Geburtshilfe

Verbesserung der Geburtshilfe

Eine Hebamme führt eine Ultraschalluntersuchung an einer Schwangeren durch.

Der Runde Tisch Geburtshilfe hat die Erprobung lokaler Gesundheitszentren beschlossen. Durch die Vernetzung von Ärztinnen und Ärzten mit anderen Gesundheitsberufen, beispielsweise mit Hebammen oder Kinderpflegerinnen und Kinderpflegern, soll die Betreuung Schwangerer, Gebärender und Wöchnerinnen bedarfsgerecht weiterentwickelt werden.

Um die Geburtshilfe in Baden-Württemberg weiter zu verbessern, hat der Runde Tisch Geburtshilfe jetzt die Erprobung lokaler Gesundheitszentren beschlossen, in denen unterschiedliche Professionen und Fachgebiete eng miteinander zusammenarbeiten. Auf den entsprechenden Förderaufruf hatten sich eine Vielzahl an Gemeinden, Städten sowie Stadt- und Landkreise mit ihren Konzepten beworben. Nun stehen die mit jeweils 150.000 beziehungsweise 100.000 Euro geförderten Projekte fest: Den Zuschlag erhalten die Landkreise Reutlingen und Sigmaringen, der Ortenaukreis sowie die Stadt Radolfzell.  

„Alle vier Vorhaben haben das Ziel, die flächendeckende Versorgung mit allen Angeboten der Geburtshilfe in Baden-Württemberg auf Dauer sicherzustellen“, so Staatssekretärin Bärbl Mielich anlässlich der Bekanntgabe der geförderten Projekte. „Die Versorgung für werdende Mütter ist im Land sehr unterschiedlich, einige Regionen sind gut aufgestellt, andere sind unterversorgt. Mit dem Konzept der Gesundheitszentren für Geburtshilfe gehen wir einen neuen Weg, der sowohl für die Schwangeren als auch für Hebammen sowie Ärztinnen und Ärzte eine attraktive Alternative darstellen soll. Wir werden diese neue Versorgungsform mit dem Ziel evaluieren, diese bei positivem Ergebnis auch auf andere Regionen im Land zu übertragen.“

Die Projekte in der Übersicht

  • Landkreis Reutlingen: Lokales Gesundheitszentrum mit dem Schwerpunkt geburtshilfliche Versorgung (150.000 Euro): Ziel des Projektes ist der Aufbau eines lokalen Gesundheitszentrums (LGZ) mit Schwerpunkt auf geburtshilflicher Versorgung (Hebammenpraxis) in Münsingen. Das Gesundheitszentrum soll die Vor- und Nachsorge im Hebammenbereich für den Mittelbereich Münsingen sicherstellen und weiterentwickeln. Ein weiteres Ziel ist die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Hebammen, da eine gemeinsame Praxis mehr Flexibilität in der Arbeitsplanung der Hebammen und damit eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf bietet. Das Gesundheitszentrum soll zudem als virtueller Gesundheitsverbund durch einen Lotsen repräsentiert werden. Zusätzlich kann das Zentrum über eine gynäkologische Praxis bis hin zu einer Geburtenstation bedarfsgerecht erweitert werden. 
  • Landkreis Sigmaringen: Gesundheitszentrum mit geburtshilflichem Schwerpunkt an den Standorten Sigmaringen und Bad Saulgau (150.000 Euro): Ziel des Projektes ist der Aufbau eines lokalen Gesundheitszentrums, das ärztliche Dienste, Hebammendienste mit Kreißsaal, eine Hebammenambulanz inklusive Hausbesuchsdienst, soziale Dienste sowie Gesundheitsförderung beinhaltet. In Sigmaringen und Bad Saulgau sollen die geburtshilfliche Abteilung und das gynäkologische Versorgungszentrum der SRH Klinik durch eine Hebammenambulanz sowie die Angliederung der Frühen Hilfen erweitert werden. Das Projekt beinhaltet Programme zur Gesundheitsbildung, eine frühzeitige Einbindung sozialer Dienste, die Sicherstellung der aufsuchenden Wochenbettbetreuung sowie den Einbezug von Telemedizin. 
  • Ortenaukreis: Sicherstellung der geburtshilflichen Vor- und Nachsorge in der Region Oberkirch-Renchtal (150.000 Euro): Anlässlich des Projekts wird ein Konzept entwickelt, um Frauen vor und nach der Geburt in der Region Oberkirch-Renchtal kontinuierlich zu begleiten. Dabei sollen digitale Lösungen den Kommunikationsaustausch unterstützen und eine Plattform „Hebammennetzwerk“ für die Wochenbettbetreuung sowie ein Hebammenbereitschaftsdienst errichtet werden. Betreuungskonzepte sollen weiterentwickelt und Arbeitsbedingungen von Hebammen verbessert werden. 
  • Stadt Radolfzell: Familienfreundliche Geburtshilfe im Landkreis Konstanz / Lokales Gesundheitszentrum Radolfzell am Bodensee (100.000 Euro): Ziel des Projektes ist die Erarbeitung eines Konzepts für ein lokales Gesundheitszentrum mit dem Schwerpunkt geburtshilfliche Versorgung. Betreuungsengpässen soll von Beginn des Projektes an durch Koordination und Vernetzung von frühen Hilfen, Gynäkologen, Hebammen und Kliniken entgegengewirkt werden. Vor allem strukturschwache, bildungsferne und integrationsbedürftige Familien sollen frühzeitig eingebunden werden. 

