Schwarzwald

Nationalpark bringt Chancen für Natur, Wirtschaft und Tourismus

Ein Wanderer steht im Nordschwarzwald beim Ruhestein am Aussichtspunkt Wildseeblick (Bild: dpa).

Ein Nationalpark im Schwarzwald ist eine Bereicherung für die Region und das ganze Land Baden-Württemberg. Er bringt Chancen für die Natur – und für den Tourismus und die Wirtschaft vor Ort.

Um die Auswirkungen eines Nationalparks auf die Wirtschaft, den Tourismus und die Natur besser einschätzen zu können, hat die Landesregierung ein unabhängiges Gutachten in Auftrag gegeben. Es bestätigt, dass der Nationalpark nicht nur bedrohte Tier- und Pflanzenarten schützt, sondern auch neue Impulse für die Tourismusbranche und nachgelagerte Wirtschaftsbereiche in der Region setzt. Durch neue Naturerlebnisse und Erfahrungen in der Wildnis wird die Marke „Schwarzwald“ mit dem Nationalpark weiter gestärkt.

Wald und Wirtschaft

Die Wirtschaft und der Tourismus im Nordschwarzwald sind eng mit der Natur und dem Wald verbunden. Der Nationalpark wird neue Impulse setzen und Chancen für mehr Wachstum in der Region schaffen. Gleichzeitig werden wir den Interessen der regionalen Forst- und Holzwirtschaft Rechnung tragen.

  • Der Nationalpark ist ein Wirtschaftsfaktor für die ganze Region.
  • Der Tourismus und andere Wirtschaftszweige profitieren.
  • Die regionale Forst- und Holzwirtschaft erleidet keine Nachteile.

Der Nationalpark im Schwarzwald wird Auswirkungen auf die Natur, die Infrastruktur und die Menschen haben, die in der Region leben und arbeiten. So profitieren von den steigenden Besucherzahlen in der Region nicht nur die Unternehmen und deren Beschäftigte, die unmittelbar im Tourismussektor aktiv sind. Es ergeben sich auch positive Auswirkungen auf die Landwirtschaft, das produzierende Gewerbe und den Dienstleistungssektor. Wir werden die Forst- und Holzwirtschaft gezielt unterstützen und sicherstellen, dass die kleinen und mittelständischen Unternehmen der Region auch in Zukunft in ausreichender Menge mit Holz aus dem Staatswald zu den jeweiligen Marktkonditionen versorgt werden. Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und ForstBW werden hier besondere Anstrengungen unternehmen.

Wald und Tourismus

Ein Nationalpark im Schwarzwald ist gut für den Tourismus vor Ort, denn als international bekannte Marke zieht er Menschen aus nah und fern an. Für die Menschen vor Ort wird urwüchsige Natur direkt vor der Haustür erlebbar.

  • Die Marke „Schwarzwald“ wird gestärkt.
  • Mehr Tages- und Übernachtungsgäste besuchen die Region.
  • Neue Angebote im Bereich Naturerfahrung und Bildung, gerade auch für Kinder, werden geschaffen.

Das Gutachten zeigt, dass der Tourismus im Nordschwarzwald auf jeden Fall von einem Nationalpark profitieren wird. Das bedeutet zusätzliche Einnahmen für Hotels, Gastronomie und Reiseveranstalter vor Ort und auch neue Arbeitsplätze für die Menschen in der Region. Damit kann ein Nationalpark einen deutlichen Wachstumsimpuls setzen. Mit seinen Angeboten zu Natur, Wildnis und Wandern ist im Nordschwarzwald mit zusätzlichen Gästen zu rechnen. Der Nationalpark wird ganz neue Impulse für das Naturerlebnis entwickeln und damit neue Gästegruppen ebenso anziehen wie den Menschen aus der Region neue Blicke auf ihre Landschaft ermöglichen. Über drei Millionen Besucherinnen und Besucher werden im Nationalpark jährlich erwartet. Durch die Entwicklung eines Gesamtkonzeptes für sanften Tourismus, das auch eine ökologisch verträgliche Verkehrsinfrastruktur einbezieht, wird der Schwarzwald-Nationalpark richtungsweisend für eine nachhaltige Entwicklung für ganz Baden-Württemberg sein.

