„Zahlreiche Lehrerinnen und Lehrer haben sich im vergangenen Schuljahr für das Projekt „Leseförderung durch Vorlesen“ besonders engagiert – und damit vielen Kindern und Jugendlichen Lesefreude und erweiterte Lese- und Sprachkompetenz vermittelt. Dafür gilt ihnen mein besonderer Dank“, sagte Kultusminister Andreas Stoch.
Kultusminister Andreas Stoch hat die hervorragenden Ergebnisse des Forschungsprojekts „Leseförderung durch Vorlesen“ gewürdigt. Das Kultusministerium widmete zusammen mit dem Staatlichen Schulamt Stuttgart und der Stiftung „KINDER FÖRDERN – ZUKUNFT STIFTEN“ dem Projekt eine Schuljahres-Abschlussveranstaltung. Dabei erhielten 16 Stuttgarter Schulen, die im vergangenen Schuljahr mit mindestens fünf Klassen an dem Projekt teilgenommen hatten, von Kultusministerium, Staatlichem Schulamt Stuttgart und Pädagogischer Hochschule Weingarten das Prädikat „Vorleseschule“.
„Angesichts des heutigen medialen Überangebots ist es eine besondere Herausforderung, Schülerinnen und Schülern den Wert von Büchern und Literatur nahezubringen“, sagte Kultusminister Stoch. „Zahlreiche Lehrerinnen und Lehrer haben sich im vergangenen Schuljahr für das Projekt „Leseförderung durch Vorlesen“ besonders engagiert – und damit vielen Kindern und Jugendlichen Lesefreude sowie erweiterte Lese- und Sprachkompetenz vermittelt. Dafür gilt ihnen mein besonderer Dank.“
Stoch, selbst begeisterter Romanleser, hob die hohe Effektivität des Projekts hervor. Die wissenschaftliche Begleitforschung habe ergeben, dass alle beteiligten Schulklassen ihre Lesekompetenz signifikant gesteigert hätten. Zudem verbesserten sich Arbeitsatmosphäre, Zuhörkompetenz und Aufmerksamkeit in den Klassen. Dabei koste das Projekt keinen einzigen Cent. Der Lehrer benötige nichts als ein Buch, aus dem vorgelesen werde.
Auch der Begründer des Projekts, Prof. Dr. Jürgen Belgrad von der Pädagogischen Hochschule Weingarten, betonte, wie einfach Lehrer mit ihren Klassen am Projekt teilnehmen könnten. Sie müssten ihren Schülern lediglich drei bis vier Mal pro Woche 10 bis 15 Minuten einen literarischen Text ihrer Wahl vorlesen. Wie Belgrad anhand der Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Forschung darlegte, verbessert sich dank des Vorlesens der durch einen normierten Lesetest erfasste Lesequotient signifikant. Eine weitere deutliche Steigerung werde erreicht, wenn die Lehrerin mit der Klasse im Anschluss an den Vortrag über den Text rede. Das regelmäßige Vorlesen wirke sich zudem noch in anderer Hinsicht positiv aus: Die Klassengemeinschaft werde gestärkt, Schüler würden Figuren der vorgelesenen Texte in ihren Aufsätzen verwenden und auch in ihrer Freizeit häufiger zu Büchern greifen.
„Es ist zu empfehlen, regelmäßige Vorlesezeiten sowohl in der Primar- als auch in der Sekundarstufe in den Curricula aller Bildungsgänge zu etablieren“, resümierte Belgrad. Bislang kamen insgesamt mehr als 10.000 Schüler in fünf Schulamtsbezirken in den Genuss des Projekts "Leseförderung durch Vorlesen", in vier weiteren Schulamtsbezirken laufen die Planungen für das kommende Schuljahr. Beteiligt haben sich Grund-, Haupt-, Werkreal- und Realschulen. Erprobt wird das Projekt zusätzlich an Gymnasien und Berufsschulen. Ab Herbst 2013 soll es auch Einzug in Einrichtungen der frühkindlichen Förderung halten.
Die Veranstaltung klang mit einem geselligen Beisammensein bei einem Büffet aus, das Schüler der Friedensschule Stuttgart – mit finanzieller Unterstützung der Stiftung „KINDER FÖRDERN – ZUKUNFT STIFTEN“ – gestalteten.
Folgende Schulen erhielten das Prädikat „Vorleseschule“:
- Bismarckschule, Stuttgart-Feuerbach
- Fasanenhofschule, Stuttgart-Fasanenhof
- Filderschule, Stuttgart-Degerloch
- Franz-Schubert-Schule, Stuttgart-Botnang
- Fuchsrainschule, Stuttgart-Ost
- Hohewartschule, Stuttgart-Feuerbach
- Jörg-Ratgeb-Schule, Stuttgart-Neugereut
- Körschtalschule, Stuttgart-Plieningen
- Österfeldschule, Stuttgart-Vaihingen
- Reisachschule, Stuttgart-Weilimdorf
- Steinbachschule, Stuttgart-Büsnau
- Steinenbergschule, Stuttgart-Hedelfingen
- Uhlandschule, Stuttgart-Rot
- Uhlbach, Stuttgart-Uhlbach
- Wilhelm-Hauff-Schule, Stuttgart-Süd
- Wilhelmsschule Wangen, Stuttgart-Wangen