Runder Tisch Geburtshilfe

Teilnehmende des Runden Tischs sind die gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen, der Hebammenverband BW, die Elternschaft, Frauen- und Kinderärzteschaft, der Landkreistag BW, die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft, die Landesärztekammer sowie Staatssekretärin Bärbl Mielich mit weiteren Vertreterinnen und Vertretern des Ministeriums für Soziales und Integration.

Runder Tisch Geburtshilfe

Weitere Meldungen

Industrie und Binnenmarkt
  • Städtebau

Zukunftskonzept für Hafen Mannheim

Hotel Rheingold im städtebaulichen Erneuerungsgebiet Ortskern II in Gailingen
  • Städtebau

Ortskern in Gailingen erfolgreich saniert

Eine Rollstuhlfahrerin fährt in einer Wohnanlage zu ihrer Wohnung.
  • Inklusion

Tag der Demokratie am 15. September

Eine Pflegerin legt der Bewohnerin einer Seniorenresidenz im Rahmen einer elektronischen Visite ein EKG-Gerät an, das die Daten an einen Tablet-Computer und von dort aus zum Arzt überträgt.
  • Gesundheit

Gesundheits-Delegations­reise nach Dänemark

Kleinkind auf Rutsche
  • Städtebauförderung

15 Millionen Euro für soziale Integration

Neues Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin in Freiburg, Ansicht Innenbereich mit bunten Stühlen, Tischen, bunten Lichtern an der Decke
  • Gesundheit

Neues Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin in Freiburg

Kinder spielen im Kindergarten (Bild: © dpa).
  • Frühkindliche Bildung

Neuer Landeselternbeirat für Kitas geplant

Der Landeswettbewerb „RegioWIN 2030“ (Bild: Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg)
  • Innovation

Land fördert Projekt für medizinische Innovationen

Kinder einer Kindergartengruppe nehmen in einem Gruppenraum mit ihrern Erzieherinnen an einer Bewegungseinheit mit einem Tuch teil.
  • Frühkindliche Bildung

Inklusion in Kitas stärken

Eine Trachtengruppe beim Landesfestumzug der Heimattage 2018 in Waldkirch (Bild: © picture alliance/Achim Keller/dpa).
  • Heimatpflege

Zehn Heimatmedaillen verliehen

Kinder sind auf einer Straße mit dem Fahrrad unterwegs zur Schule. (Foto: © dpa)
  • Sicherheit

Start der Aktion „Sicherer Schulweg“

Eine Gruppe Grundschülerinnen unterschiedlicher Herkunft stehen auf dem Pausenhof zusammen (Bild: © Ministerium für Kultus, Jugend und Sport BW).
  • Integration

Land fördert interkulturelle Elternmentorenprogramme

Aussicht vom Schönbergturm bei Reutlingen.
  • Ländlicher Raum

Neue Förderlinie zur nachhal­tigen Strukturentwicklung

Ein Mann programmiert einen Roboterarm, der in einer Produktionslinie einer Smart Factory eingebaut ist.
  • Arbeitsmarkt

Lage auf Arbeitsmarkt bleibt angespannt

Symbolbild: Bewohner des Mehrgenerationenhauses in Überlingen stehen auf Balkonen.
  • Quartiersimpulse

Land fördert acht weitere Quartiers-Projekte

Eine Frau bedient die Smartphone-App eines Onlinehändlers. (Foto: © dpa)
  • Verbraucherschutz

Projekt zum Verbraucherschutz in einfacher Sprache

Niko Kappel läuft Ehrenrunde nach Medaillengewinn
  • Paralympics

Elf Athleten aus Baden-Württemberg bei den Paralympics in Paris

Eine Hand nimmt eine Euro-Münze aus einer Geldbörse, in der sich weitere Münzen befinden. (Foto © dpa)
  • Soziales

Armut verschlechtert Chancen bei der Wohnungssuche

 Ministerpräsident Winfried Kretschmann (erste Reihe, Dritter von links) beim Besuch zweier Projekte der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart.
  • Stadtentwicklung

Projekte der Internationalen Bauausstellung 2027

Mann im Rollstuhl testet die höhenverstellbare Wandklappliege für Erwachsene in einer „Toilette für alle“
  • Menschen mit Behinderungen

Land fördert „Toiletten für Alle“ erneut mit bis zu 200.000 Euro

Ein Arzt einer Frauenklinik führt eine pränatale Ultraschall-Untersuchung an einer in der 18. Woche schwangeren Frau durch. (Bild: © picture alliance/Daniel Karmann/dpa)
  • Gesundheit

Förderprogramm für Sprach­mittler im Gesundheitswesen

Ein automatisierter externer Defibrillator (AED) in einem Kasten (Bild: © Carolin Eckenfels/dpa)
  • Polizei

Polizei leistete in rund 1.000 Fällen Erste-Hilfe

Ministerin Olschowski auf der Bühne
  • Forschung

Land stärkt europäische Innovationsprojekte

Eine Pflegerin legt der Bewohnerin einer Seniorenresidenz im Rahmen einer elektronischen Visite ein EKG-Gerät an, das die Daten an einen Tablet-Computer und von dort aus zum Arzt überträgt.
  • Pflege

Weiterentwicklung von Televisiten gefördert

Portraits der Preisträgerinnen
  • Forschung

Landesforschungspreis und Preis für mutige Wissenschaft 2024