Polizei

Zahl der Drogentoten stark gesunken

Ein Mann setzt sich eine Spritze mit Heroin in den Arm.

Die Zahl der Drogentoten in Baden-Württemberg ist 2021 stark gesunken. Während im Jahr 2020 noch 158 Menschen ihr Leben lassen mussten, sind im vergangenen Jahr 130 Menschen durch den Konsum illegaler Drogen verstorben.

„Jedes Menschenleben, das durch den Konsum illegaler Drogen sinnlos ausgelöscht wird, ist eins zu viel. Im Jahr 2021 forderte der Drogenkonsum deutlich weniger Menschenleben als im Jahr zuvor. Während im Jahr 2020 noch 158 Menschen ihr Leben lassen mussten, sind im vergangenen Jahr 130 Menschen durch den Konsum illegaler Drogen verstorben. Damit liegt die Zahl deutlich unterhalb des langjährigen Mittelwerts von 190 Verstorbenen pro Jahr. Trotzdem dürfen wir keinen Moment in unseren Bemühungen nachlassen. Der Fokus muss weiterhin auf der Suchprävention und Aufklärung liegen, um den Menschen die Folgen des illegalen Drogenkonsums aufzuzeigen“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl bei der Bekanntgabe der Zahl der Drogentote 2021.

Zahl der Drogentoten

Unter den Drogentoten des Jahres 2021 sind 112 (2020: 132) Männer und 18 (26) Frauen. Acht Verstorbene sind Heranwachsende, zwei sind Jugendliche. 25 (31) Personen haben eine nichtdeutsche Staatsangehörigkeit. Das Durchschnittsalter liegt mit 38,1 (37,5) Jahren leicht über dem des Vorjahres.

Regionale Verteilung der Drogentoten

Die meisten Personen, die an den Folgen ihres Drogenkonsums verstorben sind, wurden im Stadtkreis Mannheim 14 (fünf), der Landeshauptstadt Stuttgart mit zwölf (15), im Kreis Tübingen mit zehn (sieben) sowie im Ortenaukreis mit acht (fünf) Toten verzeichnet. Keine Todesfälle im Zusammenhang mit Rauschgift wurden im Stadtkreis Heilbronn, im Main-Tauber-Kreis sowie in den Kreisen Waldshut, Konstanz, Enz, Sigmaringen und Heidenheim registriert.

Opfer von Heroin und Mischkonsum

Der Konsum von Heroin bleibt, auch wenn die Zahlen sichtbar rückläufig sind, die häufigste Ursache für tödlichen Drogenkonsum. In zehn (17) Fällen war eine Überdosis Heroin todesursächlich. Eine besonders gefährliche und unkalkulierbare Wirkung entsteht beim sogenannten Mischkonsum, wenn Heroin mit anderen Drogen, Medikamenten oder Alkohol konsumiert wird. So führte in 21 (25) Fällen der Mischkonsum von Heroin zum Tode.

Beim Konsum von Kokain als Todesursache ist der Trend mit zwei (fünf) Fällen zwar weiterhin rückläufig, demgegenüber ist aber eine Zunahme beim Mischkonsum mit 28 (24) Fällen zu verzeichnen. Nach Heroin ist Kokain somit die am zweithäufigsten todesursächliche Droge.

Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität

Neben den spezialisierten Fachinspektionen bei den Kriminalpolizeidirektionen und im Landeskriminalamt geht die Polizei auch mit gemeinsamen Ermittlungsgruppen von Schutz- und Kriminalpolizei gegen die Rauschgiftkriminalität vor. Dem organisierten Rauschgifthandel tritt die Polizei durch Kooperation mit europäischen Polizeidienststellen auch international entschlossen entgegen.

Ein besonders erfolgreicher Schlag gegen die organisierte Rauschgiftkriminalität gelang den Ermittlerinnen und Ermittlern der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift Karlsruhe (GER KA). Durch gezielte Ermittlungsmaßnahmen kamen sie Großdealern auf die Spur. Den zwei Männern aus dem Raum Heidelberg wird vorgeworfen, zwischen April und Juni 2020 mit mehr als 1.000 Kilogramm Marihuana und Haschisch sowie 42 Kilogramm Kokain gehandelt zu haben. Zur Lagerung vor dem Verkauf mieteten sie Hallen sowie mehrere Wohnungen an. Beide Tatverdächtigen wurden im Mai 2021 festgenommen und befinden sich seitdem in Untersuchungshaft. Durchsuchungen führten zum Auffinden von Marihuana im dreistelligen Kilogrammbereich sowie weiterer großer Mengen von Haschisch, Kokain und Amphetamin. Zusätzlich gelang es den Ermittlerinnen und Ermittlern, mehr als 76.000 Euro Bargeld, vier hochwertige Fahrzeuge und zwei scharfe Schusswaffen sicherzustellen. Die Erlöse ihrer kriminellen Rauschgiftgeschäfte in Höhe von mehreren Millionen Euro investierten die beiden in Immobilien im In- und Ausland. Seit Januar 2022 läuft der Prozess gegen die beiden Angeklagten vor dem Landgericht Mannheim.

Präventionsarbeit

Auch im Jahr 2021 stand die Polizei Baden-Württemberg den Schulen im Land – trotz der Corona-Pandemie – als verlässlicher Partner zum Thema Drogenprävention zur Seite. 2021 informierte die Polizei rund 28.000 Schülerinnen und Schüler in 1.130 Veranstaltungen nicht nur über illegale, sondern auch über legale Suchtmittel.

Das bewährte und im Baukastenprinzip aufgebaute Schülerprogramm für die Klassenstufen sechs bis neun wurde in Zusammenarbeit mit kommunalen und regionalen Kooperationspartnern sowie mit landesweit zuständigen Stellen der Suchtprävention im Jahr 2019 neu konzipiert. Mitte des Jahres 2021 wurde das Programm um eine elektronische Lernanwendung erweitert. Diese Kombination aus traditionellen Präsenzveranstaltungen und modernem E-Learning verbindet die Effektivität und Flexibilität verschiedener Lernformen. Die elektronische Lernanwendung ist an das bestehende Schulprogramm angelehnt und unterstützt Schülerinnen und Schüler bei der rechtlichen Einordnung legaler und illegaler Drogen. Zudem erfahren sie, welche Gefahren und Konsequenzen durch den Drogenkonsum drohen. Auch die Rolle der Polizei in der Suchtprävention und Hilfsmöglichkeiten bei Drogenproblemen werden beleuchtet. Auf ihrer Webseite stellt die Polizei Broschüren und Angebote der Suchtberatung zur Verfügung. Darüber hinaus finden junge Menschen unter der speziell an Jugendliche gerichteten Internetseite polizei für dich viele weitere Informationen zu den Themen legale und illegale Drogen.

„Prävention schützt Leben, gerade wenn es um den Konsum von Drogen geht. Durch die Pandemie wurde die Polizei dabei vor Herausforderungen gestellt, die sie innovativ meistert. Der Polizei fand kreativ Mittel und Wege, um insbesondere Kinder und Jugendliche zu erreichen und ihnen die Gefahren des Drogenkonsums zu vergegenwärtigen. Wir werden in unseren präventiven Anstrengungen nicht nachlassen und weiterhin Aufklärung auf allen Ebenen und allen Kanälen betreiben“, so Innenminister Thomas Strobl.

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