„Unser Land braucht örtliche und regionale Initiativen, Persönlichkeiten und Gruppen, kurz: Menschen, wie man sie beim Schwäbischen Albverein findet, die den Erhalt der Kulturlandschaft und eine nachhaltige Entwicklung zu ihrem ureigenen Anliegen machen. Wir bauen auf Ihre Mitarbeit: auf Ihre Anregungen, Ihre Initiativen, Ihr Engagement - und auch auf Ihren Einspruch“, sagte der Ministerialdirektor im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Wolfgang Reimer, bei der Jahreshauptversammlung des Schwäbischen Albvereins e.V. in Bad Friedrichshall (Landkreis Heilbronn).
Rund 24.000 Kilometer Wegenetz stelle der Verein allen Wanderfreunden zur Verfügung. Dieses Wegenetz, das in unzähligen ehrenamtlichen Arbeitsstunden angelegt und markiert wurde, müsse jährlich vom Verein überprüft und unterhalten werden, würdigte Reimer das Engagement der Mitglieder. Jeder Wanderer im Südwesten wisse die ausgesuchten und markierten Wege des Albvereins zu schätzen, betonte der Ministerialdirektor und verwies dabei besonders auf den vom Albverein angelegten 470 Kilometer langen Württembergischen Wein-Wander-Weg, der dieses Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert.
„Wer Württemberg, seine Kultur und seine wunderbaren Weine kennenlernen wolle, dem kann ich nur empfehlen, den Zeichen mit der roten Traube zu folgen und sich in die Weinberge, zu den Weingütern, den Kellereien, in die Hotels, die Gasthäuser und die Besenwirtschaften locken zu lassen“, sagte Reimer.
Im Weintourismus stecke noch ein großes Potenzial. Das Land unterstütze daher Maßnahmen, diesen in den kommenden Jahren verstärkt zu bewerben. Der Schwäbische Albverein als Erfinder und Träger liefere mit seinem „Württembergischen Wein-Wander-Weg“ ein stabiles Grundgerüst hierzu, erläuterte der auch für den Tourismus zuständige Ministerialdirektor.
Es sei aber nicht so, dass der Schwäbische Albverein sich nur dem Wandern widme. „Der Albverein verknüpft in einem ganzheitlichen Ansatz den Kultur- und Heimatgedanken mit dem Naturschutzgedanken“, so Reimer. Die Ortsgruppen führten Jahr für Jahr wichtige Biotop- und Landschaftspflegemaßnahmen durch - ergänzt und unterstützt durch den vereinseigenen Landschaftspflegetrupp. Lobend hob Reimer darüber hinaus hervor, dass es dem Albverein nach dem Wegfall der Zivildienstleistenden gelungen sei den Pflegetrupp mit einem weiteren hauptamtlichen Mitarbeiter zu verstärken.
Die Landesregierung werde die Arbeit des Vereins und seiner Mitglieder auch in Zukunft gerne unterstützen, sagte Reimer. Neben Zuschüssen zur Förderung des Wanderns und für die Wegebetreuung hat das Land im vergangenen Jahr allein für Landschaftspflegemaßnahmen rund 130.000 Euro an den Verein ausgezahlt.
Was die Zukunft der Kulturlandschaft anbelange, nehme er die Sorgen vieler Bürgerinnen und Bürger ernst, so Reimer. Die grün-rote Landesregierung ergreife vielfältige Anstrengungen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt. So stoße die Initiative des Ministeriums zur Gründung von Landschaftserhaltungsverbänden in den Landkreisen auf eine erfreuliche Resonanz. Wiesen und Weiden gehörten zu den artenreichsten Kulturlandschaften in Europa. Um deren weiteren Rückgang zu verhindern, habe die Landesregierung ein Umbruchverbot für Wiesen erlassen. Da beim Umpflügen Kohlendioxid in erheblichem Maße freigesetzt werde, diene das Grünlandumbruchverbot nicht nur dem Naturschutz, sondern auch dem Klimaschutz. Beim Ausbau der Windenergienutzung wiederum werde neben dem Artenschutz auch das Landschaftsbild angemessen berücksichtigt, sagte Reimer abschließend.
Schwäbischer Albverein
Der Schwäbische Albverein ist mit über 100.000 Mitgliedern der größte deutsche und europäische Wanderverein. Unter den zahlreichen Mitgliedern sind rund 10.000 im Ehrenamt tätig. Der Albverein widmet sich nicht nur dem Wandern, sondern will auch das Besondere und das Typische pflegen und erhalten. Dazu zählen der Schutz von Natur und Landschaft ebenso wie die Pflege von Sprache, Musik, Tanz und Lied. Seit 1994 ist der Verein anerkannter Naturschutzverband. Höhepunkt des Veranstaltungsprogramm des Vereins sind die jährlichen Landesfeste.
Quelle:
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg