Flüchtlinge

Fachgespräch zur Integration von Flüchtlingskindern in Kitas

Ein Flüchtlingskind aus Syrien spielt in einem Kindergarten (Bild: © dpa).

Staatssekretärin Marion v. Wartenberg wird morgen die Kindertageseinrichtung Clara-Grunwald in Leonberg besuchen, um sich bei einem Fachgespräch mit der Leiterin Sandra Fink und den Fachkräften über aktuelle Themen wie die Integration von Flüchtlingskindern in den Kita-Alltag vor Ort zu informieren. „Für die Kinder ist der Besuch in einer Kita die Chance auf Teilhabe und Normalität. Hier können sie die Sprache lernen und den Alltag erleben“, sagt Staatssekretärin v. Wartenberg anlässlich ihres Besuchs in Leonberg. Die Clara-Grunwald-Kita, die sich in unmittelbarer Nähe zu einer Flüchtlingsunterkunft befindet, leistet, so v. Wartenberg, in besonders engagierter Weise einen enormen Beitrag, um die hier ankommenden Flüchtlinge in den Alltag zu integrieren.

Aufgrund des Anstiegs der Zahl der Flüchtlingskinder hat die Landesregierung bereits 4,8 Millionen Euro zusätzlich für die Sprachförderung von Flüchtlingskindern und Eltern-Kind-Programme bereitgestellt. Die Kitas können somit kleine Sprachfördergruppen mit maximal vier Kindern bilden. „Das erleichtert die Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher, aber vor allem profitieren die Kinder von der intensiveren Zuwendung“, so v. Wartenberg. Die zusätzlichen Mittel sollen auch genutzt werden, um die Eltern nach und nach aktiv in den Kita-Alltag einzubeziehen. Dies geschieht etwa bei gemeinsamen Spielenachmittagen mit Kindern, Müttern und Vätern, durch den Aufbau von Sprachfördernetzen oder besonders auf den Kindergartenalltag ausgerichteten Sprachangeboten.

Das Konzept der Clara-Grunwald-Kita sieht vor, Flüchtlingseltern selbst aktiv als Ehrenamtliche in die tägliche Arbeit der Kita einzubeziehen. Eine der Mütter etwa stammt aus Afghanistan und ist seit einem halben Jahr ehrenamtlich im Kindergarten tätig. Den Besuch der Staatssekretärin will sie nutzen, um von ihrem speziellen Zugang zu den Kindern zu berichten.

„Die Integration der Flüchtlingskinder ist eine große Herausforderung für die Erzieherinnen und pädagogischen Fachkräfte. Die Kinder bringen nicht nur ihre eigene, von uns meist sehr unterschiedliche Kultur und Religion mit, sondern auch oft dramatische Familien- und Lebensgeschichten. Deshalb unterstützen wir die Erzieherinnen und Erzieher durch Supervision und Coaching“, betont die Staatssekretärin. Die Clara-Grunwald-Kita in Leonberg ist eine der ersten Kitas im Land, die am Pilotprojekt „Supervision und Coaching für Erzieherinnen und Erzieher im Umgang mit traumatisierten Kindern“ teilnimmt. Dieses Projekt ist Anfang Oktober gestartet.

„Wie kann ich mit dem Verhalten der Kinder umgehen?“, „Wie kann ich die Kinder unterstützen in ihrer Not?“, „Wie kann mein Beitrag zur Integration aussehen?“, aber auch „Wie kann ich wieder Abschalten nach einem anstrengenden Tag und die Bilder, die in meinem Inneren zu den Geschichten der Kinder entstanden sind wieder los werden?“ oder „Wie gehe ich mit mir selber um und wie kann ich mich entlasten?“ – dies sind Fragen, die sich die Erzieherinnen und Erzieher stellen. Ziel der Supervision und des Coachings ist, diese Fragen aufzugreifen und Lösungsstrategien zu entwickeln, die in der alltäglichen Arbeit umsetzbar und hilfreich sind. Die Supervisions- und Coachingsangebote sind ein Ergebnis des Runden Tischs „Kleine Flüchtlingskinder“, den die Staatssekretärin Anfang 2015 ins Leben gerufen hat.

„Ruhe auf der Flucht“

Sandra Fink und ihr Team sind im Film „Ruhe auf der Flucht“ der Kindheitsforscherin Dr. Donata Elschenbroich zu sehen. Der Film wird auf dem Fachtag „Hand in Hand – kleine Flüchtlingskinder und ihre Familien begleiten“ gezeigt, den das Kultusministerium am 6. November 2015 im Theaterhaus in Stuttgart veranstaltet.

Fachtag „Hand in Hand – kleine Flüchtlingskinder und ihre Familien begleiten“

Runder Tisch „Kleine Flüchtlingskinder“

Bereits zu Beginn des Jahres 2015 hat Staatssekretärin Marion v. Wartenberg den Runden Tisch „Kleine Flüchtlingskinder und ihre Familien begleiten“ initiiert. Gemeinsam werden dort Maßnahmen entwickelt, um Flüchtlingskindern das Ankommen zu erleichtern und die Erzieherinnen und Erzieher bei dieser Herausforderung zu unterstützen. Mitglieder sind neben dem Staatsministerium, dem Integrationsministerium und dem Sozialministerium Vertreterinnen und Vertreter der Kommunalen Landesverbände, der Regierungspräsidien, die freien Trägerverbände, die 4-Kirchen-Konferenz, das Pädagogisch-Theologische Zentrum PTZ, das Mütterforum Baden-Württemberg, die Arbeiterwohlfahrt, der Landesverband der Kindertagespflege, der Volkshochschulverband, die Kirchliche Landesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung, der Kommunalverband für Jugend und Soziales sowie die Kindheitsforscherin Dr. Donata Elschenbroich.

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