Anlagen und ihre Kontrolle sind von öffentlichem Interesse und müssen deshalb öffentlich diskutiert werden können. Unser Ziel ist es, mit verschiedenen Formaten die Voraussetzungen dafür zu schaffen“, erklärte Umweltminister Franz Untersteller. „Die Studie des Öko-Instituts liefert uns  wichtige Hinweise, wo wir dabei stehen und wie wir noch besser werden können.“

Evaluation durch Experten des Öko-Instituts

Untersucht wurden insgesamt sechs unterschiedliche formelle – also gesetzlich vorgeschriebene – und informelle – also freiwillige – Beteiligungsprozesse der letzten Jahre. Dafür sichteten die Gutachter des Öko-Instituts Unterlagen und Protokolle, führten Telefoninterviews mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern an Veranstaltungen und Erörterungsterminen und organisierten einen Workshop zur Optimierung der Öffentlichkeitsbeteiligung. Im Ergebnis stellen sie dem Umweltministerium ein gutes Zeugnis aus: „In der Gesamtheit der Beteiligungsmaßnahmen zeigen sich Offenheit und Flexibilität des Umweltministeriums Baden-Württemberg im Hinblick auf neue Formate und Beteiligungsoptionen sowie das Bemühen um Vertrauensaufbau in der Kommunikation“, heißt es im Gutachten.

Gleichwohl enthält das Gutachten eine Reihe von Vorschlägen, die verschiedenen Beteiligungs- und Informationsprozesse zu optimieren. Unter anderem sollten veröffentlichte Dokumente verständlicher verfasst und leichter zugänglich gemacht werden. Auch Informationen über die Rolle der Aufsichtsbehörde und  über Ablauf und Stand eines Genehmigungsverfahrens könnten ausführlicher und übersichtlicher sein. Darüber hinaus gebe es einen zusätzlichen Bedarf an der Diskussion über grundsätzliche kerntechnische Fragestellungen jenseits konkreter Genehmigungsverfahren. Das Öko-Institut regt auch an, je nach Format und Thema externe Moderatorinnen oder Moderatoren für Veranstaltungen hinzuzuziehen und die Medien besser und regelmäßiger in die Öffentlichkeitsarbeit einzubeziehen. Auch einige Vorschläge, die gesetzlichen Vorgaben für die Öffentlichkeitsbeteiligung in Genehmigungsverfahren zu verbessern enthält das Gutachten.

Das Umweltministerium prüft im Einzelnen, ob und wie die Vorschläge in künftigen Beteiligungsprozessen umgesetzt werden können.

Studie „Auswertung verschiedener Formate zur Öffentlichkeitsbeteiligung im Umfeld kerntechnischer Anlagen und Einrichtungen“ (PDF)

Weitere Meldungen

Stuttgart: Abgeordnete der Fraktionen sitzen im Landtag. (Foto: © dpa)
Direkte Demokratie

Volksbegehren nicht erfolgreich zustande gekommen

Landtag, Plenarsaal von oben
Bürgerbeteiligung

Volksbegehren „XXL-Landtag verhindern“ im Landesabstimmungsausschuss

Die Hand einer jungen Frau hält eine Energiesparlampe, darin ist eine kleine Pflanze.
Wirtschaft

Förderprogramm „Umweltfinan­zierung“ der L-Bank gestartet

Eine Frau befestigt einen „Rauchen-Verboten“-Aufkleber an einer Scheibe (Bild: © dpa).
Gesundheitsschutz

Modernes Nichtraucherschutz­gesetz auf den Weg gebracht

Schülerinnen mit Smartphones
Aktionsplan

Baden-Württemberg entschlossen gegen Desinformation

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (vorne links) und Floridas Wirtschaftsminister J. Alex Kelly (vorne rechts) bei der Unterzeichnung der Vereinbarung
Außenwirtschaft

Stärkere wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Florida

Storzhof in Zimmern ob Rottweil-Flözlingen
Denkmalschutz

Wohnen im Kulturdenkmal

Ein Mann hält in Stuttgart den Zapfhahn einer Wasserstofftankstelle an den Stutzen eines Wasserstoffautos.
Innovation

Kooperation für klimaneutralen Wasserstoff aus Europa gefördert

Ein Schild mit der Aufschrift „Flüchtlingserstaufnahmestelle“, im Hintergrund ein Fahrzeug an einer Einfahrt.
Migration

Vereinbarung zur Landes­erstaufnahmeeinrichtung Stuttgart-Weilimdorf

Neubau Cyber Valley Tübingen
Forschung

Neubau Cyber Valley I an der Universität Tübingen eröffnet

COP 30: Baden-Württemberg und Kalifornien unterzeichnen Klimaabkommen
Weltklimakonferenz

Baden-Württemberg und Kalifornien unterzeichnen Klimaabkommen

Logo Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg 2025
Nachhaltiges Wirtschaften

Umwelttechnikpreis 2025 verliehen

Forschungsanlage am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung zum Direct Air Capture, dem Gewinnen von Kohlenstoffdioxid aus der Luft.
Förderung

Land fördert Entwicklung strategischer Technologien

Ein Krebsforscher arbeitet in einem Labor des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen in Heidelberg mit einer Pipette. (Bild: picture alliance/picture alliance / dpa)
Forschung

Erneuter Spitzenplatz bei europäischen Forschungsgeldern

Visualisierung des Neubaus Physik an der Universität Stuttgart
Vermögen und Bau

Spatenstich für den Neubau Physik an der Universität Stuttgart