Unsere Lebensgrundlagen schützen und die Vielfalt der Tiere und Pflanzen im Land erhalten – das ist das Ziel der Naturschutzstrategie für Baden-Württemberg, die die Landesregierung beschlossen hat. Damit rückt der Naturschutz ins Zentrum der Politik.
„Die Landesregierung hat damit die Weichen für die Naturschutzpolitik der nächsten zehn Jahre gestellt“, sagte Naturschutzminister Alexander Bonde. „Mit der Strategie machen wir deutlich, dass Naturschutz eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist.“ Deshalb sehe die Naturschutzstrategie nicht nur Maßnahmen für sein eigenes Ressort vor, sondern auch für Bereiche aus anderen Ministerien wie Verkehr, Wasserwirtschaft oder Klimaschutz. „Wir haben darüber hinaus auch unsere Ziele in der Zusammenarbeit mit den Kommunen, mit Bildungsinstitutionen bis hin zu den Hochschulen festgelegt“, so Bonde. Insgesamt umfasst die Strategie rund 400 Maßnahmen in 35 Schwerpunktbereichen.
Vom Nationalpark bis zur Moor-Renaturierung
„Wir müssen bei der Nutzung von Natur und Landschaft stärker Rücksicht auf die wildlebenden Arten nehmen und ihnen auch Freiräume der Entwicklung wie in einem Nationalpark oder in Naturschutzgebieten lassen“, so Naturschutzminister Bonde. Dabei spielt natürlich der geplante Nationalpark Schwarzwald eine besonders wichtige Rolle. „Hier soll sich die Natur nach ihren eigenen Regeln entwickeln können und so Tieren und Pflanzen helfen, die sonst in den dicht besiedelten und intensiv genutzten Landschaften Baden-Württembergs keinen Überlebensraum mehr haben“, sagte der Minister. Wichtiger Bestandteil der Naturschutzstrategie sind aber auch weitere Großschutzgebiete wie das Biosphärengebiet Schwäbische Alb und das geplante Biosphärengebiet im Südschwarzwald.
Weitere Maßnahmen reichen von der Moor-Renaturierung und der Rückgewinnung von naturnahen Flussauen über extensivere Landbaumethoden bis hin zur Sicherung des europäischen Netzes von Natura- und Vogelschutzgebieten und einem landesweiten Biotopverbund.
Vieles schon angepackt
„Vieles davon hat die Landesregierung schon angepackt“, so Bonde. „Wir haben die Mittelausstattung des Naturschutzes von 30 Millionen auf fast 50 Millionen im Jahre 2014 erhöht. Damit haben wir Möglichkeiten geschaffen, Naturschutzgebieten und Biotope besser zu pflegen“, sagte Minister Bonde.
Baden-Württembergs Beitrag zum weltweiten Naturschutz
Die internationale Staatengemeinschaft und die EU haben das Ziel, den dramatischen Verlust der biologischen Vielfalt bis 2020 zu stoppen. Derzeit schätzen Experten, dass auf der Welt täglich bis zu 130 Arten aussterben. Die Aussterberate liegt damit um den Faktor 100 bis 1000 über dem natürlichen Wert. Damit wird das Naturkapital, von dem wir großenteils, etwa bei Land- und Forstwirtschaft, leben, immer stärker aufgebraucht. Mit der Naturschutzstrategie trägt Baden-Württemberg dazu bei, das weltweite Ziel zu erreichen und die biologische Vielfalt zu erhalten.
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Naturschutzstrategie