Das Kultusministerium hat die Gewinner des Realschulwettbewerbs „NANU?!“ ausgezeichnet, an dem zehn Prozent aller Realschulen teilgenommen haben. „Der Wettbewerb hat viele Realschulen zu innovativen Unterrichtsprojekten in Naturwissenschaft und Technik motiviert“, sagte Kultusminister Andreas Stoch und gratulierte den Finalisten.
In der Hochschule Offenburg präsentierten die Schülerinnen und Schüler die zehn besten Beiträge aus den Bereichen Naturwissenschaft, Technik und „Mensch und Umwelt“ der Öffentlichkeit.
Den ersten Platz gewann die Klasse 9b der Klosterrealschule Offenburg mit dem Projekt „Wie wirken Säuren in unserem Körper?“. Mit der Erforschung von Kalk belegte die Klasse 9a der Realschule Rheinau den zweiten Platz. Der dritte Platz ging an die Klasse 8c der Realschule Eberbach, die im Chemieunterricht UV-Schutz untersucht hatte. Mit einem Sonderpreis ausgezeichnet wurde die stufenübergreifende AG der Realschule Wolfach für das Projekt „Was fliegt denn da?“.
NANU?! steht für „Neues aus dem Naturwissenschaftlichen Unterricht“ und ist das Motto des einzigen Landeswettbewerbs, der sich ausschließlich an Realschülerinnen und Realschüler richtet. Der Wettbewerb soll das naturwissenschaftliche Interesse von Jugendlichen stärken. Zudem möchte NANU?! Lehrerinnen und Lehrer ermutigen, im naturwissenschaftlichen Unterricht durch mehr Schülerorientierung, Teamarbeit, Formen freien Arbeitens und mit der Projektmethode innovative Wege zu gehen.
Informationen zum Wettbewerb
Bereits seit 17 Jahren fördert der NANU?!-Wettbewerb in Baden-Württemberg den naturwissenschaftlich-technischen Unterricht an Realschulen und stärkt damit das Profil dieser Schulart. Der Wettbewerb steht unter der Schirmherrschaft des Kultusministers Andreas Stoch. Gefördert wird der Wettbewerb in diesem Jahr von der Hochschule Offenburg, den Chemie-Verbänden Baden-Württemberg und Fonds der Chemischen Industrie sowie dem Förderverein „Realschule Baden-Württemberg - So real ist Schule e.V.“. Die Sachpreise für die Gewinner des Wettbewerbs ermöglichen die Firma Hedinger, die EnBW sowie der Europapark Rust. Die Veranstaltung unterstützt haben außerdem die Firmen Schwarzwald-Sprudel GmbH und die UHU GmbH & Co. KG.
Kurze Vorstellung der Projekte der Finalisten
Realschule in Bad Saulgau
Tinte, ein spannender Stoff. Jeden Tag verwenden wir sie: Zu Hause und in der Schule. Doch woraus besteht Tinte eigentlich?
Dieser Frage gingen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7b der Realschule in Bad Saulgau gemeinsam mit ihrem Lehrer Markus Reiser nach. "Ink - a miscelanneous liquid" lautet der Titel ihres bilingualen Forschungsprojekts.
Realschule Eberbach
Passend zur Jahreszeit Sommer hat sich die Klasse 8c der Realschule Eberbach zusammen mit ihrer Chemielehrerin Lisa Moser das Thema Sonnenschutz erforscht. Die Klasse untersuchte unter anderem die Inhaltsstoffe von Sonnencremes, den UV Schutz, die Bedeutung des Lichtschutzfaktors oder die Empfindlichkeit verschiedener Hauttypen. Beim Besuch einer ortsansässigen Apotheke produzierten die Schülerinnen und Schüler eine eigene, individuelle Sonnencreme.
Heinrich-Hansjakob-Bildungszentrums in Haslach
Die neunte Klasse des Heinrich-Hansjakob-Bildungszentrums in Haslach stellten gemeinsam mit ihrem Lehrer Patrick Hummel Kunststoff beispielsweise aus Stärke oder Bananen her. Nach der Herstellung wurden die Folien auf ihre Tauglichkeit überprüft. So machten sich die Schülerinnen und Schüler auf den Weg, nach alternativen Kunststoffen zu suchen.
Realschule Oberesslingen
Die Technikgruppe 9d und der Lehrer Udo Teutsch der Realschule Oberesslingen beschäftigte sich mit dem Getränkeautomaten ihrer Mensa. Das Ziel des Projektes war es, die bestehenden Funktionen des Getränkeautomaten zu erweitern und die erlernten Grundlagen der Informationstechnik zu vertiefen. Die Projektgruppe beschäftigte mit der automatischen Bechereinstellung, mit dem Ablauf für Verschüttetes oder mit dem Schutz vor Überlauf. Hierfür waren beispielsweise der Bau einer Zeitschaltuhr und einer Lichtschranke notwendig. Auch die Erstellung von Schaltplänen am PC und das Ätzen der Platinen gehörten zu den Tätigkeiten während des Projektes.
