Naturschutz

5,7 Millionen Euro für Naturschutzgroßprojekt „Baar“

Blumen auf einer wilden Blumenwiese.

„Moore sind bedeutsame Lebensräume, klimarelevante Kohlenstoffspeicher, viel genutzte Erholungsräume und sie regulieren den Landschaftwasserhaushalt. Dem Naturschutzgroßprojekt „Baar“ kommt daher eine besondere Bedeutung auch in der Naturschutzstrategie des Landes zu - die Moore der Baar sollen in diesem Projekt wiederhergestellt, weiterentwickelt und langfristig gesichert werden“, sagte Naturschutzminister Alexander Bonde in Bad Dürrheim-Oberbaldingen (Schwarzwald-Baar-Kreis).

Dabei betonte der Minister auch die Rolle der Baar als Drehkreuz für den bundesweiten Biotopverbund. Die Gesamtfläche der Kerngebiete des neuen Naturschutzgroßprojekts von rund 4.700 Hektar gliedert sich in 14 Teilflächen. Diese liegen in den Kommunen Königsfeld, Mönchweiler, Brigachtal, Villingen-Schwenningen, Bad Dürrheim, Donaueschingen, Bräunlingen, Hüfingen, Blumberg und Geisingen im Schwarzwald-Baar-Kreis und im Landkreis Tuttlingen.

Die erst kürzlich verabschiedete Naturschutzstrategie des Landes sieht als einen ihrer wesentlichen Schwerpunkte die Erarbeitung eines landesweiten Moorschutzkonzepts vor. „Die Erfahrungen im nun beginnenden Naturschutzgroßprojekt - wir reden hier über insgesamt 14 kleinere Moorkomplexe - werden uns bei der Ausgestaltung unseres landesweiten Moorschutzkonzepts entscheidend weiterbringen“, zeigte sich der Minister überzeugt. Er freue sich, dass Baden-Württemberg mit dem Naturschutzgroßprojekt „Baar“ nach den Projekten im Pfrunger-Burgweiler Ried und im Gebiet Feldberg/Belchen/Oberes Wiesental erneut den Zuschlag für ein solches Naturschutzgroßprojekt vom Bundesamt für Naturschutz erhalten habe.

Die Bewilligung für das Naturschutzgroßprojekt auf der Baar an den Schwarzwald-Baar-Kreis übergab Minister Bonde gemeinsam mit der Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Prof. Dr. Beate Jessel. Ausdrücklich bedankte sich Minister Bonde auch beim Träger des Projekts, dem Schwarzwald-Baar-Kreis. „Dem Landkreis gebührt Respekt für sein langjähriges und beharrliches Engagement. Der Unterstützung des Landes können Sie auch weiterhin sicher sein.“

Förderprogramm „chance.natur - Bundesförderung Naturschutz“

Mit dem Förderprogramm „chance.natur - Bundesförderung Naturschutz“ (kurz: „Naturschutzgroßprojekte“) des Bundesumweltministeriums (BMU) können umfängliche Maßnahmen in Gebieten durchgeführt werden, die im nationalen und internationalen Interesse für den Naturschutz außerordentlich wertvoll und für den betreffenden Lebensraumtyp in Deutschland besonders charakteristisch und repräsentativ sind. Das Förderprogramm soll zum dauerhaften Erhalt solcher Naturlandschaften sowie zur Sicherung und Entwicklung von Kulturlandschaften mit herausragenden Lebensräumen für schützenswerte Tier- und Pflanzenarten beitragen.

Naturschutzgroßprojekte werden zweiphasig durchgeführt. In der ersten rund dreijährigen Projektphase (Phase 1) wird ein Pflege- und Entwicklungsplan (PEPL) erstellt, der auf einer eingehenden Analyse des Planungsraums aufbaut. Zentrale Aufgabe ist es, Machbarkeit und Erfolgsaussichten der für die Erreichung der Projektziele als erforderlich identifizierten Maßnahmen realistisch einzuschätzen und fachlich abzusichern. Nach Fertigstellung des PEPL beginnt mit der zweiten Bewilligungsphase die konkrete Umsetzung der Maßnahmen (Phase 2) mit dem Ziel, die Gebiete auf naturschutzfachlich hohem Niveau zu entwickeln und zu sichern. Begleitende Evaluierungen dienen der Abschätzung, ob die Maßnahmen erfolgreich sind bzw. waren. Phase 2 kann bis zu neun Jahren laufen.

Förderung des Bundes bis zu 75 Prozent der Projektkosten

Die Förderrichtlinie für die Naturschutzgroßprojekte sieht eine Förderung des Bundes bis zu 75 Prozent der Projektkosten vor. Der Anteil der Länder beträgt mindestens 15 Prozent. Zehn Prozent der Kosten verbleiben als Eigenanteil beim Projektträger. Mit der Abwicklung der Förderung hat das BMU das Bundesamt für Naturschutz (BfN) beauftragt. Die Gesamtkosten des Projekts, also Phase 1 und 2, werden für das Naturschutzgroßprojekt „Baar“ derzeit auf rund 5,7 Millionen Euro geschätzt, wobei für die Phase 2 eine erneute Bewilligung durch den Bund erforderlich ist. Die Mittel werden sukzessive ausgezahlt.

Ziel des Naturschutzgroßprojekts „Baar“ sind die Wiederherstellung, Entwicklung und langfristige Sicherung von Mooren auf der Baar sowie die Entwicklung von Waldrandbereichen auf der Baaralb. Die Waldrandbereiche auf der Baaralb sollen in ihrer Funktion als bundesweit bedeutsame Achsen des Biotopverbundes gestärkt werden. Zentraler Grundgedanke des Bundesförderprogramms ist, dass Projektträger und Land auch nach Abschluss des Vorhabens gemeinsam verantwortlich für die Betreuung der Flächen und für die Sicherstellung der Zielerreichung sind. Die Sicherung der Projektziele wird daher eine wichtige Aufgabe des kürzlich gegründeten Landschaftserhaltungsverbandes im Schwarzwald-Baar-Kreis werden.

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