Gleichstellung

Vermittlungsausschuss zum Adoptionshilfe-Gesetz

Meret (2. v.l.) und Jessica Fluhr sitzen mit ihren Kindern, Janusz (l.) und Seth (r.) am Tisch. Das Frauenpaar lebt mit zwei Kindern in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft.

Der Vermittlungsausschuss von Bundesrat und Bundestag tagt zur Neuregelung des Adoptionsrechts. Insbesondere die Ausgestaltung einer neuen Beratungspflicht bei Stiefkindadoptionen war zuvor umstritten.

Im Hinblick auf den am Donnerstag, 10. Dezember 2020, tagenden Vermittlungsausschuss äußert sich der Sozialminister Manne Lucha zuversichtlich, dass eine Lösung zum Adoptionshilfe-Gesetz gefunden werden kann. „Ich freue mich, dass es mit dem Adoptionshilfe-Gesetz vorangeht. Mit einem vernünftigen Kompromiss wird es möglich, das Gesetz noch in diesem Jahr abzuschließen“, sagte Lucha. „Sobald feststeht, dass das Gesetz keine zusätzliche Benachteiligung lesbischer Mütter mehr enthält, ist der Weg frei für unsere Zustimmung im Bundesrat. Dann bekommen wir auch endlich die Verbesserungen im Adoptionsrecht, für die sich die Länder seit Langem eingesetzt haben.“

Land stimmt im Bundesrat zunächst gegen Gesetzentwurf

Das Gesetz sieht unter anderem mehr Unterstützung bei Adoptionen und verpflichtende Begleitung von Auslandsadoptionen vor. Umstritten war jedoch die Ausgestaltung einer neuen Beratungspflicht bei Stiefkindadoptionen. „Diese Regelung war so gefasst, dass sie eine weitere Hürde für lesbische Paare bedeutet hätte, in deren Ehe oder festen Lebensgemeinschaft ein Kind geboren wird. So konnten wir dem Gesetz im Sommer einfach nicht zustimmen. Denn Lesben sind ohnehin dadurch benachteiligt, dass sie in diesen Fällen überhaupt einen Antrag auf Stiefkindadoption stellen und ein umständliches familiengerichtliches Verfahren durchlaufen müssen. Bei heterosexuellen Ehen ist das anders: Dort ist der Ehemann automatisch rechtlich Vater, völlig unabhängig von biologischer Vaterschaft“, erläutert Lucha. „Um neue Diskriminierung zu vermeiden, brauchen wir eine Ausnahmeregelung von der Beratungspflicht für Fälle, in denen das einfach nicht passt. Die Regelung muss sicherstellen, dass das Verfahren für lesbische Mütter nicht noch komplizierter wird als es eh schon ist. Wenn Bund und Länder sich darauf verständigen, können wir hinter dieses Gesetz einen Haken setzen.“ Über das vorliegende Gesetz hinaus bleibe die vollständige Gleichstellung lesbischer Paare sein Ziel, betonte Lucha. Dies sei aber nicht im Adoptionsrecht zu leisten. Dazu bedürfe es einer künftigen Änderung des Abstammungsrechts.

Das Adoptionshilfe-Gesetz war am 28. Mai 2020 vom Bundestag beschlossen worden, verfehlte jedoch im Bundesrat am 3. Juli 2020 die erforderliche Mehrheit, weil grün-mitregierte Länder wie Baden-Württemberg ihm die Zustimmung versagten. Manne Lucha erläuterte in seiner Rede die Beweggründe. Die Bundesregierung hat am 2. Dezember 2020 beschlossen, den Vermittlungsausschuss anzurufen. Der Vermittlungsausschuss tagt am 10. Dezember 2020 ab 18 Uhr und besteht zur Hälfte aus Mitgliedern des Bundesrates und des Bundestages. Der Empfehlung des Vermittlungsausschusses müssen anschließend noch beide Parlamente zustimmen. Die nächste Sitzung des Bundesrates findet am 18. Dezember 2020 statt.