Klosterrealschule Offenburg
„Säuren in unserer Umwelt“ war das Thema, mit welchem sich die Klasse R 9a der Klosterrealschule aus Offenburg gemeinsam mit ihrer Lehrerin Sabine Schmidt im Chemieunterricht auseinandersetzte. Auch Säuren im eigenen Körper wurden untersucht. Eine Fragestellung war, wie schädlich das Getränk Cola ist.
Das Projekt wurde im Projektverlauf sehr bald um das Fach Biologie erweitert. Experten, wie beispielsweise Ärzte, wurden interviewt. In Versuchen wurden die Vermutungen überprüft.
Hohbergschule Plüderhausen
Die Klasse 8a der Hohbergschule Plüderhausen bekam von ihrer Lehrerin Celin Fischer die Aufgabe, eine Spielfigur mit Hilfe eines durch Rückstoß angetriebenen Fortbewegungsmittels auf dem Wasser, durch die Luft oder an Land möglichst lange zu transportieren. Durch ständige Testläufe und Modifikationen gelang es den Gruppen, ihren Antrieb zu perfektionieren. Am Wettbewerbstag traten die verschiedenen Teams mit ihren Konstruktionen in den jeweiligen Kategorien (Luft, Wasser, Land) gegeneinander an.
Realschule Rheinau
Aufgrund eines Bürgerentscheides über den Bau einer Entkalkungsanlage im Ort, beschäftigte sich die 9a der Realschule Rheinau mit diesem Thema. Daraus entstand das Projekt "hart oder weich?". Dabei entschlüsselten die Schülerinnen und Schüler das Rätsel, was Kalk überhaupt ist, wie er gebildet wird und wie sich der unbeliebte Kalkentfernen lässt. Es ergaben sich wiederum Fragen: Ist der Kalk, der die Rohre kaputt macht, vielleicht nützlich? In einem Experiment gossen die Schülerinnen und Schüler über mehrere Wochen Pflanzen mit kalkhaltigem und kalkfreiem Wasser.
Geschwister-Scholl-Realschule Riedlingen
Der Blick über den Tellerrand - Trennung von Stoffgemischen", so lautete der Titel des Forschungsprojekts der Klasse 5c der Realschule in Riedlingen. Chips, Cola, Smarties – In den Pausen scheinen diese Lebensmittel gerade bei Schülerinnen und Schülern sehr beliebt zu sein. Doch was ist in ihnen eigentlich enthalten? Um diese Frage zu beantworten, setzten die Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrerinnen Cordula Brielmaierr und Jacqueline Artelt verschiedene Verfahren der Stofftrennung ein.
Jörg-Ratgeb-Schule Stuttgart-Neugereut
Beim Kooperationsprojekt der 6. Klasse der Realschule und der 6. Klasse des Gymnasiums der Jörg-Ratgeb-Schule in Stuttgart-Neugereut ging es um Bienen, Wespen, Hummeln und Hornissen. Zusammen mit ihren Lehrerinnen Selina Zeren und Ursula Blasius beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit diesen interessanten Insekten und ihrer Nützlichkeit für Mensch und Natur. Während des Projektes entstanden 60 Insektenhotels mit unterschiedlicher Bauart und Füllmaterial, um den verschiedenen Insekten optimale Bedingungen zu gewährleisten.
Realschule Gosheim-Wehingen
Wie färbe ich eine Jeans ohne giftige Zusatzstoffe? Dieser naturwissenschaftlichen Fragestellung ging die Klasse 7b der Realschule in Gosheim-Wehingen mit ihrer Lehrerin Melanie Gerstenecker auf den Grund. Die Klasse begab sich auf die Suche nach verschiedenen natürlichen Färbemitteln. Baumwolle wurde eingefärbt und gebatikt. Außerdem versuchten die Schülerinnen und Schüler im Labor herauszufinden, wie Farben haltbarer und leuchtender werden können.
NANU?!- Sonderpreis
Realschule Wolfach
An der Realschule Wolfach setzte man sich in einer AG unter der Leitung des Lehrers Michael Opitz mit folgenden Fragen auseinander: Was fliegt denn da? Welche Vögel leben an der Kinzig? Nicht jeder Spaziergänger weiß dies, und so entstand vor vier Jahren bereits das Projekt, Schautafeln an der Kinzig aufzustellen. Da die erste Schülergruppe bereits ihren Realschulabschluss hat, sind in das Team immer wieder jüngere Schüler hinzugestoßen.