Schwäbisch Gmünd/Heidenheim - Viele Busse standen in den Depots, das große Verkehrschaos blieb aber aus: Der Warnstreik von Fahrern privater Busunternehmen hat den Straßenverkehr am Montag in mehreren Städten Baden-Württembergs nur leicht beeinträchtigt. Bis auf kleinere Staus etwa in Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis) und Heidenheim kam es zu keinen Verkehrsbehinderungen. Das teilten mehrere Polizeisprecher am Montag mit. Derweil hofft die Gewerkschaft Verdi nun auf ein Entgegenkommen der Arbeitgeber. «Wir erwarten ein Signal», sagte Verdi-Verhandlungsführer Rudolf Hausmann. Andernfalls würde die Gewerkschaft zu weiteren Streiks aufrufen.
Ohne öffentliche Ankündigung soll in den nächsten Tagen jedoch nicht erneut die Arbeit niedergelegt werden. Hausmann kritisierte, dass sich einige Busunternehmen gegen ein Abkommen mit Verdi widersetzten und Rentner als Ersatzfahrer engagierten.
Der Gewerkschaft Verdi zufolge waren rund 300.000 Schüler und Pendler betroffen. Bis zu 1.000 Busfahrer sollten über den Tag verteilt ihre Arbeit niederlegen, sagte Hausmann. Der Warnstreik betraf den privaten Omnibusverkehr in Bietigheim-Bissingen, Ludwigsburg, Müllheim, Schwäbisch Hall, Heidenheim, Schwäbisch Gmünd, Tübingen, Reutlingen und Tuttlingen.
Verdi fordert deutliche Verbesserungen der Arbeitsbedingungen. Dazu zählen unter anderem 30 Tage Urlaub für alle und dass die Löhne auch im Krankheitsfall zu 100 Prozent weitergezahlt werden. Der Arbeitgeberverband WBO bezeichnete die Forderungen als überzogen und realitätsfern: «Die Gesamtforderung ist absolut unangemessen und für die Unternehmen wirtschaftlich nicht darstellbar.»
Quelle:
dpa/lsw