Der Schwarzwaldverein e.V. übergab Naturschutzminister Alexander Bonde heute ein Positionspapier zu einem möglichen Nationalpark im Nordschwarzwald. Minister und Vertreter des Verbands nutzten den Termin zu einem ausführlichen persönlichen Gespräch über die Auswirkungen eines Nationalparks im Schwarzwald. Beide Seiten zeigten sich sehr zufrieden über Verlauf und Inhalt des Gesprächs. Ich freue mich, dass sich der Schwarzwaldverein als wichtiger Wanderverband im Land mit mehr als 70.000 Mitgliedern kurz vor der Vorstellung des Gutachtens zu einem Nationalpark im Nordschwarzwald - wie viele andere Verbände - nun ebenfalls mit einem Positionspapier in die Diskussion eingebracht hat. Er leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Versachlichung, sagte Minister Bonde am Donnerstag (4. April) im Nachgang des Treffens in Stuttgart. Das unabhängige Gutachten wird am 8. April in Stuttgart vorgestellt. Auf dessen Basis entscheidet die Landesregierung, ob sie das Projekt mit einem Gesetzgebungsverfahren weiter verfolgt.
Der Schwarzwaldverein bringt mit seinem Wegenetz ein erhebliches Grundkapital für Wander-Infrastruktur und Besucherlenkung ein. Im Gegenzug wollen wir uns mit unseren Ideen und Anregungen auch in die Diskussion um die Einrichtung eines Nationalparks im Nordschwarzwald einbringen und fordern, dass diese in möglichen weiteren Planungen Berücksichtigung finden. Als anerkannter Naturschutzverband sehen wir unsere besondere Verpflichtung in der Erhaltung der Schwarzwälder Kulturlandschaft, so der Präsident des Schwarzwaldvereins, Eugen Dieterle. Dem Positionspapier sei ein langer Prozess vorausgegangen, das Papier spiegele nun die gesamte Bandbreite der Ansichten der Mitglieder des Schwarzwaldvereins: Auch in unserem Verein gehen die Meinungen über einen Nationalpark im Schwarzwald auseinander, so Dieterle. Das Papier des Schwarzwaldvereins enthält spannende Ideen, die wir auf jeden Fall in das weitere Verfahren einfließen lassen werden, betonte Minister Bonde und bedankte sich für die Anregungen des Vereins.
Nationalpark wäre Herzstück der Region Nordschwarzwald
Schwarzwaldverein wie Minister waren sich vollkommen einig darin, dass ein vom Land finanzierter Nationalpark im Nordschwarzwald selbstverständlich eng mit dem ebenfalls vom Land finanzierten bestehenden Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord verknüpft sein und entwickelt werden müsse. Nationalpark und Naturpark müssen ineinander greifen, um die gewünschte Dynamik zu entfalten. Der Nationalpark wäre ein Kristallationspunkt für die ganze Region, so Bonde und Dieterle. Zudem sei ein übergreifender Entwicklungsansatz für die gesamte Region notwendig - über den Nationalpark hinaus.
Auch darin, dass Loipen wie Wanderwege in einem Nationalpark auch künftig bestehen bleiben müssten, bestand Einigkeit. Das Engagement des Schwarzwaldvereins für Wanderwege ist höchst wertvoll. Auch das Land hat Interesse an einer durchgängigen Beschilderung der Wege, betonte Bonde. Er wünsche sich, dass sich der Schwarzwaldverein als wichtiger Multiplikator auch künftig einbringen werde - die Landesregierung werde den Verein gerne einbinden, so der Minister. Im Falle der Einrichtung eines Nationalparks stellte Minister Bonde dem Schwarzwaldverein die Mitwirkungsmöglichkeit im Beirat in Aussicht.