Die Landesregierung richtet ab dem kommenden Schuljahr 2012/13 weitere 50 Eingangsklassen an den Beruflichen Gymnasien ein. "Der Ausbau der Beruflichen Gymnasien ist ein wesentlicher Beitrag, um die Bildungsgerechtigkeit im Land zu stärken", erklärte Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer. Damit erhielten insbesondere die Realschüler weitere Möglichkeiten, auf ein Berufliches Gymnasium wechseln zu können. Dies sei ein weiterer Schritt zur Umsetzung eines Rechtsanspruches auf einen Platz an einem Beruflichen Gymnasium für alle zugangsberechtigten Bewerberinnen und Bewerber. Der Beschluss der Landesregierung, keine der insgesamt 3.300 Lehrerstellen zu streichen, die durch den Schülerrückgang in Baden-Württemberg voraussichtlich wegfallen könnten, mache es möglich, solch wichtige Akzente zu setzen.
Im Zuge der Erweiterung um 50 Eingangsklassen werden an 18 Standorten von kaufmännischen, gewerblichen und hauswirtschaftlichen Schulen neue Berufliche Gymnasien der dreijährigen Aufbauform eingerichtet. Darüber hinaus werden bestehende Berufliche Gymnasien durch die Schaffung weiterer Parallelklassen gestärkt – dadurch erfolgt teilweise auch eine Ausweitung des inhaltlichen Angebots. „Durch die erweiterte Vielfalt an den beruflichen Schulen im Land können wir der heranwachsenden neuen Generation bessere schulische Bildungsoptionen anbieten“, sagte Warminski-Leitheußer.
Neues Profil „Gesundheit und Pflege“
Ebenfalls zum Schuljahr 2012/13 wird das Profil „Gesundheit und Pflege“ an ausgewählten Beruflichen Gymnasien neu eingeführt. Schülerinnen und Schüler, die sich für den Bereich Gesundheit und Pflege interessieren, können jetzt diesen Schwerpunkt auf dem Weg zur allgemeinen Hochschulreife wählen. Dies stärkt die Möglichkeit der individuellen Förderung und zielt auf eines der zukünftig wichtigsten Wachstumsfelder in Baden-Württemberg ab; rund 10 Prozent der Beschäftigten im Südwesten arbeiten bereits in der Gesundheitsbranche. Mit dem neuen Profil sollen künftige Führungsnachwuchskräfte für diesen Bereich gewonnen werden.
Im sechsstündigen Profilfach "Gesundheit und Pflege" sollen Fragestellungen der Prävention, Therapie, Pflege und Rehabilitation aufgegriffen werden. Dabei bedient sich das Fach bei vielen Problemlösungen fachwissenschaftlicher Grundlagen unter anderem aus der Biologie, Chemie und Physik, aber auch Themen aus der Psychologie, Pädagogik, Soziologie und Ethik spielen eine Rolle. Zusammen mit dem ergänzenden profilbezogenen Fach „Pflegemanagement“ soll ein die Schülerinnen und Schüler ansprechender und auf die berufliche wie private Zukunft vorbereitender Profilbereich geschaffen werden.
Künftig 12 Profilfächer an den Beruflichen Gymnasien
Somit gibt es ab dem kommenden Schuljahr das Berufliche Gymnasium der dreijährigen Aufbauform in Baden-Württemberg in der agrar-, ernährungs-, gesundheits- und sozialwissenschaftlichen Richtung sowie in der biotechnologischen, wirtschaftswissenschaftlichen und technischen Richtung, die zum Teil in weitere Profile untergliedert sind.
Quelle:
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg