Studium

Rückenwind für die neue Lehrerbildung in Baden-Württemberg

Ein Lehrer erklärt einem Schüler etwas (Bild: © Ministerium für Kultus, Jugend und Sport BW).

In der 2. Bewilligungsrunde der bundesweiten “Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ haben sich Anträge aus Tübingen, Konstanz, Stuttgart, Ludwigsburg und Hohenheim durchgesetzt. Der Erfolg der baden-württembergischen Hochschulen unterstütze den Aufbau von Schools of Education, mit denen wir neue Orte für eine starke Lehrerbildung schaffen, so Wissenschaftsministerin Theresia Bauer.

Ministerin Bauer gratuliert den Universitäten Tübingen, Konstanz, Stuttgart und dem Verbund aus Universität Stuttgart, Pädagogischer Hochschule Ludwigsburg, Universität Hohenheim, Kunst- und Musikhochschule Stuttgart und der staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart zu ihrem Erfolg. Gemeinsam mit den neuen Schools of Education in Heidelberg und Freiburg, die bereits in der ersten Förderrunde eine Zusage erhielten, werden nun insgesamt 6 baden-württembergische Vorhaben mit einer Fördersumme von insgesamt 29 Millionen Euro gefördert (Details siehe Hintergrund).

Das Wissenschaftsministerium unterstützt die von der Qualitätsoffensive geförderten Projekte mit zusätzlichen rund 7 Millionen Euro, um dem positiven Schub für Schools of Education noch mehr Kraft zu verleihen.

Rund 12,5 Millionen Euro stellt das Wissenschaftsministerium darüber hinaus für ein eigenes Förderprogramm zur Verfügung, das sich unmittelbar anschließen wird. Ziel ist es, die Hochschulen dabei zu unterstützen, Lehrerinnen und Lehrer auf neue Herausforderungen, zum Beispiel bei Integration und Inklusion bestmöglich vorzubereiten.

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer: "Sehr gute Schule ist nur mit sehr guten Lehrkräften zu machen. Wir wollen deshalb die Chancen nutzen, die sich uns mit der Reform der Lehrerbildung und dem Start der neuen Lehramtsstudiengänge in diesem Wintersemester in Baden-Württemberg eröffnen. Unser Ziel ist es, Lehrerinnen und Lehrern die besten Voraussetzungen für ihren späteren Beruf mitzugeben."

Hintergrund: Reform der Lehrerbildung in Baden-Württemberg

Die im Dezember 2013 von der Landesregierung auf den Weg gebrachte Reform der Lehrerbildung zielt auf eine stärkere Professionsbezogenheit der Lehramtsstudiengänge und schafft mehr Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Pädagogischen Hochschulen.

Um die zukünftigen Lehrkräfte auf die gestiegenen Anforderungen in der Schulpraxis noch besser vorzubereiten, werden 

  • alle Lehramtsstudiengänge zum Wintersemester 2015/16 auf die Bachelor- und Master-Struktur umgestellt; 
  • die Regelstudienzeiten der Lehramtsstudiengänge für die Sekundarstufe I und für Sonderpädagogik auf zehn Semester verlängert;
  • ein Grundmodul zu Fragen der Inklusion und Umgang mit Heterogenität für alle Lehramtsstudiengänge eingeführt;
  • die Fachdidaktik im Lehramt Gymnasium bei unverändertem Anteil der Fachwissenschaften erhöht, im Lehramt Sekundarstufe I wird der Anteil der Fachwissenschaften ausgebaut;
  • strukturelle Kooperationen zwischen Universitäten und Pädagogischen Hochschulen gestärkt.

Durch die Reform können Universitäten und Pädagogische Hochschulen starke Orte entwickeln, an denen die Lehrerbildung verantwortet, beforscht und so weiterentwickelt wird, dass die Vermittlung von fachdidaktischen Kompetenzen und das Erlernen der fachlichen Kenntnisse optimal aufeinander abgestimmt werden. Insbesondere werden in diesem Zusammenhang künftig von Universitäten und Pädagogischen Hochschulen gemeinsam verantwortete Master of Education entwickelt.

Qualitätsoffensive Lehrerbildung des Bundes und der Länder

Flankierend zur Reform auf Landesebene hat sich Baden-Württemberg auch überregional für die Stärkung der Lehrerbildung aktiv eingesetzt. Ein zentraler Baustein ist hier das Programm "Qualitätsoffensive Lehrerbildung", auf dessen Einrichtung sich Bund und Länder am 12. April 2013 in der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) verständigt haben.

Für die Initiative, die im Juli 2014 gestartet wurde, werden ab dem Jahr 2015 über einen Zeitraum von zehn Jahren Bundesmittel von bis zu 500 Millionen Euro bereitgestellt, um innovative Konzepte für das Lehramtsstudium zu entwickeln und die Qualität weiter zu verbessern. Der Anteil, den die Hochschulen des Landes über die gesamte Laufzeit von 10 Jahren in diesem Programm einwerben können, liegt bei rund 70 Millionen Euro. Diese Mittel stehen zur Verfügung, sofern die Projekte die inhaltlichen und qualitativen Förderkriterien erfüllen.

In der 1. Bewilligungsrunde (Bekanntgabe der geförderten Projekte am 4. März 2015) wurden von bundesweit 80 eingereichten Vorhaben nur 19 Vorhaben als förderwürdig eingestuft. Aus Baden-Württemberg wurden die großen Verbundanträge der Universität und PH Heidelberg "heiEducation"(Volumen: 7,67 Millionen Euro) und der Universität und PH Freiburg "Freiburger Lehramtskooperation in Forschung und Lehre [FL²]" (Volumen: 6,9 Millionen Euro) ausgewählt.

In der 2. Bewilligungsrunde, deren Ergebnis am heutigen Tag veröffentlicht wurde, wurden ausgewählt:

1) TüSE
Eberhard Karls Universität Tübingen Research - Relevance - Responsibility. Exzellenz in der Lehrerbildung - Etablierung innovativer Strukturen an der Tübingen School of Education (TüSE)

2) edu^4
Universität Konstanz - Grenzen überwinden - Lernkulturen vernetzen: Für eine neue Kultur der Lehrerinnen- und Lehrerbildung

3) LEBUS
Universität Stuttgart Lehrerbildung an berufsbildenden Schulen

4) Lehrerbildung PLUS
Universität Stuttgart zusammen mit der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, der Universität Hohenheim, der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart und der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart

Professionsorientierte Weiterentwicklung der Lehrerbildung in der Region Stuttgart - Aufbau einer Professional School of Education

In der ersten Förderrunde waren erfolgreich:

1) Die School of Education der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg - heiEDUCATION

2) Die School of Education der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit der Pädagogischen Hochschule Freiburg - Grenzen überwinden - Lernkulturen vernetzen: Für eine neue Kultur der Lehrerinnen- und Lehrerbildung

Landesprogramm Lehrerbildung

Das Programm des Wissenschaftsministeriums unterstützt die Hochschulen bei der Schaffung innovativer Wege in der Lehrerbildung. Hierfür stehen insgesamt bis zu 20 Millionen Euro für fünf Jahre zur Verfügung.

Das Förderprogramm ermöglicht den Hochschulen u.a. starke Orte in der Lehrerbildung zu etablieren, zum Beispiel in Form von Schools of Education. Die Hochschulen sollen die künftigen Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten systematisch und bestmöglich auf ihre verantwortungsvolle Aufgabe in den Schulen vorbereiten. Die Hochschulen werden in die Lage versetzt, strukturell stärker zusammenzuarbeiten.

Mit der Förderlinie 1 "Innovative Strukturen in der Lehrerbildung stärken" werden die Weiterentwicklungskonzepte der Hochschulen, die im Bundesprogramm "Qualitätsoffensive Lehrerbildung erfolgreich waren, durch eine landesseitige Kofinanzierung gestärkt. Dazu erhalten sie zusätzlich vom Land max. 25 Prozent der beim Bund eingeworbenen Fördermittel (Start: ab Mai 2015, in zwei Tranchen).

Die Förderlinie 2 "Leuchttürme der Lehrerbildung ausbauen" ist vorgesehen für Hochschulen, die Lehrerbildung als profilgebendes Element verstehen (Start: Herbst 2015).

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