Nicole Matthöfer wird neue Präsidentin der Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg. Sie folgt auf Ralf Rosanowski, welcher bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand das Amt bekleidet hat.
„Cybersicherheit ist eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahre. Cyberangriffe können zu weitreichenden und teils schwerwiegenden Folgen führen. Cyberkriminalität hat sich zu einem internationalen und lukrativen Geschäftsmodell für Kriminelle entwickelt, bei dem jedes Jahr ein wirtschaftlicher Schaden in dreistelliger Milliardenhöhe in Deutschland entsteht. Diesen Gefahren im Cyberraum wollen wir auch mit der Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg (CSBW) als Drehscheibe für Cybersicherheit im Land wirkungsvoll begegnen. Deshalb freue ich mich, dass wir Nicole Matthöfer für die Cybersicherheitsagentur gewinnen konnten. Sie ist eine anerkannte Persönlichkeit mit einer breiten Führungs- und Verwaltungserfahrung. Frau Matthöfer wünsche ich viel Erfolg für die neue Aufgabe“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl anlässlich der Urkundenübergabe am 28. Mai 2024.
Gesamtverantwortung für den weiteren Ausbau
Die Präsidentin der Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg trägt die Gesamtverantwortung für den weiteren Ausbau der CSBW. In enger Zusammenarbeit mit dem Innenministerium ist sie für die strategische Steuerung und Koordination der Aktivitäten des Landes im Bereich Cybersicherheit zuständig. „Im Bewusstsein der großen Verantwortung meiner neuen Aufgabe freue ich mich sehr, die Leitung einer so wichtigen Behörde wie der CSBW übernehmen zu dürfen. Gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen möchte ich weiterhin sicherstellen, dass die CSBW als staatliche Institution ihren Beitrag dazu leistet, dass sich Bürgerinnen und Bürger in unserem Land sicher fühlen und auf staatliche Institutionen vertrauen. Cybersicherheit ist nicht nur eines der großen Themen des 21. Jahrhunderts, sondern ein Baustein, um auch in Zukunft unser gesellschaftliches Zusammenleben und unsere freiheitlich demokratische Grundordnung zu schützen“, erklärt Nicole Matthöfer bei ihrem Amtsantritt.
Nach dem Studium der Rechtswissenschaften und dem Rechtsreferendariat am Landgericht Dortmund startete Nicole Matthöfer ihre berufliche Laufbahn 2004 als Sachgebietsleiterin bei der Finanzverwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen. 2007 wechselte sie zum Landeskriminalamt nach Baden-Württemberg, wo sie als Stellvertretende Abteilungsleiterin unter anderem für das Referat Personal und Recht verantwortlich war. Dem folgte 2011 eine Station als Verfassungsschutzreferentin im Innenministerium, bevor sie 2013 zur SPD-Landtagsfraktion als parlamentarische Beraterin für den Bereich Innenpolitik wechselte. 2015 kehrte sie ans Innenministerium zurück und war dort unter anderem Leiterin des Referats Krisenmanagement in der Abteilung Bevölkerungsschutz, Stellvertretende Leiterin des Stabes Flüchtlingsunterbringung sowie Stellvertretende Zentralstellenleiterin. Zuletzt arbeitete Nicole Matthöfer als Fraktionsgeschäftsführerin für die SPD-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg.
Nicole Matthöfer folgt auf Ralf Rosanowski
Nicole Matthöfer folgt auf Ralf Rosanowski, der am 15. September 2021 seine Arbeit als Präsident für die CSBW aufgenommen hatte. Kurz darauf wurde die CSBW am 1. Januar 2022 als eigenständige Behörde aus dem Innenministerium ausgegliedert. „Eine neue Behörde wird nicht alle Tage gegründet, diese Chance wollte ich nutzen. Noch dazu in einem so spannenden Thema, denn Cybersicherheit ist eines der wichtigsten Themen unserer Zeit“, blickt Ralf Rosanowski auf seine Amtszeit zurück.
„Ich danke Ralf Rosanowski sehr herzlich für sein Engagement und den Pioniergeist als erster Präsident der CSBW“, so Minister Thomas Strobl. „Mit Ralf Rosanowski verabschieden wir einen erfahrenen und anerkannten Kollegen, der durch seine besonnene Art und seinen breiten Erfahrungsschatz aus langjähriger Tätigkeit für das Land die CSBW geprägt hat.“
Ralf Rosanowski bekleidete bis zu seinem Ruhestand mehrere Spitzenämter in der Verwaltung des Landes Baden-Württemberg. So war er in verschiedenen Funktionen beim Innenministerium, beim Landeskriminalamt und in der Landespolizei tätig. Auch über die Ressort- und Landesgrenzen hinweg war Rosanowski sehr gut vernetzt. Mit Auslandsverwendungen beim tschechischen Innenministerium, als Ressortbeobachter bei der Europäischen Union und Referent im Referat Kriminalitätsbekämpfung des Innenministeriums hat Ralf Rosanowski ebenso wie als Stellvertretender Landeskriminaldirektor stets die Wichtigkeit einer guten Zusammenarbeit im Blick behalten.
Schulung von Beschäftigten des Landes und der Kommunen
Die CSBW ist eine Landesoberbehörde im Geschäftsbereich des Ministeriums des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg. Sie leistet mit Prävention, Detektion und Reaktion einen wesentlichen Beitrag zur Cybersicherheit in Baden-Württemberg.
Dafür schult die CSBW Beschäftigte des Landes und der Kommunen präventiv in Sachen Cybersicherheit. Darüber hinaus erstellt die CSBW im Bereich der Detektion und Reaktion Lagebilder sowie Warnmeldungen und vernetzt die relevanten Akteure. Kommt es dennoch zu einem Cyberangriff unterstützt die CSBW den öffentlichen Sektor bei der Vorfallbewältigung und dem Krisenmanagement. Mit der „Cyber-Ersthilfe BW“ steht sie außerdem unter 0711-137 99999 allen von Cyberangriffen Betroffenen rund um die Uhr zur Verfügung, auch Unternehmen und Bürgerinnen und Bürgern.