Vermittlungsausschuss zum Ad­op­ti­ons­hil­fe-Ge­setz

Weitere Meldungen

Menschen gehen über die Bernhardusbrücke in Bad Krozingen.
  • Kommunen

Bad Krozingen wird Große Kreisstadt

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 30. April 2024

Geschäftsleute in einem Sitzungssaal diskutieren unter der Leitung einer Führungskraft.
  • Gründungskultur

Baden-Württemberg stärkt Start-up-Förderung

LGS 2024 in Wangen
  • Gartenschau

Landesgartenschau Wangen eröffnet

Die Aufnahme zeigt das Atomkraftwerk in Fessenheim in Frankreich.
  • Kernkraft

Stellungnahme zu KKW Fessenheim

Justizministerin Marion Gentges hält am Pult des Bundesrates eine Rede.
  • Justiz

Identität von Vertrauenspersonen schützen

Rinder mit Kälbern auf der Weide
  • Landwirtschaft

Milchwirtschaft nicht zusätzlich belasten

Ein Stempel mit der Aufschrift "Bürokratie" liegt auf Papieren.
  • Bundesrat

Land treibt Bürokratieabbau voran

Screenshot LEP-Portal
  • Landesentwicklung

Mitwirken am Landesentwicklungsplan

Eine Spritze liegt auf einem Impfpass.
  • Gesundheit

Europäische Impfwoche sensibilisiert für Bedeutung von Impfungen

Die Bewohner einer Wohngemeinschaft für Senioren unterhalten sich. (Foto: © dpa)
  • Quartiersimpulse

660.000 Euro für Quartiers-Projekte

Schloss Mannheim
  • Schlösser und Gärten

Neue digitale Angebote für Schlösser

Stethoskop vor farbig eingefärbtem Kartenumriss von Baden-Württemberg mit Schriftzug: The Ländarzt - Werde Hausärztin oder Hausarzt in Baden-Württemberg
  • Gesundheitsberufe

390 Bewerbungen für 75 Studienplätze der Landarztquote

Ministerialdirektorin Leonie Dirks steht vor Transfermobil und übergibt Fahrzeugschlüssel an Prof. Dr. Daniel Buhr vom Landeskompetenzzentrum Pflege & Digitalisierung.
  • Digitalisierung

Transfermobil bringt Pflege-Innovationen ins Land

Symbolbild zur Künstlichen Intelligenz mit einem Prozessor und dem Schriftzug "AI Artificial Intelligence Technology"
  • Innovation

InnovationCamp künftig an drei Standorten

Wengenviertel in Ulm
  • Städtebauförderung

235 Millionen Euro für Städtebaumaßnahmen

Enforcement Trailer der Polizei Baden-Württemberg zur Geschwindigkeitskontrolle.
  • Verkehrssicherheit

Bilanz der Geschwindigkeits­kontrollwoche

Ein von Schatten bedeckter Mann vor blauem Himmel hält ein Telefon in der Hand
  • Gewalt an Männern

Vier Jahre Männerhilfetelefon

Vier Jugendliche sitzen auf einer Freitreppe und betrachten etwas auf dem Smartphone
  • Jugendliche

Jugendliche diskutieren zum Thema „Was dich bewegt“

Die Europafahne weht auf dem Dach der Villa Reitzenstein, dem Amtssitz des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg.
  • Europawahl

34 Parteien zur Europawahl zugelassen

Eröffnungsfeier Animated Week Stuttgart
  • Kunst und Kultur

Erste „Stuttgart Animated Week“ eröffnet

Gruppenbild vor dem baden-württembergischen Gemeinschaftsstand auf der Hannover Messe 2024
  • Wirtschaft

Kretschmann besucht Hannover Messe

Ein Verkehrsschild mit Tempo 30 und darunter dem Hinweis: „22 bis 6 h Lärmschutz“
  • Tag gegen Lärm

Tempo 30 gegen Straßenlärm

Gruppenbild mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (vorne, Mitte) und den Ordensprätendentinnen und Ordensprätendenten
  • Auszeichnung

Verdienstorden des Landes an 22 verdiente Persönlichkeiten

Ein Rettungswagen fährt mit Blaulicht. (Foto: © dpa)
  • Rettungsdienst

Neufassung des Rettungsdienstgesetzes auf den Weg gebracht