Bauen

Beim Bauen soll künftig mehr recycelt werden

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ein Bauarbeiter schaut auf ein Gebäude, das als Testobjekt aus Recyclingbeton gebaut wird.

Das zirkuläre Bauen soll vorangetrieben werden. Das haben die Umweltministerinnen und -minister der Länder und des Bundes entschieden. Dabei werden Rohstoffe konsequent und intelligent wiederverwendet oder hochwertig verwertet.

Die Umweltministerinnen und -minister der Länder und des Bundes wollen das zirkuläre Bauen vorantreiben. Sie folgen damit einem Antrag Baden-Württembergs. Umwelt- und Klimaschutzministerin Thekla Walker betont bei der Sitzung in Goslar am 25. November 2022: „Die Zukunft muss dem zirkulären Bauen gehören. Die Vorteile liegen auf der Hand: Es geht um Klimaschutz, weniger Energieverbrauch und um den sparsamen Umgang mit wertvollen Rohstoffen, indem man diese konsequent und intelligent wiederverwendet oder hochwertig verwertet. Und am Ende geht es auch um das Senken von Kosten.“

Ein Drittel der klimaschädlichen Kohlenstoffdioxid-Emissionen verursacht die Baubranche. Im Lebenszyklus eines Gebäudes entfallen 20 bis 50 Prozent der Treibhausgase allein auf das Gewinnen von Rohstoffen, auf Herstellung, Transport, Bau und Abriss. Auf der anderen Seite stellt Deutschland mit seinen knapp 22 Millionen Wohn- und Nichtwohngebäuden ein immenses Rohstofflager dar (Baden-Württemberg: circa 2,5 Millionen Wohngebäude).

Ressourcen effizient einsetzen

„Wenn Bund und Land ihre ambitionierten Klimaziele erreichen wollen, müssen wir das Schließen des Kreislaufs im Bausektor anstreben, auf das wertvolle ‚Rohstofflager Gebäudebestand‘ zurückgreifen und so unsere Ressourcen effizient einsetzen. Planen und Bauen müssen von Anfang an zirkulär gedacht und umgesetzt werden – mit dem klaren Ziel, möglichst wenig Ressourcen zu verbrauchen und durch eine hochwertige Kreislaufführung Bauabfälle weitestgehend zu vermeiden“, sagt Ministerin Thekla Walker.

Die Umweltministerkonferenz UMK sieht die Notwendigkeit, die Potenziale von wiederverwendbaren Baustoffen und Recycling-Baustoffen über den Bereich der mineralischen Baustoffe hinaus umfassend zu erheben und besser zu nutzen. Hierzu bedürfe es gesetzlich verpflichtender Regelungen, lautet eine Forderung an die Bundesregierung. Bei der Ökobilanzierung von Gebäuden müsse zudem der Ansatz des zirkulären Bauens stärker berücksichtigt und die Wiederverwendbarkeit und Recyclingfähigkeit von Bauprodukten gezielt gefördert werden.

Die Umweltministerkonferenz sieht es zudem als erforderlich an, eine Regelung für den Einsatz von wiederverwendbaren Baustoffen und Recycling-Baustoffen im Hochbau zu schaffen. Neben Anforderungen an die maximal zulässigen Schadstoffgehalte müssten in die Regelung Mindestquoten für die Verwendung von Sekundärrohstoffen mit aufgenommen werden. Ein Hemmnis stelle die Finanzierung von Bauvorhaben dar. Umweltministerin Thekla Walker erklärt: „Bei der Kreditvergabe werden in der Regel Nachhaltigkeitsaspekte noch nicht ausreichend berücksichtigt. Eine Sanierung wird daher gegenüber einem Neubau stets finanziell schlechter bewertet. Dieser Nachteil muss durch gezielte Förderung von ressourcenschonenden Baustoffen oder Anreizen zur Verlängerung der Nutzungsdauer ausgeglichen werden.“

Ressourcenschonender Beton (R-Beton)

Ein wichtiger Baustein des zirkulären Bauens ist das Verwenden von ressourcenschonendem Beton (R-Beton). Das Umweltministerium erstellt derzeit ein Programm zur Förderung von ressourcen- und klimaschonendem Beton im Hochbau. Ziel des Förderprogramms ist es, die flächendeckende Verfügbarkeit von R-Beton in Baden-Württemberg zu unterstützen und den wirtschaftlichen Einsatz von R-Beton zu verbessern. Bislang ist geplant, Transportbetonunternehmen bei der Herstellung von R-Beton zu unterstützen. Drei Millionen Euro stehen für das Förderprogramm zur Verfügung, das Anfang 2023 starten soll.

Weitere Meldungen

Zahlreiche im Stau stehende Fahrzeuge sind durch den Außenspiegel eines Autos auf der A81 bei Sindelfingen zu sehen.
Justiz

Geplante Sanktionierung des Punktehandels im Straßenverkehr

Eine Forscherin arbeitet im AI Research Buildung der Universität Tübingen, das zum „Cyber Valley“ gehört, an einem Code.
Wirtschaft

Mit Künstlicher Intelligenz gegen Fachkräftemangel

Fischer fischen im Bodensee (Foto: dpa)
Artenschutz

Projekt zum Fischartenschutz und Kormoranmanagement startet

Ministerialdirektor Dr. Christian Schneider beim Erfahrungsaustausch Gestaltungsbeirat
Baukultur

Erfahrungsaustausch zu kommunalen Gestaltungsbeiräten

Touristen sitzen im Aussenbereich von Restaurants.
Bundesrat

Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie im Bundesrat

Rettungsassistenten laufen mit den Rettungsrucksäcken zu einem Einsatz. (Foto: © dpa)
Rettungsdienst

Land investiert 80 Millionen Euro in Rettungswachen

Ministerin Thekla Walker (vierte von rechts, vordere Reihe) mit Vertreterinnen und Vertretern der Zuwendungsempfänger bei der Übergabe der Verträge für das Landesförderprogramm für Elektrolyseure (ELY)
Erneuerbare Energien

Land baut Produktion von grünem Wasserstoff aus

Eine Sozialarbeiterin misst die Blutdruckwerte eines Probanden und übermittelt diese drahtlos per Smartphone an einen Arzt.
Medizinwirtschaft

Meilenstein zur Verbesserung der Patientenversorgung

Ein frischer Radweg mit Bausstellenfahrzeugen, inmitten von landwirtschaftlicher Fläche.
Radverkehr

Neuer Rad- und Gehweg zwischen Tettnang-Büchel und Schwanden

Ein Mitarbeiter der Porsche AG montiert im Porsche-Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen einen Porsche 718 Cayman. (Foto: dpa)
Automobilwirtschaft

Hoffmeister-Kraut kritisiert Automobilpaket der EU-Kommission

Wort-Bild-Marke der RegioClusterAgentur
Innovation

Land fördert RegioClusterAgentur BW bis 2029

Forum Raumentwicklung
Raumentwicklung

Neue Veranstaltungsreihe zur sys­tematischen Raumbeobachtung

Eine ältere Dame lernt die Bedienung eines Computers.
Ländlicher Raum

Land fördert digitale Teilhabe im Alter mit „Klick & Klar“

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. Dezember 2025

Ein Hinweisschild mit dem Schriftzug „Bundeswehr“ steht auf dem Gelände einer Bundesliegenschaft.
Landesverteidigung

Kabinett beschließt Bau-Turbo für die Bundeswehr