Wald und Natur

Ein Nationalpark bietet weitreichende Chancen für den Natur- und Artenschutz.

  • Der großflächige Schutz schafft Platz für einen strukturreichen Urwald von morgen.
  • Den gefährdeten Arten werden großräumige Lebensräume gesichert.
  • Vom Menschen weitgehend ungestörte Entwicklungsprozesse der Natur lassen sich erforschen und an vielen Stellen persönlich erleben.

Das Gutachten zeigt, dass die Vielfalt von Tieren, Pflanzen und Bäumen in ungestörten Landschaften mit der Zeit zunimmt. Mit der Veränderung der Vegetation verändert sich auch der Lebensraum. Davon werden mehr Arten profitieren, als das in den aktuellen Schutzgebieten der Fall ist. Vor allem hochgradig gefährdete Arten, die auf der Roten Liste stehen, erhalten in einem Nationalpark Raum. Durch den Schutz der natürlichen Prozesse und das Ausbleiben eines Eingriffs durch den Menschen bietet der Nationalpark einzigartige Möglichkeiten für die Grundlagenforschung. Hier lässt sich die natürliche Entwicklung der Wildnis untersuchen und die Natur bei der Arbeit beobachten. Und dies nicht nur für die Forscher, sondern auch für den Besucher. Ein Nationalpark ist dafür laut Gutachten die einzige Möglichkeit. Andere Überlegungen wie zum Beispiel ein Biosphärengebiet oder ein „Naturpark plus“ könnten dieses nicht leisten.

Ein wichtiger Aspekt in einem Nationalpark mit großen Anteilen an Fichtenwäldern ist das Borkenkäfermanagement. Borkenkäfer, hier besonders der Buchdrucker, sind die wichtigsten Schädlinge in Fichtenbeständen und können diese zum Absterben bringen. Im Wirtschaftswald werden befallene Bäume sofort entnommen. In den Kernzonen des Nationalparks ist dies nicht möglich. Um eine Ausbreitung zu verhindern, erfolgt eine umfassende Bekämpfung in den Managementzonen und in Pufferzonen zu angrenzenden Kommunal- und Privatwäldern. Damit ist sichergestellt, dass alles Menschenmögliche getan wird, damit vom Nationalpark keine Gefährdung durch den Borkenkäfer ausgeht.

Wald und Menschen

Die Menschen in der Region haben in den letzten Monaten leidenschaftlich miteinander über die Idee eines Nationalparks diskutiert. Die Landesregierung ist mit dem Projekt Nationalpark im Schwarzwald neue Wege gegangen und hat wie noch bei keinem Großprojekt zuvor die Bevölkerung und die Region frühzeitig und umfassend in den Prozess einbezogen. Es wurden eine Vielzahl von Informationsveranstaltungen organisiert, zahlreiche Wanderungen angeboten, ein Info-Telefon eingerichtet und mit sieben Regionalen Arbeitskreisen das Wissen und die Erfahrungen von über 100 Experten aus der Region in den Prozess eingebunden. Die Ergebnisse der Arbeitskreise gingen in das unabhängige Gutachten ein, das in diesen Wochen auf Info-Veranstaltungen sowie in Kreistagen und Gemeinderäten vorgestellt und diskutiert wird.

Die Landesregierung hat den Gesetzentwurf zum Nationalpark auf ihrem Online-Beteiligungsportal zur Diskussion gestellt. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger konnten dort zum Gesetzentwurf Stellung nehmen und Anregungen oder Änderungsvorschläge einbringen. Außerdem konnten sich Gemeinden, Verbände und Organisationen am zweimonatigen Anhörungsverfahren beteiligen.

Teil des Nationalparkgesetzes wird sein, dass die Region und das Land gleichberechtigte Mitbestimmung in allen Belangen rund um den Nationalpark haben. Dieses bundesweit einmalige Mitbestimmungsrecht garantiert, dass auch später bei der Einrichtung und Pflege des Nationalparks Landkreise, Gemeinden und der Naturpark die Möglichkeit haben, ihre Interessen aktiv einzubringen und den Nationalpark direkt mitzugestalten.

Fragen und Antworten zum Nationalpark Schwarzwald

Zusammenfassung des Nationalpark-Gutachtens 

Infoseite zum Nationalpark

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