Die Justizminister der Länder haben sich während ihrer Frühjahrskonferenz in Perl (Saarland) mehrheitlich für die Einführung eines neuen Straftatbestands Dopingbetrug ausgesprochen.
"Ich begrüße den Beschluss der Justizministerinnen und der Justizminister der Länder ausdrücklich", sagte Justizminister Rainer Stickelberger in Perl: "Nach der aktuellen Rechtslage gibt es nahezu keine Möglichkeit, dopende Spitzensportler strafrechtlich zu verfolgen. Dabei wird durch Doping gerade in wirtschaftlicher Hinsicht der Wettbewerb manipuliert." Deshalb habe Baden-Württemberg im Bundesrat eine Initiative zur Verbesserung der strafrechtlichen Dopingbekämpfung eingebracht.
Nach Einschätzung Stickelbergers haben sich in den vergangenen Wochen und Monaten die Stimmen derjenigen gemehrt, die sich für eine verstärkte strafrechtliche Verfolgung von Doping im Sport aussprechen. "In der Politik wie auch bei einzelnen Sportlerinnen, Sportlern und Verbänden setzt sich offensichtlich mehr und mehr die Überzeugung durch, dass in diesem Bereich Handlungsbedarf besteht", stellte er fest. Beim Profisport gehe es längst nicht um den rein sportlichen Wettkampf, sondern vor allem auch um wirtschaftliche Interessen. "An dieser Stelle ist der Staat gefragt, den manipulationsfreien Wettbewerb zu schützen. Das wollen wir durch unsere Gesetzesinitiative erreichen", so der Minister.