E-Science

Drei Millionen Euro für Forschungsdatenmanagement

Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst (Bild: © dpa)

„Wissenschaft produziert und lebt von Daten. Um diese effizient und langfristig nutzen zu können, benötigen wir einen strategischeren Umgang mit Forschungsdaten“, sagt Ministerin Bauer 

Die Fragestellung klingt vermeintlich simpel, ist aber hochkomplex: Wie finde ich Forschungsdaten, die ich selbst und andere produziert haben und nutze sie für die Zukunft? 

Wissenschaft und Forschung produzieren heute zunehmend digitale Daten und arbeiten mit diesen. Ihre Zahl nimmt exponentiell zu, der Bestand wird immer unübersichtlicher. Somit erhöht sich auch die Gefahr von Datenverlusten – entweder, weil niemand mehr ihre Existenz kennt oder aber weil sie langfristig tatsächlich verlorengehen oder nicht mehr lesbar sind. Um diese Gefahren für die Forschung und im Sinne gezielter Forschungsförderung zu minimieren, fordert das Wissenschaftsministerium die Hochschulen im Land auf, Forschungsfragen zur nachhaltigen, standardisierten und strukturellen Weiterentwicklung des Managements von Forschungsdaten aufzugreifen, und fördert erfolgversprechende Forschungsprojekte über drei Jahre mit insgesamt drei Millionen Euro.  

„Die nachhaltige Sicherung und Nutzung wissenschaftlicher Daten wird ein immer wichtigerer Faktor für Forschungs- und Innovationsprozesse. Professionelles Management von Forschungsdaten hängt mit Qualität und Effizienz von Wissenschaft eng zusammen. Mit Qualität, weil es um Zugang zu und Überprüfbarkeit von Forschungsdaten geht. Und mit Effizienz, weil Synergien entstehen, wenn einmal erhobene Forschungsdaten mehrfach nachgenutzt werden können. Damit werden auch knappe Ressourcen gespart“, so Ministerin Theresia Bauer.  

Häufig seien Forschungsdaten aufgrund der Umstände ihrer Erhebung einmalig und unwiederbringlich, und könnten auch im Nachhinein nicht mehr neu erhoben werden. Zudem unterlägen Forschungsdaten einem Lebenszyklus, der viele Schritte des Anreicherns und Aussortierens enthalte, so die Ministerin. Eine zunehmend komplexe, vernetzte und fächerübergreifend arbeitende Wissenschaft sei jedoch auf Original-Daten angewiesen, die nicht nur im Rahmen der Fragestellungen, für die sie erhoben wurden, relevant sind. Forschung arbeite – daher der Begriff der Nachnutzung – mit diesen Daten auch mit anderen oder fortgeschrittenen Methoden oder aber neuer Deutung in anderen Kontexten. Relevant sei dies zum Beispiel aufgrund zunehmender Zusammenarbeit von Natur-, Geistes- und Lebenswissenschaften oder auch durch internationale Vernetzung. 

Weitere Informationen

Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst hat 2012 den Prozess zur Erstellung des Fachkonzepts „E-Science - Wissenschaft unter neuen Rahmenbedingungen“ zur Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Infrastruktur in Baden-Württemberg angestoßen. Fünf Arbeitsgruppen haben Empfehlungen für die Handlungsfelder Digitalisierung, Forschungsdatenmanagement, Lizenzierung, Open Access und Virtuelle Forschungsumgebungen entwickelt. Parallel dazu haben die Landesuniversitäten in mehreren, vom Ministerium geförderten Kooperationsprojekten Grundsteine für die Weiterentwicklung einer räumlich verteilten und gemeinschaftlich genutzten digitalen Forschungsinfrastruktur gelegt.

Das vorliegende Förderprogramm folgt den 2013 vorgelegten Empfehlungen des Fachkonzepts. Die E-Science-Projekte können auf den Ergebnissen und digitalen Infrastrukturen der bereits durchgeführten Projekte aufbauen.

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst: Ausschreibungen

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst: E-Science

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